„Der Arbeitsmarkt in der Region Berlin-Brandenburg wird sich im neuen Jahr positiv entwickeln“, sagt Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, anlässlich der Veröffentlichung des monatlichen Arbeitsmarktberichtes. „Die Signale stehen auf Grün – unter einer wesentlichen Voraussetzung: Es kommt durch das aktuelle Pandemie-Geschehen zu keiner tiefergehenden Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Entwicklung. Dann sollte die Beschäftigung weiter zunehmen und die Arbeitslosigkeit sinken.“
Im Jahresdurchschnitt 2021 lag in Berlin die Zahl der Arbeitslosen noch über der des Jahres 2020. Im Jahresdurchschnitt waren rund 198.400 Personen arbeitslos, das waren knapp 5.800 mehr als 2020. Ab Mitte des vergangenen Jahres drehte sich der Trend und die Arbeitslosigkeit ging wieder deutlich zurück. So lag im Dezember 2020 die Zahl der Arbeitslosen bei rund 179.300. Das waren etwa 1.000 weniger als im November und rund 23.100 weniger als vor einem Jahr. Allerdings wird Berlin noch einige Zeit brauchen, um das Vor-Corona-Niveau in der Arbeitslosigkeit zu erreichen.
In Brandenburg wurde 2021 bereits wieder der Vorjahresstand in der Arbeitslosigkeit unterschritten. Im Jahresdurchschnitt waren 78.500 Personen arbeitslos. Das waren rund 4.000 weniger als 2020. Im Dezember registrierten die Arbeitsagenturen und Jobcenter knapp 71.800 arbeitslose Personen, 1.600 mehr als im November und knapp 10.000 weniger als ein Jahr zuvor. Einen solch niedrigen Wert zu einem Jahresende gab es bisher in Brandenburg noch nie.
Allerdings fällt die Situation je nach Branche unterschiedlich aus, betont Dr. Ramona Schröder: „Corona bedeutet für viele Menschen, Familien und Unternehmen eine große Belastung. Firmen und Beschäftigte im Gastgewerbe, in Teilen des Einzelhandels, im Tourismus, im Messe- und Veranstaltungsgeschäft sowie in vielen körpernahen Dienstleistungen sind von den Einschränkungen und Umsatzeinbrüchen infolge der Corona-Pandemie weiterhin schwer betroffen. Zahlreiche Mitarbeiter verloren ihre Jobs beziehungsweise suchten sich in weniger stark tangierten Bereichen neue Arbeit. Vor allem in Berlin gerieten viele Selbstständige wegen fehlender Aufträge in existenzielle Krisen.“ Über viele Branchen hinweg gingen tausende Beschäftigte zeitweise in Kurzarbeit, womit Unternehmen ihre Mitarbeiter halten konnten. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in der Corona-Pandemie gestiegen. Kurzarbeit bleibt absehbar ein wichtiges Instrument, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
Die Beschäftigung ist 2021 trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie gestiegen. Sie liegt in beiden Ländern über den Werten vor der Corona-Krise. In Berlin ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten rund 50.000 höher als vor einem Jahr. In Brandenburg ist die Zahl der Beschäftigten innerhalb eines Jahres um rund 17.000 gestiegen.
Arbeitsmarkt Land Berlin
Im Dezember 2021 waren in Berlin bei den Agenturen für Arbeit und den 12 Jobcentern insgesamt 179.291 Arbeitslose gemeldet, 1.001 Personen weniger als im November 2021 und 23.097 weniger als im Dezember 2020.
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug 8,8 Prozent. Sie lag damit um 1,3 Prozentpunkte unter der des Dezember 2020.
Die Zahl der Arbeitslosen von 15 bis unter 25 Jahren ist gegenüber dem November um 674 bzw. 4,7 Prozent auf 13.794 gesunken – dies sind 3.880 Jugendliche weniger als im Dezember 2020 (-22,0 Prozent).
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, lag im Dezember bei 232.733 Personen (ohne Kurzarbeit). Das waren 2.989 weniger als im November und 23.115 weniger als im Dezember 2020.
Im Oktober 2021 waren 1.615.900 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 50.500 Personen mehr als im Oktober 2020. Mit dieser Steigerung von 3,2 Prozent liegt die Region 1,7 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden im Dezember 5.581 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 848 weniger als im Vormonat. Insgesamt waren in diesem Monat im Land Berlin 21.824 freie Arbeitsstellen gemeldet, 5.547 mehr als im Dezember 2020.
11.003 Personen nahmen an beruflichen Bildungsmaßnahmen teil.
Arbeitsmarkt Land Brandenburg
Im Dezember 2021 waren in Brandenburg bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern insgesamt 71.763 Arbeitslose gemeldet, 1.603 Personen mehr als im November 2021 und 9.658 weniger als im Dezember 2020.
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug 5,4 Prozent. Sie lag damit um 0,7 Prozentpunkte unter der des Dezember 2020.
Die Zahl der Arbeitslosen von 15 bis unter 25 Jahren ist gegenüber dem November um 3 bzw. 0,1 Prozent auf 5.265 gestiegen – dies sind 1.158 Jugendliche weniger als im Dezember 2020 (-18,0 Prozent).
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, lag im Dezember bei 93.551 Personen (ohne Kurzarbeit). Das waren 520 mehr als im November und 11.249 weniger als im Dezember 2020.
Im Oktober 2021 waren 881.300 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 16.700 Personen mehr als im Oktober 2020. Mit dieser Steigerung von 1,9 Prozent liegt die Region 0,4 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden im Dezember insgesamt 5.144 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 481 mehr als im Vormonat. Es gab in diesem Monat im Land Brandenburg 25.512 Arbeitsstellen, 5.420 mehr als im Dezember 2020.
4.010 Personen nahmen an beruflichen Bildungsmaßnahmen teil.
Den Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt für Berlin und Brandenburg finden Sie im Webauftritt der Regionaldirektion – zusammen mit den Corona-Reports.
Die Eckwerte zum Arbeitsmarkt gibt es auch in den kostenfreien Smartphone-Apps „BA Statistik“ und „BA SGB II“.
Alle Informationen über Aktivitäten der Arbeitsagenturen zu Corona im Serviceportal COVID-19 der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg.
Alles zum Thema Ausbildung finden Sie im Webauftritt zu #ausbildungklarmachen.