„Zum Start in die Ferien setzt sich die positive Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt fort. Im Juni ist die Arbeitslosigkeit leicht gesunken. Diese Entwicklung wird - mit Ausnahme der Jugendlichen und ausländischen Menschen - bei allen Personengruppen sichtbar“, konstatiert Agenturchefin Anja Spiegel und ergänzt: „Die konjunkturelle Erholung auf dem Arbeitsmarkt lässt noch auf sich warten. Unter diesen Voraussetzungen ist die Entwicklung positiv und auch die Stellenmeldungen der Unternehmen haben im letzten Monat deutlich zugelegt. Besonders in der Arbeitsnehmerüberlassung – als ein Indikator für den Arbeitsmarkt – hat sich der Stellenzugang verdoppelt. Insgesamt stehen über 2.400 freie Stellen in allen Wirtschaftsbranchen zur Besetzung zur Verfügung. Was wir jedoch auch beobachten, ist ein Missverhältnis zwischen den Profilen der arbeitslosen Menschen und den Anforderungen an die Arbeitsstellen. Die Unternehmen suchen in der Regel qualifizierte Fachkräfte, während bei Arbeitslosen teilweise Abschlüsse oder Qualifizierungen fehlen. Wir werben dafür, dass diese Abschlüsse im Rahmen einer Umschulung oder schrittweise mit einer Teilqualifizierung - in Voll- und Teilzeit - erworben werden können. Sprechen Sie uns an.“
Zum Beginn der Sommerferien empfiehlt Anja Spiegel allen Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben: „Kommt zu uns. Wir stehen Euch zur Seite, wenn es um die berufliche Zukunft geht. Unsere Beraterinnen und Berater kennen die offenen Ausbildungsplätze, unterstützen bei der Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch, helfen dabei die eigenen Stärken zu finden und beraten online, telefonisch oder via Video. Trotz des großen Angebotes an Ausbildungsstellen ist es nicht immer leicht, den passenden Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden. Deshalb ist es wichtiger denn je, dass sich junge Menschen und Unternehmen frühzeitig finden. Ideal dafür sind berufsorientierende Praktika oder auch Ferienarbeit. Sie bieten die Möglichkeit, die praxisnahe berufliche Bildung und die reale Arbeitswelt kennenzulernen. Und noch ein letzter Tipp: Am 22. August startet im Vogtlandstadion Plauen die diesjährige Ausbildungsmesse Vogtland. An diesem Nachmittag stellen sich rund 200 regionale Unternehmen vor – da bekommt man den besten Überblick in Sachen Berufswahl und Karrierestart in der Heimat.“
Ende Dezember 2023 belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Vogtland auf 79.911. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Abnahme um 314 oder 0,4%. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+180 oder +5,6%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der Herstellung von überwiegend häuslich konsumierten Gütern, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (-172 oder -2,7%).
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Juni: 6.357
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: -83 oder -1,3 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +315 oder +5,2 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenquote im Juni: 5,7 Prozent
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, liegt unverändert bei 5,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,4 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Juni 1.323 Frauen und Männer, 74 weniger als im Mai und 50 mehr als vor einem Jahr. 415 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 414 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im Juni konnten 1.412 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind fast 200 Menschen weniger als im Monat zuvor und 52 mehr als vor einem Jahr. 356 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 367 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 660 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 36 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 65 bzw. fast 11 Prozent höher.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 98 Personen verringert. Ende Juni waren im Vogtland 2.415 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 107 bzw. rund 5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Aktuell sind 33,5 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 17 Personen verringert. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 214 bzw. rund 11 Prozent höher.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In allen Geschäftsstellen ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 3,2 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,0 Prozent und Auerbach mit 4,2 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 5,8 Prozent und Plauen bei 7,4 Prozent.
Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.105 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 106 mehr als im Juni 2023 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.252 Personen, 209 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im Juni wurden 440 Stellen gemeldet. Das sind rund ein Drittel mehr als im Vormonat und rund 9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 2.454 auf Vormonats- und Vorjahresniveau. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (522 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (267), der Handel (251), das Baugewerbe (151), der Bereich Unternehmensführung/Organisation (95), die öffentliche Verwaltung (87), Verkehr und Lagerei (82), das Gastgewerbe (72) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (688).
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen über 1.800 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.176. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Juni wie im Vormonat bei 7,2 Prozent (Vorjahr: 6,9 Prozent).
Ausbildungsmarkt:
Aktuell sind 978 Jugendliche als Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet, 65 oder rund 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den Unternehmen im Vogtland wurden der Agentur für Arbeit Plauen bis Juni 1.372 Ausbildungsstellen gemeldet – 58 oder rund 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Ende Juni waren noch 339 Mädchen und Jungen auf der Suche nach einer Lehrstelle und 681 Ausbildungsplätze sind noch nicht besetzt.
Ausbildungschancen gibt es noch in fast allen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze gibt es für Kaufleute im Einzelhandel (42), Verkäufer/in (41), Zerspanungsmechaniker/in (32), Fachkräfte Lagerlogistik (29), Konstruktionsmechaniker/in (27), Maschinen- und Anlagenführer/in (26) und Industriemechaniker/in (25). Es werden aber auch noch Mechatroniker/in (20), Köche (13) und Kaufleute Büromanagement (13) gesucht.