Die Anzahl an älteren Menschen und damit an Pflegebedürftigen wächst immer weiter. Seit 2022 verdankt Bayern das Beschäftigungs-Wachstum nur ausländischen Arbeitskräften. Regional ist Bayern auf Grund der demographischen Situation besonders betroffen.
Dem Wachstum an älteren und pflegebedürftigen Menschen steht ein Mangel an Pflegefachkräften gegenüber. Keine andere Branche leidet unter einem derart hohen Fachkräftemangel. Dabei stieg die Beschäftigtenzahl in der Pflege über lange Zeit an und liegt aktuell bei knapp 1,7 Millionen. Noch 2018 lag die Zahl bei 1,56 Millionen Beschäftigten, also 140.000 niedriger.
Erst 2022 hat der Beschäftigungsaufbau in der Pflege an Dynamik verloren.
Ausländische Fachkräfte sorgen für Wachstumsplus
Dabei geht das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich auf Ausländerinnen und Ausländer zurück. Von der Gesamtzahl aller Pflegekräfte, besitzen 270.000 Beschäftigte (16 Prozent) eine ausländische Staatsangehörigkeit, knapp 27.000 mehr als im Jahr zuvor.
Fachkräftebedarf in der bayerischen Altenpflege bleibt weiterhin sehr hoch
Der Fachkräftemangel drückt sich auch in der Statistik aus, wie der Blick auf die Altenpflege im Speziellen offenbart: auf aktuell 8.800 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Altenpflege kommen auf bundesdeutscher Ebene lediglich 4.300 Arbeitslose. Dazu gehört auch Bayern mit 1.500 gemeldeten Stellen gegenüber nur 300 arbeitslosen Fachkräften in der Altenpflege.
Altenpflege in Bayern weiterhin eine Frauendomäne, aber männliche Auszubildende holen auf
Ein Großteil der 83.800 Beschäftigten in der Altenpflege in Bayern ist weiblich (82,6 Prozent) – der Anteil männlicher Altenpfleger liegt mit 14.600 Beschäftigten bei 17,4 Prozent. Bei den Auszubildenden in der Altenpflege beträgt der Männeranteil in Bayern bereits 28,0 Prozent, also mehr als vierte von insgesamt 4.900. Auch Teilzeitbeschäftigung ist in der bayerischen Altenpflege weit verbreitet mit rund 51,8 Prozent. Der Bund liegt hier noch etwas höher mit 55,9 Prozent.
Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit betont: „Der Fachkräftemangel in der Pflege ist akut. Dabei bietet die Pflegebranche nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen Chancen und eine äußerst sichere berufliche Zukunftsperspektive. Menschen, die sich für die Pflege interessieren, empfehle ich, sich individuell in den Arbeitsagenturen vor Ort beraten zu lassen.“
BA legt Sonderheft zu Pflegeberufen vor
Die BA legt zum „Tag der Pflege“ eine Publikation vor, die Informationen etwa zu Beschäftigten, Stellen, Fachkräftesituation und Entgelten in Pflegeberufen enthält. Die Publikation kann kostenfrei heruntergeladen werden.