Im Jahresdurchschnitt 2022 waren im Vogtland 5.623 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 82 oder 1,4 Prozent weniger als im Jahr 2021.
„Unter Berücksichtigung aller Aspekte verzeichnen wir insgesamt eine gute und stabile Entwicklung auf dem vogtländischen Arbeitsmarkt im zurückliegenden Jahr. Die Arbeitslosigkeit ging im Jahresdurchschnitt leicht zurück. Nachdem sich der Arbeitsmarkt im Verlauf des Jahres 2021 von den Auswirkungen der Pandemie erholen konnte, folgten Lieferengpässe und im Februar 2022 der Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Herbstbelebung fiel im letzten Jahr ungewöhnlich schwach aus und die globalen Unsicherheiten belasteten die wirtschaftliche Entwicklung. Noch immer wissen wir nicht genau, in welchem Umfang Preissteigerungen, gestörte Lieferketten und steigende Energie- und Rohstoffpreise die weitere Entwicklung beeinflussen. Gerade in dieser turbulenten Zeit ist es besonders wichtig, die Existenzen der Menschen und Unternehmen im Vogtlandkreis zu sichern und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Wir sind für die Menschen da – egal, ob es um finanzielle Unterstützung, Beratung oder Vermittlung geht“, betont Agenturchef Sven Schulze in seiner Jahresbilanz und ergänzt: „Rund 5.600 Menschen waren im Vogtland im Jahr 2022 arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir nur bei den ausländischen Menschen und bei den Frauen einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dieser Anstieg beinhaltet die schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine, die sich seit Mitte Mai arbeitslos gemeldet haben. Dies spiegelt sich insbesondere im Anstieg der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis des Jobcenters Vogtland wider.“
Arbeitslosenzahl im Jahr 2022: | 5.623 |
Arbeitslosenzahl im Jahr 2021: | 5.705 |
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: | -82 |
Arbeitslosenquote im Jahr 2022: | 5,0 Prozent |
Arbeitslosenquote im Jahr 2021: | 5,0 Prozent |
„Unter Berücksichtigung aller Aspekte verzeichnen wir insgesamt eine gute und stabile Entwicklung auf dem vogtländischen Arbeitsmarkt im zurückliegenden Jahr. Die Arbeitslosigkeit ging im Jahresdurchschnitt leicht zurück. Nachdem sich der Arbeitsmarkt im Verlauf des Jahres 2021 von den Auswirkungen der Pandemie erholen konnte, folgten Lieferengpässe und im Februar 2022 der Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Herbstbelebung fiel im letzten Jahr ungewöhnlich schwach aus und die globalen Unsicherheiten belasteten die wirtschaftliche Entwicklung. Noch immer wissen wir nicht genau, in welchem Umfang Preissteigerungen, gestörte Lieferketten und steigende Energie- und Rohstoffpreise die weitere Entwicklung beeinflussen. Gerade in dieser turbulenten Zeit ist es besonders wichtig, die Existenzen der Menschen und Unternehmen im Vogtlandkreis zu sichern und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Wir sind für die Menschen da – egal, ob es um finanzielle Unterstützung, Beratung oder Vermittlung geht“, betont Agenturchef Sven Schulze in seiner Jahresbilanz und ergänzt: „Rund 5.600 Menschen waren im Vogtland im Jahr 2022 arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir nur bei den ausländischen Menschen und bei den Frauen einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dieser Anstieg beinhaltet die schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine, die sich seit Mitte Mai arbeitslos gemeldet haben. Dies spiegelt sich insbesondere im Anstieg der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis des Jobcenters Vogtland wider.“
Eine seriöse Prognose für die kommenden Monate ist aus heutiger Sicht nur schwer möglich. „Aktuell können wir nur den Moment betrachten und wissen nicht genau was auf uns zu kommt. Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt gestiegen – eine für die Wintermonate typische Entwicklung für unsere Region. Noch ist der Arbeitsmarkt robust, jedoch lässt die Dynamik nach. Die Unternehmen sind bestrebt ihr Personal zu halten, sind bei Neueinstellungen jedoch zurückhaltender. Dies spiegelt sich auch in den aktuellen Beschäftigungsdaten - mit einem Rückgang von über 600 Personen - wider.“
Der Arbeits- und Fachkräftebedarf bleibt mit über 2.800 freien Stellen auf hohem Niveau. „Um die Wettbewerbsfähigkeit der Region auch künftig sicherzustellen, bleiben die Gewinnung von Arbeitskräften und die Sicherung von Beschäftigung unter Berücksichtigung der Megatrends wie Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung zentrale Herausforderungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Mit unseren Dienstleistungen wie z. B. die Förderung der Beschäftigtenqualifizierung, Arbeitgeberberatung, Qualifizierung für Beschäftigungssuchende und die Berufsberatung für Erwachsene im Erwerbsleben leisten wir unseren Beitrag. Wir unterstützen zudem die Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland und setzen auf eine gesteuerte Zuwanderung. Hierbei sind alle Akteure auf dem Arbeitsmarkt gefragt und jeder muss seinen Beitrag zu einer Willkommenskultur leisten“, hebt Sven Schulze hervor.
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Juni zum ersten Mal im Jahr 2022 wieder gestiegen. Der Anstieg wird vor allem im Rechtskreis SGB II - der Grundsicherung - deutlich und kann auf den Zugang von Arbeitslosen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit zurückgeführt werden. Seit dem 1. Juni haben geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer bei Hilfebedürftigkeit Anspruch auf Leistungen aus der Grundsicherung und werden vom Jobcenter Vogtland betreut. Im Dezember wurde mit 6.009 Personen die höchste Arbeitslosigkeit registriert, während im Mai mit 4.873 Frauen und Männern der Tiefstand im Jahresverlauf erreicht wurde.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Betrachtet man die Entwicklung nach Rechtskreisen, so wurden rund 64 Prozent der Arbeitslosen vom Jobcenter Vogtland (Grundsicherung) und rund 36 Prozent von der Arbeitsagentur (Arbeitslosenversicherung) betreut. Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitsagentur lag im Jahresdurchschnitt bei 2.009 also deutlich niedriger als im Vorjahr (2021: 2.361), im Bereich des Jobcenters Vogtland bei 3.613 und damit deutlich über dem Vorjahr (2021: 3.344).
Kurzarbeit
Für den Monat August liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit im Vogtland vor. Demnach haben bislang 59 Betriebe Kurzarbeitergeld für 341 Arbeitnehmer abgerechnet. Im Vergleich zu Juli ist ein Rückgang bei Betrieben (-5) und bei den Arbeitnehmern (-42) zu verzeichnen. Der Höchststand an Kurzarbeitern war mit 17.916 Personen im April 2020.Im Monat November wurde von 50 Betrieben bzw. Betriebszweigen für 851 Personen Kurzarbeit angezeigt. Das sind genauso viele Anzeigen wie im Vormonat und 241 Personen in Anzeigen mehr als im Oktober.
Beschäftigung
Zum Stand 30.06.2022 gab es 80.596 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region. Die Zahlen bewegen sich auf dem Niveau des Vorquartals (-19 bzw. -0,0%). Mit einem Minus von 629 (-0,8%) wird ein leichter Beschäftigungsrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal sichtbar. Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme im Gesundheitswesen (+77 oder +1,0%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (-456 oder -2,1%).
Geschäftsstellen im Vogtland im Vergleich
Mit Ausnahme der Geschäftsstelle Reichenbach (+35 Personen) wird in allen anderen Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Plauen ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit deutlich. Die niedrigste Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt verzeichnet – wie auch in den Vorjahren - die Geschäftsstelle Klingenthal mit 3,1 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 3,8 Prozent und Auerbach mit 4,0 Prozent. Reichenbach liegt bei 4,9 Prozent und die Geschäftsstelle Plauen bei 6,5 Prozent.
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt hält an
Im Laufe des Jahres 2022 meldeten sich 16.614 Frauen und Männer arbeitslos, das waren 1.039 bzw. 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig beendeten 15.898 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Das waren 462 oder 2,8 Prozent weniger als im Jahr 2021.
Arbeitslosigkeit in den verschiedenen Personengruppen
Betrachtet man die Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf bei den einzelnen Personengruppen, so fällt auf, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit – bis auf die Personengruppe der Ausländer und der Frauen - alle Personengruppen betrifft, jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
Bei der Personengruppe der ausländischen Menschen wird ein deutlicher Anstieg um 384 Personen bzw. 51,5 Prozent sichtbar. Dieser Anstieg ist überwiegend auf die schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine zurückzuführen, die sich seit dem Sommer arbeitslos gemeldet haben. Im Jahresdurchschnitt waren 1.130 ausländische Menschen arbeitslos registriert.
Im Jahr 2022 waren im Vogtland durchschnittlich 512 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos. Das waren 25 oder 4,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Anteil der Jugendlichen lag bei 9,1 Prozent.
Durchschnittlich 364 schwerbehinderte Menschen oder ihnen Gleichgestellte waren letztes Jahr bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter Vogtland registriert. Im Vergleich zum Jahr 2021 waren das 27 Menschen mit Handicap weniger, ein Rückgang um 6,8 Prozent.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist deutlich zurückgegangen. Im Jahresdurchschnitt waren 1.675 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Zahl um 269 bzw. um 13,8 Prozent.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung - die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden - belief sich nach ersten Hochrechnungen im Jahresdurchschnitt auf 7.240 Personen und liegt damit um 190 Personen bzw. 2,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen betrug die Unterbeschäftigungsquote im letzten Jahr 6,4 Prozent (2021: 6,5 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage – Stellenmeldungen
Durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice wurden im vergangenen Jahr 5.294 Stellen, akquiriert. Das waren rund 800 Stellen bzw. rund 13 Prozent weniger als im Jahr 2021. Der Bestand an gemeldeten Stellen belief sich am Jahresende auf 2.823. Gegenüber dem Vorjahr sind das über 1 Prozent mehr.
Arbeitsmarktpolitik
Die Arbeitsagentur Plauen hat 2022 insgesamt rund 7,9 Millionen Euro für Eingliederungsleistungen ausgegeben. Ausgabenschwerpunkte bildeten die Förderung der beruflichen Weiterbildung (rund 3,1 Millionen Euro) sowie die Zahlung von Eingliederungszuschüssen (rund 1,2 Millionen Euro). Außerdem wurden rund 2,4 Millionen Euro für die Unterstützung des Berufseinstiegs Jugendlicher ausgegeben.