Der Arbeitsmarkt im April 2024

Die Frühjahrsbelebung bleibt aus

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 22

  • 264.767 Arbeitslose im April 2024
  • Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 4,2 Prozent
  • Jugendarbeitslosenquote sinkt auf 3,1 Prozent

Arbeitslosigkeit
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen

Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen April 2024

Die Arbeitslosigkeit hat sich gegenüber März 2024 kaum verändert. Auf dem Arbeitsmarkt macht sich nach wie vor die schwache Konjunktur bemerkbar. Insgesamt ist die Arbeitsmarktlage trotz der geringen Dynamik weiterhin als relativ stabil zu bezeichnen. Arbeitsuchende ohne abgeschlossene Berufsausbildung haben es jedoch schwer, eine passende Stelle zu finden.

Die Arbeitslosigkeit im April stagniert gegenüber dem Vormonat: So sind im Berichtsmonat April 529 (minus 0,2 Prozent) weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im März. Normalerweise ist im April ein stärkerer Rückgang üblich.

Ohne Berufsabschluss deutlich höheres Risiko der Arbeitslosigkeit
Aktuell zeigt sich auf dem Arbeitsmarkt, dass Personen ohne formalen Berufsabschluss ein besonders hohes Risiko haben, arbeitslos zu werden und länger arbeitslos zu bleiben. So liegt die Arbeitslosenquote von Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung mit knapp 14 Prozent mehr als sechs Mal so hoch wie die von Personen mit einem beruflichen oder akademischen Abschluss (rund 2 Prozent).
Rund die Hälfte der Arbeitslosen in Baden-Württemberg verfügt über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei ausländischen Arbeitslosen liegt der Anteil bei zwei Dritteln, dies spiegelt sich auch in der entsprechend höheren Arbeitslosenquote von 10,3 Prozent wider.

Positiv ist, dass in Baden-Württemberg die Beschäftigung trotz konjunktureller Schwächephase weiterhin ansteigt. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, für die Angaben bis Februar vorliegen, hat gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,6 Prozent (oder 30.200 Personen) zugenommen. Dieses Wachstum wird ausschließlich von Ausländerinnen und Ausländern getragen.

Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Wir sehen, dass sich insbesondere für Arbeitsuchende ohne abgeschlossene Berufsausbildung die Chancen, eine passende Stellen zu finden, verschlechtern. Aus- und Weiterbildung auch im Erwachsenenalter sind der Schlüssel, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden oder nachhaltig zu beenden. Denn gut qualifizierte Fachkräfte haben weiterhin sehr gute Jobchancen.“

Entwicklung der Kurzarbeit
Ein Frühindikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die Anzeige für Kurzarbeit: Mit den Anzeigen signalisieren die Unternehmen, dass sie mit einem vorübergehenden Rückgang des Arbeitsvolumens von mehr als 10 Prozent für mindestens ein Drittel der Belegschaft rechnen. Im April zeigten in Baden-Württemberg 615 Betriebe für 13.245 Beschäftigte Kurzarbeit an (vorläufige Daten, 01.04.2024 bis 24.04.2024, Datenstand 25.04.2024). Im März 2024 zeigten 579 Betriebe für 11.591 Beschäftigte Kurzarbeit an.