„Im Monat Mai verzeichnen wir einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um rund 200 Personen. Diese Entwicklung ist auf eine leichte Frühjahrsbelebung zurückzuführen und zeigt sich in allen Personengruppen, besonders bei Männern, älteren und ausländischen Menschen. Wir verzeichnen weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge an Arbeitslosen bleiben auf einem hohen Niveau. Natürlich trägt auch das Maßnahmegeschäft - wie beispielsweise Eintritte in Bildungsmaßnahmen - zur positiven Entwicklung bei“, bilanziert Agenturchefin Anja Spiegel und ergänzt: „Fast 600 Menschen haben im Mai eine neue Arbeit aufgenommen und dadurch ihre Arbeitslosigkeit beendet. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Unter-nehmen trotz der globalen Herausforderungen weiter Mitarbeiter einstellen und ein hoher Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften besteht. Das belegen über 2.400 freien Stellen in nahezu allen Wirtschaftsbranchen. Für den Einzelnen ergeben sich berufliche Perspektiven oftmals erst mit einem anerkannten Berufsabschluss in einem bestimmten Wirtschaftsbereich. Dieser Abschluss kann im Rahmen einer Umschulung oder schrittweise mit einer Teilqualifizierung - in Voll- und Teilzeit - erworben werden. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Förderung auch im Rahmen des bestehenden Arbeitsverhältnisses möglich. Zum Themenkomplex Qualifizierung und Weiterbildung führen wir am 20. und 21. Juni zwei telefonische Beratungstage durch. Unsere Experten beantworten die wichtigsten Fragen zu Fördervoraussetzungen und Beschäftigungschancen. Am besten die beiden Termine gleich vormerken.“
Der regionale Ausbildungsmarkt ist auch im Mai noch stark in Bewegung. Jeder, der eine Ausbildungsstelle sucht, sollte sich bei der Berufsberatung der Plauener Arbeitsagentur melden „Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind für junge Menschen aktuell sehr gut. Wer noch sucht, sollte am besten sofort Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Unsere Berufsberater kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufsbilder und Zukunftschancen. Gleichzeitig wird es für die Unternehmen immer schwieriger, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Die rechnerische Lücke zwischen Bewerbern und Lehrstellen liegt aktuell bei über 400. Die Unternehmen im Vogtlandkreis setzen trotz wirtschaftlich unsicherer Zeiten auf die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte, weil dies eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft ist und Fachkräfte immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden“, betont Anja Spiegel abschließend.
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Mai: 6.440
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: -212 oder -3,2 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +320 oder +5,2 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenquote im Mai: 5,7 Prozent
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,3 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,5 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Mai 1.397 Frauen und Männer, 131 weniger als im April und 313 mehr als vor einem Jahr. 489 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 315 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im Mai konnten 1.605 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 352 Menschen weniger als im Monat zuvor und 98 mehr als vor einem Jahr. 572 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 391 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 624 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 19 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 6 bzw. 1 Prozent niedriger.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 66 Personen verringert. Ende Mai waren im Vogtland 2.513 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 192 bzw. rund 8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Aktuell sind 33,3 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat nicht verändert. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 405 bzw. rund 23 Prozent höher.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In allen Geschäftsstellen ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zurück. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 3,3 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,1 Prozent und Auerbach mit 4,3 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 5,8 Prozent und Plauen bei 7,5 Prozent.
Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.150 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 59 mehr als im Mai 2023 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.290 Personen, 261 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im Mai wurden 332 Stellen gemeldet. Das sind rund 26 Prozent weniger als im Vormonat und rund 25 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 2.445 rund 2 Prozent unter dem Vormonat und fast 4 Prozent über dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (536 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (284), der Handel (251), das Baugewerbe (151), die öffentliche Verwaltung (99), der Bereich Unternehmensführung/Organisation (92), das Gastgewerbe (75), Verkehr und Lagerei (72) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (652).
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.800 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.242. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Mai bei 7,2 Prozent (Vormonat: 7,4 Prozent; Vorjahr: 7,0 Prozent).
Ausbildungsmarkt:
Aktuell sind 939 Jugendliche als Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet, 65 oder 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den Unternehmen im Vogtland wurden der Agentur für Arbeit Plauen bis Mai 1.350 Ausbildungsstellen gemeldet – 30 oder rund 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Ende Mai waren noch 403 Mädchen und Jungen auf der Suche nach einer Lehrstelle und 769 Ausbildungsplätze sind noch nicht besetzt. Ausbildungschancen gibt es noch in fast allen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze gibt es für Kaufleute im Einzelhandel (54), Verkäufer/in (43), Fachkräfte Lagerlogistik (33), Zerspanungsmechaniker/in (32), Maschinen- und Anlagenführer/in (28), Mechatroniker/in (28) und Konstruktionsmechaniker/in (28). Es werden aber auch noch Industriemechaniker/in (26), Kaufleute Büromanagement (19) und Industriekaufleute (16) gesucht.