Qualifizierte Pflegekräfte:

händeringend  gesucht – und gefunden!

11.05.2023 | Presseinfo Nr. 23

In der Altenpflege, in Krankenhäusern oder auch in Privathaushalten: In einer zunehmend alternden Gesellschaft wächst der Bedarf an Unterstützung und Pflegekräfte werden überall händeringend gesucht. Die Nachfrage kann meist nicht annähernd gedeckt werden. Das gilt vor allem für das qualifizierte Personal - da sind ausgebildete Altenpfleger/-innen natürlich sehr gefragt.

Zugleich mit dem steigenden Bedarf an Fachkräften in der Pflege durch den demografischen Wandel führt dieser auch dazu, dass das Arbeitskräftepotenzial sinkt, aus dem dieser Bedarf gedeckt werden kann. Was können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber tun, um diesem Fachkräftemangel entgegen zu wirken? Die Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstützt hierbei auf vielfältige Weise: Ob bei der Qualifizierung Beschäftigter oder bei der Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland. Aktuell zum Beispiel haben die Bundesagentur für Arbeit und das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration für das Jahr 2023 ein Kooperationsprojekt zur Sprachförderung von Pflegekräften aus dem Ausland gestartet.

Wie erlebt ein Unternehmen aus der Pflegewirtschaft in Baden-Württemberg die Herausforderungen in der Branche? Und wie werden die Unterstützungsangebote der Bundesagentur für Arbeit wahrgenommen?

Die Keppler-Stiftung ist eine große Trägerin und Dienstleisterin in der Altenhilfe in Baden-Württemberg. In 23 Seniorenzentren mit 1.900 Pflegeplätzen, in ambulanten Diensten und einem stationären Hospiz sind rund 2.800 Mitarbeitende in vielfältigen Berufsgruppen beschäftigt.

Mario Ehmann, Einrichtungsleitung im Seniorenzentrum St. Vinzenz der Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung in Neckarsulm resümiert die Zusammenarbeit mit der BA: „Unsere Erfahrungen mit der Beschäftigtenqualifizierung sind positiv und eine gute Möglichkeit, Menschen in die Pflege zu bringen, die sich umorientieren möchten und für die ein Gehalt als Azubi zu gering wäre.“

Zur Rekrutierung aus dem Ausland führt Friedemann Müns-Österle, Sprecher der Keppler-Stiftung, aus: „Die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland war schon immer ein Thema bei uns in der Personalgewinnung. Es handelt sich aber um eine komplexe Aufgabe. Es ist wichtig zu erkennen, dass Menschen nicht nur als Arbeitskräfte zu uns kommen. Sie müssen integriert werden und die Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen guten Einstieg in den Beruf und in unsere Gesellschaft ermöglichen. Gleichzeitig muss die Situation in den Herkunftsländern im Blick behalten werden, die nicht unter dem Abzug von Fachkräften leiden dürfen.

Wir sehen es deshalb als unbedingt wichtig an, Bemühungen um die bereits hier lebenden Menschen zu verstärken, gerade auch bei den Geflüchteten. Eine schnellere und leichtere Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen, erleichterte Aufenthaltsbewilligungen im Zusammenhang mit Job und Ausbildung in der Pflege - vor allem auch in der einjährigen Pflegeausbildung muss das aus unserer Perspektive als Arbeitgeber ermöglicht werden.“

Für eine Ausbildung in der Pflege sprechen viele gute Gründe, so Friedemann Müns-Österle: „Die Pflegeausbildung und die Arbeit in der Pflege ist eine sinnstiftende Tätigkeit, mit Menschen für Menschen. Eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, die gute Bezahlung in unserem Unternehmen in der Ausbildung und später als Fachkraft sowie gute Entwicklungsmöglichkeiten, z.B. interessante Karrierewege über eine Spezialisierung zeichnen den Beruf aus. Es handelt sich bei der Pflege um ein gesellschaftlich relevantes Thema, das im Grunde alle betrifft und mit dem jeder irgendwann in Berührung kommt. Zudem eröffnet die generalistische Ausbildung ein sehr weites Betätigungsfeld in den unterschiedlichen Sparten der Pflege.“

Als erster Ansprechpartner für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dient der Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitgeber-service.

Speziell für das Projekt Triple Win Sprache können sich Interessierte von montags bis freitags zwischen 9:00 und 16:00 Uhr an 0711 / 920 2500 oder per E-Mail unter Baden-Wuerttemberg.TripleWin-SpracheBW@arbeitsagentur.de wenden, um nähere Informationen zu erhalten.

Einen Überblick bietet: http://www.zav.de/triple-win.

Dossier „Der Arbeitsmarkt in den Pflegeberufen in Baden-Württemberg“, Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit:
https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/datei/dossier-032022_ba111517.pdf.

Statistiken zum Fachkräftebedarf:
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-Statistiken/Fachkraeftebedarf/Fachkraeftebedarf-Nav.html.