In Baden-Württemberg gibt es ein großes ungenutztes Potenzial an Frauen; allein ein Potenzial von 112.000 Vollzeitstellen, welches durch eine Erhöhung der Arbeitszeit erschlossen werden könnte. Dazu kommt noch ein zusätzliches Potenzial bei einer generellen Erhöhung der Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt.
Wie gelingt es dieses Potenzial und im Besonderen für den Bereich MINT zu erschließen? Und warum zögern so viele Frauen beruflich wieder tätig zu werden? Wir haben mit Frau Prof. Dr. Martina Klärle gesprochen, die ein absolutes Rolemodel als Frau im Bereich MINT darstellt. Sie leitet seit dem 1. Februar 2022 als Präsidentin die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW).
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) sind die wichtigsten
Grundlagen für Innovationen und technische Entwicklungen. Um die Potenziale ausschöpfen zu können, die sich mit der fortschreitenden Digitalisierung für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ergeben, ist es von zentraler Bedeutung, dass sich möglichst viele Menschen für MINT-Berufe entscheiden.
Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt im Gespräch:
„Frauen stellen ein unverzichtbares Potenzial am Arbeitsmarkt dar. Um sie muss mittels attraktiver Angebote geworben werden. Und das beginnt bereits in der frühkindlichen Bildung, also in der Kita – schon hier fängt die Berufswahlentscheidung an. Besonders für die MINT-Berufe gilt, dass Schule und Berufsberatung durch den Girls‘ Day zeigen können, dass der Bereich MINT Spaß macht und erlebbar ist.“
Prof. Dr. Martina Klärle, Präsidentin der dualen Hochschule Baden-Württemberg, betont: „Beratung von vielen Seiten zu erfahren, ist wichtig. Es gibt eine Menge attraktive Berufe, die wenig bekannt sind. Und es ist wichtig, im Leben nicht alles durchzuplanen, sondern einfachmal loszulegen und sich Dinge zutrauen. Außerdem erklären viele Berufsbezeichnungen im MINT-Bereich nicht mehr das, was den Beruf heutzutage ausmacht. Die Begrifflichkeiten der Berufsbilder sollten sich dementsprechend ändern.“
Dr. Klärle fasst zusammen:
„Jede und jeder Einzelne trägt Verantwortung. Gesellschaftliche Aufgaben wie Klimaschutz, Energiewende, Nachhaltigkeit, Demokratie und Frieden haben ganz viel mit Technik zu tun, die in den letzten hundert Jahren geschaffen wurde. Heute können wir noch schneller Techniken erfinden, die uns helfen, eine bessere Welt zu schaffen. Und das geht in einer Industrienation nur mit klugen, mutigen und tollen Menschen.“
Hören Sie rein:
„Und wenn das Beste erst noch kommt?“ - Der Podcast der Bundesagentur für Arbeit aus Baden-Württemberg mit dem Thema:
Ungenutztes Potenzial – Frauen in MINT-Berufen
Weitere Informationen finden Sie unter:
- www.arbeitsagentur.de/datei/fachkraft-gesucht-maedchen-gefunden.pdf
- www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/erfolgsgeschichte-mint-cybermentor
- Kontakt: 0800 4 5555 00 (gebührenfrei), werktags von 8 bis 18 Uhr