- 252.231 Arbeitslose im September 2023
- Quote sinkt auf 4,0 Prozent
- Jugendarbeitslosenquote sinkt auf 3,3 Prozent
Arbeitslosigkeit
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im September ist auf saisonale Effekte zurückzuführen. Die Zahl der Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) hat gegenüber dem Vormonat jahreszeitlich üblich abgenommen: Hier sind insgesamt 105.452 Personen arbeitslos. Insbesondere unter jungen Erwachsenen (unter 25 Jahren) ist der Rückgang deutlich. Grund dafür ist, dass viele junge Menschen eine Ausbildung begonnen haben. Und für Kurzentschlossene gilt: Sie können sich jetzt noch für eine Ausbildung bewerben. Es gibt noch offene Ausbildungsstellen für den Beginn in diesem Herbst.
Im September 2023 waren in Baden-Württemberg 252.231 Menschen arbeitslos gemeldet, gegenüber August sind das 2,6 Prozent (6.664) weniger. Insgesamt sinkt die Arbeitslosenquote minimal um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen von August auf September ist saisonüblich und vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse im September beginnen. Die Arbeitslosigkeit bei den jungen Erwachsenen unter 25 Jahren hat gegenüber dem Vormonat besonders deutlich abgenommen, nämlich um 8,6 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit sank damit im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent.
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit von August auf September kommt ausschließlich durch saisonale Einflussfaktoren zustande – junge Menschen beginnen mit einer Ausbildung, einem weiteren Schulbesuch oder einem Studium. Aber auch jetzt ist der Start in eine Ausbildung noch möglich. Bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern sind noch viele offene Ausbildungsstellen gemeldet. Wer sich jetzt rasch beraten lässt und sich beruflich flexibel zeigt, hat noch gute Chancen, jetzt mit einer Ausbildung zu beginnen“, sagt Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.
Wenig Bewegung am Arbeitsmarkt
20.420 Menschen haben im September aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen, das waren (saisonbedingt) 32,6 Prozent mehr als im Vormonat, aber 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Umgekehrt haben sich 22.859 Menschen im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos gemeldet (6,4 Prozent weniger als im Vormonat, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt mit 75.175 über dem Vorjahresniveau (im SGB III minus 7,3 Prozent und im SGB II plus 13,1 Prozent).
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen um 5,0 Prozent gegenüber August gesunken; verglichen mit den Vorjahren ist dies für einen September ein eher schwacher Rückgang.
In der Grundsicherung (SGB II) ist der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen um 0,8 Prozent gegenüber August gesunken. Aktuell werden 58,2 Prozent aller arbeitslos Gemeldeten in Jobcentern betreut.
Zur Lage auf dem Arbeitsmarkt erklärt Christian Rauch: „Die angespannte Stimmung in der Wirtschaft schlägt sich auf den zweiten Blick auch in der Arbeitsmarktstatistik nieder: Die Arbeitslosigkeit geht zwar in etwa im saisonüblichen Rahmen zurück, allerdings fällt der Rückgang gegenüber August im konjunktursensitiveren Rechtskreis SGB III eher schwach aus. In Kombination mit den ebenfalls eher schwachen Abgängen von Arbeitslosen in Erwerbstätigkeit sehen wir die Unsicherheit, die in vielen Unternehmen in Bezug auf die Konjunkturentwicklung besteht.
Die längerfristige Zunahme der Arbeitslosigkeit ist auch weiterhin zu einem großen Teil auf die ukrainischen Geflüchteten zurückzuführen: Im September 2023 waren rund 27.400 ukrainische Arbeitslose in den Jobcentern gemeldet, dies entspricht 19 Prozent aller Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II. Und aktuell sind noch viele Ukrainerinnen und Ukrainer in Integrationskursen, die bis Jahresende enden werden. Wünschenswert wäre, dass dieses Potenzial dann auch zur Deckung von Arbeitskräftebedarfen genutzt werden kann.“
Entwicklung der Kurzarbeit
Ein weiterer Frühindikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die Anzeige für Kurzarbeit: Gemessen an den Höchstständen während und nach Corona gehen die Anzeigen zwar zurück. Im Vergleich zu vor der Pandemie liegt das Niveau der Anzeigen etwas höher. Mit den Anzeigen signalisieren die Unternehmen, dass sie mit einem vorübergehenden Rückgang des Arbeitsvolumens von mehr als 10 Prozent für mindestens ein Drittel der Belegschaft rechnen. Im September zeigten in Baden-Württemberg 353 Betriebe für 6.992 Beschäftigte Kurzarbeit an (vorläufige Daten, 01.09.2023. bis 25.09.2023, Datenstand 26.09.2023).