„Im Vogtland hat die Arbeitslosigkeit im Dezember - wie in diesem Monat saisonal üblich - mit Beginn der Winterpause zugenommen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fällt geringer aus als im Vorjahr, betrifft beide Rechtskreise und spiegelt sich bei allen Personengruppen wider. Einzig die Zahl der arbeitslosen Frauen liegt minimal unter dem Vormonat. Wir verzeichnen erste Freisetzungen und verstärkte Arbeitslosmeldungen - insbesondere von Männern - aus dem Baugewerbe, aus dem Garten- und Landschaftsbau sowie aus dem Verkehr und Logistikbereich. Dazu kommen aber auch Meldungen aus dem Handel und dem Verwaltungsbereich“, konstatiert Agenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg und ergänzt: „Die Auswirkungen der schwachen Konjunktur und die wirtschaftlichen Risiken haben den regionalen Arbeitsmarkt im Griff. Trotz zurückhaltender Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen sind die Jobchancen für die dringend gesuchten Fachkräfte positiv. Unter diesen Rahmenbedingungen heißt das für uns, den Fokus auf die Beratung der Menschen zu setzen und da wo es möglich ist in deren Qualifikation zu investieren. Dies vergrößert das Potenzial der gesuchten Fachkräfte. Insgesamt stehen im Vogtlandkreis rund 2.500 freie Stellen in nahezu allen Wirtschaftsbranchen zur Besetzung zur Verfügung.“
- Arbeitslosenzahl im Dezember: 6.514
- Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +305 oder +4,9 Prozent
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +505 oder +8,4 Prozent
- Arbeitslosenquote im Dezember: 5,9 Prozent
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,4 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Dezember 1.557 Frauen und Männer, 101 mehr als im November und 80 mehr als vor einem Jahr. 741 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 235 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im Dezember konnten 1.261 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 178 Menschen weniger als im Monat zuvor und 147 mehr als vor einem Jahr. 301 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 250 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 650 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 29 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 65 bzw. rund 11 Prozent höher.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 157 Personen erhöht. Ende Dezember waren im Vogtland 2.546 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 175 bzw. rund 7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Aktuell sind 32,1 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 20 auf 2.090 gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 414 bzw. rund 25 Prozent höher.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In allen Geschäftsstellen ist ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 3,5 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,2 Prozent und Auerbach mit 4,6 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 6,2 Prozent und Plauen bei 7,4 Prozent.
Entwicklung nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.191 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 164 mehr als im Dezember 2022 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.323 Personen, 341 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im Dezember wurden 390 Stellen gemeldet, das sind rund 3 Prozent mehr als im Vormonat und rund 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit rund 2.500 rund 6 Prozent unter dem Vormonat und rund 2 Prozent unter dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (582 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (301), der Handel (207), der Bereich Unternehmensführung/Organisation (136), die öffentliche Verwaltung (108), das Baugewerbe (99), Verkehr und Lagerei (93), das Gastgewerbe (78) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (639).
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen über 1.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.122. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Dezember bei 7,2 Prozent (Vorjahr: 6,8 Prozent).