Zum anstehenden Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember startet die Bundesagentur für Arbeit ab dem 27. November eine Aktionswoche, um das Bewusstsein für die Potenziale von Menschen mit Behinderungen zu stärken.
Unter dem Motto „Inklusion bringt weiter“, finden bundesweit verschiedene Veranstaltungen in den Arbeitsagenturen sowie digital statt. Die Agentur für Arbeit Plauen ist wieder mit dabei. „Wir möchten für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen und ihre Belange in der Arbeitswelt sensibilisieren. Denn häufig sind diese Frauen und Männer genau jene Fachkräfte, die in den Unternehmen dringend benötigt werden. Wir beraten bei der richtigen Arbeitsplatzgestaltung, finden die passenden Bewerberinnen und Bewerber und können finanziell unterstützen. Eingliederungszuschüsse, Ausbildungszuschüsse, Probearbeit oder Beschäftigungsprämien sind einige Beispiele dafür, um den Weg in Beschäftigung zu ebnen“, betont Agenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg und ergänzt: „Viele vogtländische Unternehmen sind der Beweis dafür, dass Inklusion gelingt – wenn man bereit ist, Kompromisse zu finden und Vorurteile bewusst bei Seite legt. Die Integration von schwer-behinderten Menschen bietet viele Chancen, denn sie sind überdurchschnittlich gut qualifiziert und können mit geeigneten Arbeitshilfen einhundert Prozent Leistung erbringen. Zudem kompensieren sie gesundheitliche Einschränkungen durch hohe Motivation und Einsatzbereitschaft.“
Über 40 Prozent der Unternehmen im Vogtlandkreis erfüllen Beschäftigungspflicht vollständig
Gemessen an allen beschäftigungspflichtigen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern im Vogtland kommen rund 44 Prozent - 238 Unternehmen - vollständig ihrer Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nach. Unternehmen mit durchschnittlich mindestens 20 Arbeitsplätzen sind gesetzlich verpflichtet, auf mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen und darüber eine Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit abzugeben.
Agentur für Arbeit fördert berufliche Teilhabe
Das Spektrum der Förderinstrumente reicht von beruflicher Weiterbildung über die Beratung bei der Berufswahl bis hin zur Unterstützung bei der Ausbildungs- und Beschäftigungsaufnahme oder der Zahlung eines Eingliederungszuschusses.
Fördermöglichkeiten bei der Einstellung von Arbeitnehmern mit Behinderungen:
• Ausbildungszuschüsse für die Berufsausbildung (bis zu 80 Prozent der Vergütung des letzten Ausbildungsjahres)
• Probebeschäftigung (volle Kostenerstattung für bis zu 3 Monate)
• Eingliederungszuschüsse (bis zu 70 Prozent des berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgeltes für einen längeren Zeitraum)
• Kostenerstattung für angepasste Arbeitsplatzgestaltung
Kontakt: 0800 4 5555 00 oder E-Mail: Plauen.Ansprechstelle-Rehabilitation@arbeitsagentur.de
Bei zusätzlichen Beratungswünschen können sich interessierte Arbeitgeber telefonisch unter der Durchwahl ihres persönlichen Ansprechpartners oder unter der Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20 oder per E-Mail: plauen.arbeitgeber@arbeitsagentur.de zur Vereinbarung eines Gesprächstermins an den gemeinsamen Arbeitgeberservice wenden.
Über 1.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Schwerbehinderung im Vogtlandkreis
Schwerbehinderte Menschen arbeiten in allen Wirtschaftsbranchen. Ein Großteil arbeitet im Verarbeitenden Gewerbe (543), im Gesundheits- und Sozialwesen (488), im Öffentlichen Dienst (246) sowie im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz (158).
Rund 420 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet
423 Schwerbehinderte (270 Männer und 150 Frauen) waren Ende Oktober im Agenturbezirk Plauen arbeitslos gemeldet. Damit sind 6,8 Prozent aller Arbeitslosen im Agenturbezirk schwerbehindert. Im Vergleich zum Vorjahr wird ein Anstieg von rund 19 Prozent (+68 Personen) ersichtlich. Fast die Hälfte der schwerbehinderten Menschen sind 55 Jahre und älter (210 Personen) und über 70 Prozent (310 Personen) besitzen eine betriebliche/schulische bzw. akademische Ausbildung.
Hinweis in eigener Sache
Die Agentur für Arbeit Plauen selbst geht im Hinblick auf Inklusion mit gutem Beispiel voran. Sie übererfüllt die gesetzlich geforderte Schwerbehindertenquote von 5 Prozent bei weitem. Bis jetzt sind im laufenden Jahr fast 12 Prozent ihrer Beschäftigten Menschen mit Schwerbehinderung.