Jungen Talenten bietet sich ein breites Angebot an Ausbildungen in unterschiedlichsten Branchen
Traditionell im November zieht die Agentur für Arbeit Potsdam gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Potsdam und der Handwerksammer Potsdam Bilanz über die aktuelle Situation am Ausbildungsmarkt.
Im abgelaufenen Berufsberatungsjahr vom 01.10.2021 bis 30.09.2022 wurden 1.200 mehr Ausbildungsstellen gemeldet als sich Jugendliche dafür interessierten: 3.994 gemeldete Stellen standen 2.774 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. „Das Angebot der dualen Ausbildung in der Region ist sehr vielfältig“, so die Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Potsdam Sandra Stahl. „Ich möchte junge Menschen einladen, die jetzt die Schule abgeschlossen haben oder schon länger auf der Suche nach einer Ausbildung sind, die Zeit bis Jahresende zu nutzen. Es ist noch nicht zu spät, einen Ausbildungsvertrag zu unterschreiben. Die Berufsschulen und Unternehmen sind jetzt noch in der Lage, das Verpasste gemeinsam mit den Azubis aufzuholen“, verdeutlicht Sandra Stahl.
„Die Nachvermittlungsaktion läuft weiterhin auf Hochtouren und blickt schon jetzt auf gute Erfolge zurück“, bilanziert die operative Geschäftsführerin. „Wir haben und bringen jetzt noch Ausbildungssuchende und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zusammen. Die Ausbildungsinteressierten treffen auf fast doppelt so viele offene Lehrstellen aus den unterschiedlichsten Bereichen.“ Wenn junge Menschen noch keine Berufswahl getroffen haben oder Hilfe benötigen ihre Traumausbildung zu beginnen, unterstützen die Berufsberaterinnen und Berufsberater in den Jugendberufsagenturen vor Ort.
Steffi Amelung, Abteilungsleiterin Berufsbildung Handwerkskammer Potsdam: „Trotz der aktuellen Unsicherheiten bleibt die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe in Westbrandenburg stabil. Im Kammerbezirk Potsdam blieben jedoch fast 1.000 Ausbildungsstellen im Handwerk unbesetzt. Der Bedarf der Betriebe an Fachkräften bleibt groß – durch die Herausforderungen der Energiewende, die ohne das Handwerk nicht umsetzbar sind sowie den Renteneintritt der vielen Babyboomer. Mit Blick auf die Gewerke freuen wir uns, dass wir zehn Prozent mehr Abschlüsse in den Bau- und Ausbaugewerken verzeichnen können. Allerdings erleben wir einen herben Einbruch in den Lebensmittelhandwerken. Nun heißt es, mit vielen Instrumenten für die Chancen der dualen Ausbildung zu werben. Dabei unterstützen wir gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und weiteren Netzwerkpartnern die Betriebe mit vielfältigen Maßnahmen: z.B. Speeddatings, auf Messen oder Regionaltouren auch im kommenden Jahr. Darüber hinaus braucht es dringend auch ein Mehr an besserer Berufsorientierung - verpflichtend auch an weiterführenden Schulen und Gymnasien. Denn hier findet sich vielfach das Potenzial von jungen Menschen, das auf ihrem Karriereweg auch für Führungspositionen in Betracht kommt. Mit Blick auf die notwendigen Unternehmensnachfolgen in Westbrandenburg können diese jungen Männer und Frauen mit einer dualen Ausbildung dafür den Grundstein legen. Das geht aber nur, wenn sie auch die entsprechende Vorbereitung erfahren und der politische Wille für die Anerkennung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung klar umgesetzt wird.“
Andreas Körner-Steffens, Geschäftsführer Bildung der Industrie- und Handelskammer Potsdam: „Die Ergebnisse des Ausbildungsjahres 2022 zeigen sich im Vorjahresvergleich stabil: Trotz der aktuellen Energiekrise sind unsere Ausbildungsbetriebe aller Branchen in der dualen Ausbildung sehr engagiert. Durch viele Aktivitäten zur Unterstützung der beruflichen Orientierung ist es uns gelungen, die Unternehmen bei der Suche nach neuen Auszubildenden zu unterstützen. Vieles – wie die Couch-Tour, die Messen oder die Nachvermittlungsaktionen - haben wir auch gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und anderen wichtigen Partner umgesetzt.
Es muss uns gemeinsam zukünftig noch besser gelingen, dass die berufliche Orientierung in den Schulen verstetigt wird. Ein erster wichtiger Schritt ist mit der neuen Landesstrategie für Berufliche Orientierung gelungen. Diese muss nun mit Leben erfüllt und stetig weiterentwickelt werden. Alle Schülerinnen und Schüler sollten die Gelegenheit erhalten, dass sie in den beruflichen Alltag hineinschnuppern können. So kann es uns gelingen, noch besser die freien Lehrstellen zu besetzen.“
TOP 5 gesuchte Nachwuchskräfte durch Betriebe
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