Im September beginnt für viele Jugendliche in Bayern mit dem Start in die Berufsausbildung auch der Einstieg in ihr Berufsleben. Auch für Betriebe ist die duale Ausbildung ein wichtiges Instrument, um den künftigen eigenen Fachkräftebedarf zu decken. Die sinkende Zahl der Schulabgänger stellt die Betriebe vor große Herausforderungen, passenden Nachwuchs zu finden und für die Ausbildung zu begeistern.
Peter Michel, Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Bayern, zur Ausbildungssituation in Bayern: „Es gibt noch viele junge Menschen, die bis jetzt keinen Ausbildungsplatz finden konnten. Die gute Nachricht für sie ist: Der Ausbildungsmarkt hält auch im Endspurt noch viele freie Stellen in allen Bereichen für Bewerberinnen und Bewerber bereit. Ich empfehle, jetzt noch schnell Kontakt zur Berufsberatung der Agenturen für Arbeit aufzunehmen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater helfen gern, herauszufinden, welche Berufe zu den Talenten und Interessen passen. Sie wissen auch, wo aktuell noch Stellen frei sind. Der Abschluss eines Ausbildungsvertrags ist noch bis weit in den Herbst möglich.“
Bis Ende Juli meldeten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei den bayerischen Agenturen für Arbeit in Bayern insgesamt 95.741 Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden bis Ende Juli 2,9 Prozent oder 2.881 Ausbildungsstellen weniger gemeldet.
Gestiegen ist demgegenüber die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber. 58.805 Bewerberinnen und Bewerber meldeten sich bei den Arbeitsagenturen bis Ende Juli, das sind 1.626 junge Menschen oder 2,8 Prozent mehr als im selben Zeitraum vor zwölf Monaten.
Von den gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen waren im Juli noch 40.541 unbesetzt – 3.885 oder 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der noch unversorgten jungen Menschen nahm hingegen zu. Derzeit sind 15.641 Bewerberinnen und Bewerber noch ohne Ausbildungsplatz, das sind 1.210 oder 8,4 Prozent mehr als zur selben Zeit vor einem Jahr. Rechnerisch kommen auf eine Bewerberin bzw. einen Bewerber jetzt noch 2,6 gemeldete Ausbildungsstellen.
Die Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann für Büromanagement ist weiterhin der beliebteste duale Ausbildungsberuf bei Bewerberinnen und Bewerbern. 3.965 junge Leute gaben diesen Beruf als ihren Wunsch an. Auf Platz zwei ist der Beruf der Kfz-Mechatronikerin bzw. des Kfz-Mechatronikers, gefolgt von der medizinischen bzw. dem medizinischen Fachangestellten.
Seitens der Arbeitgeber werden am häufigsten Auszubildende zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann im Einzelhandel gesucht. Auf dem zweiten Platz ist die Ausbildung zur Verkäuferin bzw. zum Verkäufer, gefolgt von der Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann für Büromanagement.
Auch in diesem Jahr findet der Sommer der Berufsausbildung, eine gemeinsame Initiative von Ministerien, Behörden, der Wirtschaft und Gewerkschaften, statt. Bis Ende Oktober informieren die Partner über die berufliche Erstqualifizierung. Es werden vielfältige Veranstaltungen für Jugendliche, Eltern und Betriebe angeboten. Michel betont: „Bayern braucht mehr denn je gut ausgebildete Fachkräfte, um den Herausforderungen wie Klimawandel, Demografie und Digitalisierung gewachsen zu sein. Unsere Arbeitsmarktdaten zeigen deutlich: Eine berufliche Ausbildung sichert den Berufs- und Karriereweg und ist der beste Schutz gegen eine spätere Arbeitslosigkeit. Für eine Ausbildung ist es nie zu spät.“