Der Arbeitsmarkt im Juli 2024

Mehr Dynamik auf dem Arbeitsmarkt

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 30

  • 269.193 Arbeitslose im Juli 2024
  • Arbeitslosenquote steigt leicht auf 4,2 Prozent
  • Jugendarbeitslosenquote steigt saisonbedingt auf 3,4 Prozent

Arbeitslosigkeit 
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen

Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen

Der Arbeitsmarkt zeigt im Juli mehr Dynamik. Der Trend, dass mehr Menschen eine Beschäftigung aufnehmen und ihre Arbeitslosigkeit beenden als im Vorjahr, bestätigte sich. Gleichzeitig meldeten sich saisonbedingt mehr Menschen arbeitslos als im Vormonat. Auch im Vorjahresvergleich ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Sorge bereitet, dass die Langzeitarbeitslosigkeit weiter steigt. Ihr Anteil an allen arbeitslosen Menschen liegt inzwischen bei 30 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ist im Juli saisonbedingt gestiegen. Es waren 6.966 (plus 2,7 Prozent) mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Juni 2024. Abschluss der Ausbildung sowie die Beendigung zahlreicher arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Integrationskurse ließen jahreszeittypisch die Arbeitslosigkeit steigen.
Gleichzeitig konnten im Juli 18.964 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden. Das sind deutlich mehr Menschen als im Vormonat (plus 3.200 bzw. plus 20,3 Prozent). Bereits im fünften Monat in Folge haben mehr arbeitslose Menschen eine Beschäftigung aufgenommen als im Vorjahr – im Juli waren es plus 3.445 bzw. plus 22,2 Prozent.

Langzeitarbeitslosigkeit verhärtet sich
Nicht alle Personengruppen profitieren von der Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarkts. Seit dem Ende der Corona-Pandemie ist die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen überproportional gestiegen, von 68.570 (Januar 2023) auf inzwischen 79.988 (plus 17 Prozent). Die Gründe sind unterschiedlich; oftmals sind es mehrere Vermittlungshemmnisse. Eine der wichtigsten Ursachen ist die fehlende berufliche Qualifikation. So haben rund 60 Prozent der Langzeitarbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. In der Altersgruppe bis 35 Jahren liegt der Anteil bei rund 70 Prozent.

Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Die richtige berufliche Entscheidung zu treffen, ist nie einfach. Unsere Arbeitsmarktdaten zeigen deutlich: Wer in berufliche Ausbildung und Qualifizierung investiert, legt das Fundament für einen stabilen Berufs- und Karriereweg. Für eine Ausbildung ist es nie zu spät, auch mit über 25 Jahren nicht. Wer jetzt noch keine Ausbildung hat, sollte die Sommermonate nutzen, um sich zu orientieren und zu bewerben. Ich bin den Betrieben für ihr breites Ausbildungsangebot dankbar. Fast 4.000 Ausbildungen wurden 2023 mit der Assistierten Ausbildung gefördert – eine Win-Win-Situation für Betriebe und Auszubildende.“

Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit steigt
Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit liegt seit fast einem Jahr deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Zuletzt (April 2024) befanden sich laut vorläufiger Hochrechnung 61.000 Menschen in Kurzarbeit, insbesondere im Metall- und Elektrobereich. Die Kurzarbeiterquote liegt in Baden-Württemberg bei 1,2 Prozent – und damit doppelt so hoch wie im Bundesschnitt (0,6 Prozent).