Im März 2024 (dem letzten Stichtag) lebten in Bayern rund 315.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter, die eine ukrainische Staatsbürgerschaft oder eine Staatsbürgerschaft der acht Asylherkunftsländer mit den meisten Asylanträgen hatten. Etwa 42 Prozent von ihnen gehen einer Beschäftigung nach, 87 Prozent davon einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Dies sind im Vorjahresvergleich 8,9 Prozent (absolut: plus 7.477 auf 91.600) Beschäftigte mehr bei den Top 8 - Asylherkunftsländern und 33,2 Prozent (absolut: plus 10.291 auf 41.300) mehr bei den ukrainischen Beschäftigten.
Während Männer jeweils überwiegend im verarbeitenden Gewerbe eine Arbeit aufnehmen, finden Frauen aus den acht häufigsten Asylherkunftsländern zumeist im Gesundheitswesen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Frauen aus der Ukraine dagegen im Gastgewerbe.
Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit betont: „Auf dem Weg zur Integration Geflüchteter in den bayerischen Arbeitsmarkt und in die bayerische Gesellschaft sind wir ein gutes Stück vorwärtsgekommen. Gleichwohl sind wir uns der Hürden für Arbeitgeber bei der Einstellung Geflüchteter bewusst. Dennoch möchten wir motivieren, offen zu sein und das große Potenzial, das diese Menschen mitbringen, gerade auch angesichts der demographischen Entwicklung und des Arbeits- und Fachkräftemangels zu nutzen. Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter in der Region stehen mit Beratung und ihren Förderangeboten gern unterstützend zur Seite.“
Mit gutem Beispiel vorangehen
Die Bundesagentur für Arbeit in Bayern nutzt selbst die Potenziale der Geflüchteten und lebt vor, was im Öffentlichen Dienst und auch in privaten Unternehmen umsetzbar ist. In den letzten Monaten konnte sowohl durch Unterzeichnung von Ausbildungsverträgen durch Geflüchtete, als auch durch Einstellung neuer Mitarbeitenden mit Fluchthintergrund ein Teil des Personalbedarfs gedeckt werden. Integrationspatinnen unterstützen die neuen Mitarbeitenden über mehrere Monate bedarfsgerecht, auch durch Sprachunterricht. Durch die Erwerbstätigkeit werden die Sprachkenntnisse direkt angewendet und gefestigt. Dies fördert auch jenseits der Arbeit die Integration in die Gesellschaft.
Es bleiben noch Potenziale ungenutzt
Laut Institut für Arbeitsmarktforschung möchte eine große Mehrheit der Geflüchteten länger oder dauerhaft in Deutschland bleiben. Da Geflüchtete mit unterschiedlichen Qualifikationen und Kompetenzen nach Deutschland geflohen sind, benötigen sie nun eine gute berufliche Qualifizierung. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt Geflüchtete auch bei dem Erwerb von Ausbildungs- und Bildungsabschlüssen. Wichtig ist zudem, die Berufs- und Hochschulabschlüsse von Geflüchteten sowie deren durch Berufserfahrung erworbene Qualifikationen anzuerkennen und zu zertifizieren, damit der Zugang zu qualifizierten Beschäftigungsmöglichkeiten erweitert wird. Auch die Integration von geflüchteten Frauen birgt noch viel Potential. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt diese durch umfangreiche Beratung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Der kontinuierliche Anstieg der Beschäftigungsquote von Geflüchteten stimmt positiv.