„Nach dem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Februar nur noch leicht gestiegen. Wir verzeichnen deutlich weniger Zugänge aus Erwerbstätigkeit als in den Vormonaten, dafür jedoch mehr Zugänge aus Ausbildung bzw. arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit um rund 50 Personen begründet sich daraus, dass sich Jugendliche nach Ende der zweieinhalb- bzw. dreieinhalbjährigen Ausbildungen übergangsweise arbeitslos melden, wenn sie nicht von ihrem Betrieb übernommen wurden. Erfahrungsgemäß bleiben junge Fachkräfte aber nur kurzfristig ohne Beschäftigung“, konstatiert Agenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg. Die Stellenmeldungen haben sich im Vergleich zum Januar fast verdoppelt und liegen exakt auf dem Niveau vom Vorjahr. „Um den anhaltend hohen Bedarf an Fach- und Arbeitskräften besser decken zu können, müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Wir legen unseren Fokus auf Qualifizierung und Weiterbildung, die sich nicht nur auf diejenigen erstreckt, die derzeit arbeitslos sind. Auch die in Beschäftigung befindlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen Chancen auf Weiterbildung erhalten. Unsere Beratungsfachkräfte kennen die Anforderungen des Arbeitsmarktes und beraten zu Angeboten und Möglichkeiten.“
Im Februar ist der regionale Ausbildungsmarkt noch sehr stark in Bewegung. Deshalb erlauben die aktuellen Daten nur eine vorläufige Einschätzung. „Bereits jetzt stehen uns über 1.200 freie Ausbildungsstellen zur Besetzung zur Verfügung. Das ist ein Anstieg von fast 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahlen belegen, dass die Unternehmen in der Region weiter auf die Ausbildung von Fachkräftenachwuchs setzen. Über 800 Jugendliche haben sich bis jetzt als Bewerber bei uns gemeldet – fast 11 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit sind die Chancen auf Ausbildung auch in diesem Jahr sehr gut“, betont Cordula Hartrampf-Hirschberg. Dennoch ist die frühzeitige Berufsorientierung ein wichtiger Schlüssel zum erfolgreichen Start in die Ausbildung. „Im März starten wir mehrere Aktivitäten im Rahmen der Berufsorientierung. Wir werben für die betriebliche Ausbildung und informieren über Chancen für junge Menschen und Unternehmen. Die Termine am besten gleich vormerken.“
- Woche der digitalen Elternabende vom 4. bis 8. März.
- SCHAU REIN! Woche der offenen Unternehmen Sachsen und bundesweite Woche der Ausbildung vom 11. bis 16. März
- Woche der digitalen Elternabende in Sachsen vom 18. bis 22. März
- Arbeitslosenzahl im Februar: 7.330
- Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +48 oder +0,7 Prozent
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +426 oder +6,2 Prozent
- Arbeitslosenquote im Februar: 6,6 Prozent
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, liegt wie im Vormonat bei 6,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,2 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Februar 1.530 Frauen und Männer, 371 weniger als im Januar und 42 weniger als vor einem Jahr. 555 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 385 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im Februar konnten 1.492 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 344 Menschen mehr als im Monat zuvor und 173 mehr als vor einem Jahr. 366 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 331 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 731 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 51 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 63 bzw. rund 9 Prozent höher.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 38 Personen verringert. Ende Februar waren im Vogtland 2.902 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 147 bzw. rund 5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Aktuell sind 29,8 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 12 auf 2.188 gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 433 bzw. rund 25 Prozent höher.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. Nur in der Geschäftsstelle Oelsnitz wird ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit sichtbar – in allen anderen Geschäftsstellen ein leichter Zuwachs. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 4,4 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,9 Prozent und Auerbach mit 5,4 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 6,8 Prozent und Plauen bei 8,2 Prozent.
Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.767 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 132 mehr als im Februar 2023 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.563 Personen, 294 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im Februar wurden 472 Stellen gemeldet. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit rund 2.460 auf dem Niveau des Vormonats und rund 5 Prozent über dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (550 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (306), der Handel (213), das Baugewerbe (124), der Bereich Unternehmensführung/Organisation (100), Verkehr und Lagerei (88), die öffentliche Verwaltung (80), das Gastgewerbe (74) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (645).
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.941. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Februar bei 8,0 Prozent (Vormonat: 7,9 Prozent; Vorjahr: 7,5 Prozent).