Vogtland: Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Herbstbeginn

Im Vogtland waren im September 6.623 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet, dies sind 114 oder 1,8 Prozent mehr als im August. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 404 Personen oder 6,5 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote steigt auf 5,9 Prozent.

27.09.2024 | Presseinfo Nr. 82

„Im September ist die Arbeitslosigkeit im Vogtland leicht gestiegen. Die für diesen Monat übliche Herbstbelebung ist aktuell nicht erkennbar. Der Anstieg an Arbeitslosen spiegelt sich im Bereich der Grundsicherung und - mit Ausnahme der Älteren - bei allen Personen-gruppen wider“, bilanziert Agenturchefin Anja Spiegel und ergänzt: „Aufgrund der wirtschaftlichen Risiken fehlen derzeit die konjunkturellen Impulse auf dem Arbeitsmarkt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftebedarfs halten die Unternehmen ihre eingearbeiteten Mitarbeiter, zögern jedoch bei Neueinstellungen. Dies zeigt sich insbesondere bei den Stellenmeldungen. Im September wurden uns fast ein Drittel weniger Jobangebote gemeldet als noch vor einem Jahr. Dennoch stehen insgesamt über 2.300 freie Stellen in vielen Wirtschaftsbranchen zur Besetzung zur Verfügung. Die Unternehmen suchen in der Regel Fachkräfte, während bei den Arbeitslosen teilweise Qualifikationen oder Abschlüsse fehlen. Wir werben weiter für Umschulungen und Teilqualifizierungen und stehen den Menschen und Betrieben mit Rat und Tat zur Seite. Sprechen Sie uns an.“

Anfang September starteten viele junge Menschen im Vogtlandkreis in ihre Ausbildung. „Es ist noch nicht zu spät und die Chancen auf eine Ausbildung sind auch jetzt noch gut, denn der Einstieg in Ausbildung ist bis zum Jahresende möglich. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen die Jugendlichen über den gesamten Herbst hinweg. Am besten gleich einen Termin in der Berufsberatung vereinbaren“, betont Anja Spiegel abschließend. Die Bilanz zum Abschluss des Beratungsjahres 2023/2024 wird Anfang November gemein-sam mit den beiden Kammern veröffentlicht.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im Vogtlandkreis im 1. Quartal 2024 leicht abgenommen und belief sich auf 79.421. Mit einem Minus von rund 320 (-0,4%) wird ein leichter Beschäftigungsrückgang gegenüber dem Vorjahr sichtbar. Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei (+225 oder +5,4%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der Herstellung von überwiegend häuslich konsumierten Gütern (-490 oder -7,7%) - einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes.
 

Wichtig:Arbeitslosenzahl im September: 6.623

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +114 oder +1,8 Prozent

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +404 oder +6,5 Prozent

Wichtig:Arbeitslosenquote im September: 5,9 Prozent


Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,1 Prozentpunkt auf 5,9 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,6 Prozent.

Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im September 1.457 Frauen und Männer, 135 mehr als im August und 66 mehr als vor einem Jahr. 506 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 410 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.

Im September konnten 1.333 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 109 Menschen weniger als im Monat zuvor und 135 weniger als vor einem Jahr. 374 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 324 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.

Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 837 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung - 49 bzw. rund 6 Prozent mehr als im August. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 145 bzw. 21 Prozent höher.

Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 11 Personen leicht verringert. Ende September waren im Vogtland 2.390 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 70 bzw. 3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Aktuell sind 33,2 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 29 Personen gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 131 bzw. rund 6 Prozent höher.

Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In allen Geschäftsstellen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 3,4 Prozent. Danach folgen Auerbach mit 4,3 Prozent und Oelsnitz mit 4,4 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 5,7 Prozent und Plauen bei 7,8 Prozent.

Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.239 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 204 mehr als im September 2023 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.384 Personen, 200 mehr als vor einem Jahr.

Arbeitskräftenachfrage:
Im September wurden 320 Stellen gemeldet. Das sind rund 4 Prozent weniger als im Vormonat und rund 27 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 2.313 rund 2 Prozent über dem Vormonat und rund 12 Prozent unter dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (452 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (269), der Handel (197), das Baugewerbe (154), der Bereich Unternehmensführung/Organisation (104),  das Gastgewerbe (79), der Bereich Verkehr und Lagerei (72), die öffentliche Verwaltung (60) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (721).

Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.700 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.328. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im September bei 7,3 Prozent (Vormonat: 7,2 Prozent; Vorjahr: 7,0 Prozent).