Mit gutem Beispiel voran

Abeer aus dem Irak und Yuliia aus der Ukraine starten im September ihre Berufsausbildung bei der Agentur für Arbeit Nürnberg

20.03.2024 | Presseinfo Nr. 6

Nürnberg - Megatrends wie Digitalisierung, Transformation und demografischer Wandel stellen auch den Ausbildungsmarkt vor große Herausforderungen und fördern damit in den Unternehmen die Entwicklung hin zu mehr Diversität.
„Um den Fachkräftebedarf von morgen zu decken ist es notwendig, heute die besonderen Herausforderungen von jungen Menschen am Übergang in die Berufs- und Arbeitswelt anzunehmen“, erklärt Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern. „Wir gehen dabei mit gutem Beispiel voran und sind sehr stolz darauf, dass wir über 100 unterschiedliche Nationalitäten und vielfältige Kulturkreise bei der Bundesagentur für Arbeit beschäftigen und vereinen. Wir wollen Diversität selbst vorleben und damit auch andere Unternehmen und Behörden motivieren, diesen Weg zu gehen. Wir sind deshalb sehr froh und stolz, dass wir in der bundesweiten Woche der Ausbildung die Ausbildungsverträge mit zwei unserer künftigen Auszubildenden aus dem Irak und der Ukraine unterzeichnen können.“
Abeer (19), geboren in Bagdad und Yuliia (29) aus dem ukrainischen Ochtyrka werden ab September in der Agentur für Arbeit Nürnberg zusammen mit 25 weiteren Jugendlichen ihre Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen beginnen. Als Zehnjährige flüchtete Abeer mit ihren Eltern aus dem Irak nach Deutschland. Ohne jegliche Deutschkenntnisse besuchte sie die Mittelschule in Burgbernheim und eignete sich mit starkem Willen ihre heute sehr guten Deutschkenntnisse an. „Mein erstes Wort, das ich nicht nur nachmalen konnte sondern auch verstand, war tatsächlich Arbeit“, verrät sie lächelnd. Im Jahr 2021 erreichte die künftige Auszubildende die Mittlere Reife. „Ich möchte mir hier in Deutschland ein Leben aufbauen“, so ihr größter Wunsch.
Yuliia kam 2019 als Au-Pair nach Nürnberg. In Kiew hatte sie bereits ein Studium der Sprach- und Literaturwissenschaften erfolgreich absolviert und war in ihrem Heimatland als Spanischlehrerin tätig. Zunächst übernahm die 29-Jährige die Kinderbetreuung in einem Privathaushalt, ehe sie als Pädagogische Ergänzungskraft in einer Kindertagesstätte im Nürnberger Nordosten tätig war. Mittlerweile lebt auch ihre aus der Ukraine geflüchtete Mutter in Nürnberg. „Ich habe wegen des Krieges jetzt noch mehr den Wunsch, Menschen zu helfen“, erklärt sie. Beide hatten sich im Vorfeld bereits intensiv über die Ausbildung zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen informiert und freuen sich sehr auf die neue Herausforderung.
„Wir sind sehr stolz auf die Diversität in unserer Agentur und freuen uns sehr über unsere zwei Nachwuchskräfte, die definitv eine Bereicherung für uns sein werden,“ erklärt Torsten Brandes, Leiter der Agentur für Arbeit Nürnberg, des künftigen Ausbildungsbetriebes der beiden Nachwuchskräfte. „Teilen Sie die Erfahrungen, die Sie während der Lehrzeit machen, gerne ihren Bekannten und Freunden mit. Wir freuen uns auf weitere Bewerbungen“, beendete Brandes die Runde. Die Verabschiedung erfolgt mit einem Versprechen, sich ein Jahr nach Beginn der Ausbildung in vertrauter Runde wieder auszutauschen.

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Dr. Markus Schmitz (re.) und Torsten Brandes (li) begrüßen die künftigen Nachwuchskräfte Yuliia (2.v.l.) und Abeer.
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Torsten Brandes (li.) und Dr. Markus Schmitz begrüßen die künftigen Nachwuchskräfte Abeer (2.v.l.) und Yuliia.