„Im Vogtland verzeichnen wir im September einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die für diesen Monat sonst übliche Herbstbelebung ist aktuell nicht erkennbar. Der Rückgang an Arbeitslosen spiegelt sich in beiden Rechtskreisen sowie - mit Ausnahme der Langzeitarbeitslosen - bei allen Personengruppen wider“, konstatiert Agenturchef Sven Schulze und ergänzt: „Die aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt sind mit hohen Unsicherheiten verbunden. Wir erleben eine zunehmende Zurückhaltung bei den Unternehmen, was die Besetzung und die Meldung freier Stellen betrifft. Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr haben die Stellenmeldungen um fast ein Drittel abgenommen. Es bleibt abzuwarten, wie Preissteigerungen, Lieferengpässe und die Verfügbarkeit von Energie und anderen Rohstoffen die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen. Gerade in dieser Zeit ist es besonders wichtig, die Existenzen der Menschen und Unternehmen im Vogtlandkreis zu sichern und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Wir sind für die Menschen da – egal, ob es um finanzielle Unterstützung, Beratung oder Vermittlung geht.“
Durch den Ausbildungsstart im September ging auch die Jugendarbeitslosigkeit leicht zurück. „Das stimmt mich zuversichtlich. Aber auch für die Jugendlichen, die bislang noch keine Lehrstelle gefunden haben, ist es noch nicht zu spät. Viele Unternehmen suchen auch jetzt noch Nachwuchs und der Einstieg in Ausbildung ist bis zum Jahresende noch möglich. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen die jungen Menschen über den gesamten Herbst hinweg. Am besten gleich einen Termin in der Berufsberatung vereinbaren“, betont Sven Schulze abschließend.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im Vogtlandkreis im 1. Quartal 2022 leicht abgenommen und belief sich auf 80.615. Mit einem Minus von rund 460 (-0,6 %) wird ein leichter Beschäftigungsrückgang gegenüber dem Vorjahr sichtbar. Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei (+213 oder +5,2%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (-525 oder -2,4%).
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,1 Prozentpunkt auf 5,2 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 4,6 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im September 1.427 Frauen und Männer, 41 mehr als im August und 7 mehr als vor einem Jahr. 447 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 337 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im September konnten 1.579 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 336 Menschen mehr als im Monat zuvor und 23 weniger als vor einem Jahr. 460 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 425 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 606 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 14 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 78 bzw. rund 15 Prozent höher.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 57 Personen verringert. Ende September waren im Vogtland 2.199 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 92 bzw. 4,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Aktuell sind 28,3 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 5 auf 1.628 gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 232 bzw. 12,5 Prozent niedriger.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In den Geschäftsstellen Plauen und Oelsnitz ist die Arbeitslosigkeit leicht gesunken; in Reichenbach und Auerbach liegen die Arbeitslosenzahlen in etwa auf dem Vormonatsniveau. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet erneut Klingenthal mit 2,9 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 3,7 Prozent und Auerbach mit 4,1 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 5,3 Prozent und Plauen bei 6,7 Prozent.
Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 1.793 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 175 weniger als im September 2021 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 3.955 Personen, 775 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im September wurden 392 Stellen gemeldet, das sind 27 Prozent weniger als im Vormonat und rund 33 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 2.795 rund 6 Prozent unter dem Vormonat und rund 8 Prozent unter dem Vorjahr.
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen über 1.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 7.403. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im September wie im Vormonat bei 6,6 Prozent (Vorjahr: 6,1 Prozent).
Realisierte Kurzarbeit:
Für den Monat Mai liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit im Vogtland vor. Demnach haben bislang 333 Betriebe Kurzarbeitergeld für 1.823 Arbeitnehmer abgerechnet. Im Vergleich zu April ist ein Rückgang bei Betrieben (-74) und bei den Arbeitnehmern (-129) zu verzeichnen. Der Höchststand an Kurzarbeitern war mit 17.916 Personen im April 2020.
Anzeigen Kurzarbeit:
Im Monat August wurde von 7 Betrieben bzw. Betriebszweigen für 50 Personen Kurzarbeit angezeigt. Das sind 9 Anzeigen weniger und 40 Personen in Anzeigen weniger als im Juli.
Krieg in der Ukraine:
1.406 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine sind aktuell im Vogtland gemeldet. Insgesamt sind 1.114 Personen als arbeitsuchend und 796 Menschen als arbeitslos registriert.
Vogtland: Arbeitslosigkeit geht leicht zurück – Herbstbelebung bleibt aus
Im Vogtland waren im September 5.748 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet, dies sind 139 oder 2,4 Prozent weniger als im August. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 600 Personen bzw. 11,7 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 5,2 Prozent.30.09.2022 | Presseinfo Nr. 86