Internationaler Tag der Frauen am 08. März 2024:

Frauen ermutigen, neue Wege zu gehen!

05.03.2024 | Presseinfo Nr. 11

Die Beschäftigungsquote von Frauen steigt. Knapp drei Viertel des Plus entfällt aber auf Teilzeitarbeit. Die Bundesagentur für Arbeit versteht sich mit individuellen Beratungs- und Unterstützungsleistungen als Partnerin von Frauen, die sich in der Arbeitswelt neu orientieren oder beruflich durchstarten möchten.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen ist in den letzten 10 Jahren deutlich gestiegen. In Baden-Württemberg betrug die Zunahme zwischen 2013 und 2023 18,7 Prozent (s. Abb. 1). Die Erwerbstätigenquote der Frauen lag im Jahr 2022 bei 75 Prozent (s. Abb. 2). Treiber der steigenden Erwerbstätigenquote ist vor allem die Teilzeitbeschäftigung. 

Knapp drei Viertel des Beschäftigungszuwachses bei Frauen in den letzten 10 Jahren entfällt auf die Teilzeitbeschäftigung (s. Abb. 3). So wuchs die Beschäftigung in Teilzeit um 30 Prozent und damit weit stärker als die Vollzeitbeschäftigung (lediglich plus 10 Prozent, s. Abb. 4). 

„Die Zahlen zeigen: Frauen möchten auch mit Familie ihren Beruf ausüben und arbeiten. Leider stimmen die Rahmenbedingungen noch nicht so, dass eine Beschäftigung in Vollzeit – wo gewünscht – immer möglich ist“, erklärt Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. „Wer beruflich durchstarten möchte, dem bieten die Agenturen für Arbeit individuelle Beratungs- und Unterstützungsleistungen. Keine Um- und Neuorientierung wird an finanziellen Mitteln der Agenturen für Arbeit scheitern. Im Gegenteil: Wir werben dafür, passend zur jeweiligen familiären Situation mit einer Teilzeitausbildung oder einer Teilqualifizierung auch neue, unkonventionelle Wege zu gehen.“ 

Martina Musati weist darauf hin, dass es in Baden-Württemberg rund 275.000 Erwerbstätige mehr gäbe, wenn die Erwerbstätigenquote der Frauen auf das Niveau der Männer stiege. „Das ist ein Potenzial, das es mit Blick auf Fachkräftesicherung zu heben gilt“, so Musati.

Frauen verzichten häufiger als Männer auf eine Erwerbs- oder Vollzeittätigkeit, um sich um ihre Kinder oder die Pflege eines Angehörigen zu kümmern. Eine Teilzeitausbildung ist gerade für Frauen mit Fürsorgeverpflichtungen ein flexibler Weg, Beruf und familiäre Verpflichtungen in Einklang zu bringen und sich mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung neue berufliche Perspektiven zu eröffnen. Weitere Informationen zur Teilzeitausbildung gibt es hier: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-bw/teilzeitausbildung

Das baden-württembergische Pilotprojekt „Direkteinstieg Kita“ ist ebenfalls ein Baustein hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Ausbildungsgang ermöglicht Frauen, die bereits Lebenserfahrung sowie eine Berufsausbildung mitbringen, innerhalb von zwei Jahren eine Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin – auch der berufliche Aufstieg zur Erzieherin ist möglich. Das Konzept ist so flexibel gestaltet, dass die Ausbildung sowohl in Teilzeit als auch in Vollzeit erfolgen kann.

Der „Direkteinstieg Kita“ hat eine Dreifachwirkung: Er ermöglicht Frauen eine unkomplizierte Um- und Neuorientierung mit zügiger Weiterentwicklungsperspektive, er leistet einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Kindertageseinrichtungen und er sichert anderen Frauen, die vollzeitnah arbeiten möchten, dringend erforderliche Kita-Plätze. Weitere Informationen zum „Direkteinstieg Kita“ gibt es hier: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-bw/fachkraeftesicherung-qualifizierung/direkteinstiegkita

Teilqualifikationen sind Bildungsangebote, die in systematischen, aufeinanderfolgenden Schritten auf einen Berufsabschluss vorbereiten. Gerade für Frauen ohne Berufsabschluss eröffnet eine Teilqualifikation den Weg in Beschäftigung. Weitere Informationen zu Teilqualifikationen gibt es hier: https://www.arbeitsagentur.de/institutionen/bildungstraeger/berufsanschlussfaehige-teilqualifikationen.