„Im Monat Juni verzeichnen wir einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit um rund 80 Personen. Insgesamt zeigt sich der vogtländische Arbeitsmarkt weiterhin beständig. Auch wenn die Unternehmen aufgrund der fehlenden Planungssicherheit weniger einstellen, halten sie weiterhin das bestehende Personal. Das ist deutlich an dem sinkenden Zugang von Personen aus Erwerbstätigkeit zu erkennen. Insgesamt stehen aktuell über 2.400 Arbeitsstellen zur Verfügung. Das sind zwar 13 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt 2022, bietet jedoch in nahezu allen Branchen Beschäftigungsmöglichkeiten“, konstatiert Agenturchef Sven Schulze.
Kurz vor den Sommerferien empfiehlt Sven Schulze allen Jugendlichen die noch keinen Ausbildungsplatz haben: „Wir stehen Jugendlichen und auch ihren Eltern zur Seite, wenn es um die berufliche Zukunft geht. Trotz des großen Angebotes an Ausbildungsstellen ist es nicht immer leicht den passenden Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden. Deshalb ist es wichtiger denn je, dass junge Menschen und Unternehmen sich frühzeitig finden. Ideal dafür sind berufsorientierende Praktika oder auch Ferienarbeit. Sie bieten jungen Menschen die Möglichkeit, die praxisnahe Berufliche Bildung und die reale Arbeitswelt kennenzulernen. Viele Betriebe haben kreative und innovative Angebote zur beruflichen Orientierung. Das ist ein Gewinn sowohl für die jungen Menschen als auch für die Wirtschaft. Nur wer weiß, was er kann und will, trifft die richtige Berufswahl und wird so zu einer wertvollen Fachkraft im Betrieb. Unsere Beraterinnen und Berater sind für die Jugendlichen da: Stärken und Talente mit dem geeigneten Beruf bzw. dem Unternehmen zusammenzubringen. Sie kennen die offenen Ausbildungsplätze, unterstützen bei der Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch, helfen dabei die eigenen Stärken zu finden und beraten online, telefonisch oder via Videoberatung. Weiterhin empfehle ich den Jugendlichen die aktuell noch eine Lehrstelle für den Herbst suchen kurzfristig mit unseren Berufsberatern Kontakt aufzunehmen."
- Arbeitslosenzahl im Juni: 6.042
- Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: -78 oder -1,3 Prozent
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +466 oder +8,4 Prozent
- Arbeitslosenquote im Juni: 5,4 Prozent
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,0 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Juni 1.273 Frauen und Männer, 189 mehr als im Mai und 658 weniger als vor einem Jahr. 409 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 316 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im Juni konnten 1.360 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 147 Menschen weniger als im Monat zuvor und 123 mehr als vor einem Jahr. 429 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 286 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 595 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 23 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 90 bzw. rund 18 Prozent höher.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 13 Personen verringert. Ende Juni waren im Vogtland 2.308 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 104 bzw. rund 4,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. Bis auf die Geschäftsstelle Plauen ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat unverändert. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet nach wie vor Klingenthal mit 3,0 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 3,9 Prozent und Auerbach mit 4,4 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 5,9 Prozent und Plauen bei 6,8 Prozent und damit 0,2 Prozent unter dem Vormonatswert.
In den Geschäftsstellen Plauen (-94) und Auerbach (-1) ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Dagegen ist in den Geschäftsstellen Klingenthal (+6), Oelsnitz (+6) und Reichenbach (+5) ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 1.999 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 209 mehr als im Juni 2022 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.043 Personen, 257 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im Juni wurden 482 Stellen neu gemeldet, das sind 8,3 Prozent mehr als im Vormonat und rund 17 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 2.446 rund 4 Prozent über dem Vormonat und rund 13 Prozent unter dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (597 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (281), der Handel (220), das Baugewerbe (144), das Gastgewerbe (83), die öffentliche Verwaltung (81), Verkehr und Lagerei (59) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (634).
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.700 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 7.801 Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Juni bei 6,9 Prozent (Vormonat: 7,0 Prozent; Vorjahr: 6,4 Prozent).
Realisierte Kurzarbeit:
Für den Monat Februar liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit im Vogtland vor. Demnach haben bislang 91 Betriebe Kurzarbeitergeld für 1.011 Arbeitnehmer abgerechnet. Im Vergleich zu Januar ist ein leichter Anstieg bei Betrieben (+5) und bei den Arbeitnehmern (+28) zu verzeichnen.
Anzeigen Kurzarbeit:
Im Monat Mai wurden von 13 Betrieben bzw. Betriebszweigen für 507 Personen zur Kurzarbeit angezeigt.
Krieg in der Ukraine:
1.464 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine sind aktuell im Vogtland gemeldet. Insgesamt sind 728 Menschen als arbeitslos registriert.
Ausbildungsmarkt:
Aktuell sind 913 Jugendliche als Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet, 60 oder 6,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Von den Unternehmen im Vogtland wurden der Agentur für Arbeit Plauen bis Ende Juni 1.430 Ausbildungsstellen gemeldet – 46 oder 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Ende Juni waren noch 342 Mädchen und Jungen auf der Suche nach einer Lehrstelle und 775 Ausbildungsplätze sind noch nicht besetzt.
Ausbildungschancen gibt es noch in fast allen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze gibt es für Verkäufer/in (66), Kaufleute im Einzelhandel (30), Zerspanungsmechaniker/in (29), Industriemechaniker/in (27), Fachkräfte Lagerlogistik (25), Mechatroniker/in (23), Maschinen- und Anlagenführer/in (22), Kraftfahrzeugmechatroniker/in (21), Köche (20) sowie Konstruktionsmechaniker/in (19).