- Gemeinsame Arbeitsmarktkonferenz von IG Metall, DGB und Regionaldirektion Baden-Württemberg – zu Gast: Andrea Nahles
- Partner setzen sich das Ziel, die Weiterbildung Beschäftigter zu steigern
- Kooperation wird praxisnah weiterentwickelt – für die Beschäftigten in Baden-Württemberg
Die Transformation und der demografische Wandel stellen die Betriebe und die Beschäftigten vor große Herausforderungen und bieten große Chancen für mehr Ausbildung, Qualifizierung und Karriere.
Damit diese Chancen auch genutzt werden können, haben Gewerkschaften und Bundesagentur für Arbeit (BA) zu einer gemeinsamen Arbeitsmarktkonferenz eingeladen. Beide haben das Anliegen, Beschäftigung zu sichern und Qualifizierung zu ermöglichen. Teilnehmende waren Geschäftsleitungen aus den Agenturen für Arbeit in Baden-Württemberg, Kolleginnen und Kollegen aus den Teams Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE), Betriebsräte, gewerkschaftliche Weiterbildungsmentor*innen und hauptamtliche Gewerkschafter*innen der IG Metall und des DGB. Auch die Unternehmer BW haben an der Veranstaltung teilgenommen. Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der BA hat den Tag mit einem Impulsvortrag und der Teilnahme am Erfahrungsaustausch begleitet.
Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Vernetzung und der Austausch der Teilnehmenden. Ziel war, innovative Ansätze für mehr Ausbildung und Qualifizierung Beschäftigter zu stärken und auszubauen. Unter dem Motto: „WEITERBILDUNG HÄTTE SOLLTE KÖNNTE MACHEN“ wurden Ideen ausgetauscht und neue Impulse für mehr Weiterbildung Beschäftigter gesetzt.
Die IG Metall und die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit haben im März 2023 bereits eine Kooperationsvereinbarung zur Weiterentwicklung der betrieblichen Weiterbildung unterzeichnet. Die Kooperationsvereinbarung soll dazu beitragen, die Weiterbildungsbeteiligung Beschäftigter zu steigern.
Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit:
„Die Transformation des Arbeitsmarkts löst bei vielen Menschen Sorgen aus, auf die wir Antworten finden müssen. Fakt ist: Es gibt keinen großen Knopf, auf den wir drücken können, um die anstehenden Aufgaben zu lösen. Im Gegenteil: Es gibt viele Hebel, die bedient werden müssen. Aber: Bangemachen gilt nicht! Wir haben in Deutschland gute Voraussetzungen, den Wandel erfolgreich zu gestalten und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen: Motivierte und gut ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und innovative Unternehmen. Daher kommt es jetzt auf eine kluge Vernetzung und gute Ideen von Gewerkschaften, Arbeitgebern, Verwaltung, Politik und Wissenschaft an, um nachhaltige Lösungen gegen den Fachkräftemangel und für eine Qualifizierungsoffensive zu entwickeln und möglichst alle Menschen bei der Transformation mitzunehmen. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt dabei mit Beratung und passgenauer Qualifizierung.“
Dr. Susanne Koch, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit:
„Ohne fundierte Aus- und Weiterbildung auch von beschäftigen Menschen werden wir den Transformationsprozess in den baden-württembergischen Unternehmen nicht bewältigen. Die Arbeitsmarktkonferenz gibt uns neue inspirierende Impulse, wie die Qualifizierung der Beschäftigten gestärkt werden kann. Der heutige Austausch zeigt, wie die Kooperationsvereinbarung zwischen Agentur für Arbeit und der IG Metall mit Leben gefüllt und damit die Zusammenarbeit auf allen Ebenen weiter vorangebracht werden kann.“
Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg:
„Nicht nur die Transformation und die Krisenbewältigung stellen die Industrie in Baden-Württemberg vor große Herausforderungen. Auch der Fachkräftemangel wird zunehmend zum wirtschaftlichen Risiko. Eine zentrale Antwort darauf von uns ist: in interne Qualifizierung investieren.
Mit der Konferenz haben wir einen neuen Meilenstein in der Zusammenarbeit gesetzt, damit wir in naher Zukunft noch besser die Synergien nutzen können. Alle Partner haben dazu etwas beizutragen. Dazu gehört, dass wir im regionalen Kontext Hand in Hand zusammenarbeiten, um passgenaue Lösungen für Beschäftigte und Betriebe zu finden. Betriebsräte können hier gemeinsam mit der IG Metall, den Betrieben und der Agentur für Arbeit starke Impulse setzen, damit es überall heißt: Wir machen Weiterbildung!“
Kai Burmeister, Vorsitzender DGB Baden-Württemberg:
„Machen ist das Gebot der Stunde rund um Weiterbildung. Es gibt bei Weiterbildung und Qualifizierung kein Erkenntnisdefizit, sondern ein klares Umsetzungsproblem. Jetzt geht es darum; bestehende Hürden aus dem Weg zu räumen. Fehlende Zeit und zu hohe Kosten dürfen nicht länger Hemmschuh für Qualifizierung im betrieblichen Alltag sein. Als DGB werben wir für mehr Weiterbildung, ermuntern Beschäftigte und Betriebe zu einer aktiven Praxis. Über Fachwissen hinaus geht es um mehr überfachliche Kompetenzen. Die Konferenz ist ein hervorragender Anlass, um jetzt in allen Branchen ins Machen zu kommen.“
Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt, Unternehmer Baden-Württemberg und Arbeitgeberverband Südwestmetall:
„Schon heute ist die Wirtschaft der größte Träger beruflicher Qualifizierung und Weiterbildung. Darauf lässt sich mit Blick auf die Herausforderungen von Transformation und Strukturwandel aufbauen. Um nun die nächste Stufe einer betrieblichen Qualifizierungsoffensive zu zünden, braucht es innovative Qualifizierungsformate zu Zukunftstechnologien und Future Skills, flexible Konzepte der beruflichen Teil- und Zusatzqualifizierung, niedrigschwellige und unbürokratische Fördermöglichkeiten für Beschäftigte und Betriebe, Angebote der digitalen Grundbildung, Beratung von KMU sowie die Weiterentwicklung von Qualifizierungsverbünden.“