Nürnberg – „Gemeinsam geht es besser!“ lautete das Motto der Großveranstaltung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, die am vergangenen Mittwoch im Gemeinschaftshaus Langwasser insbesondere den Zusammenhang von Chancengleichheit und Fachkräftesicherung in den Fokus rückte. Neben interessanten Vorträgen und Gesprächsrunden erwartete die geladenen Gäste aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Chancengleichheit ein buntes Rahmenprogramm einschließlich zahlreicher Aktions- und Mitmachangebote.
Alle Redner waren sich darin einig, dass die Chancengleichheit von Männern und Frauen einen ganz wesentlichen Faktor für die aktuelle und künftige Arbeits- und Fachkräftesicherung darstellt. „Indem wir Stereotypen und verfestigte Geschlechterrollen überwinden, schaffen wir eine Kultur der Gleichstellung und damit ein Umfeld, das es Frauen und Männern chancengerecht ermöglicht, ihr volles Potenzial zu entfalten. Erwerbsbiografien müssen für beide so gestaltet sein, dass die vorhandenen Stärken genutzt werden können“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, Dr. Markus Schmitz. Insbesondere die Stärkung der Teilzeitbeschäftigung bezeichneter der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen als eine der wichtigsten Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen.
Auch die bayerische Arbeitsministerin Ulrike Scharf bezog im moderierten Austausch mit Dr. Schmitz eine klare Position: „Wir müssen die Chancengleichheit von Frauen auf dem Arbeitsmarkt weiter verbessern! Frauen und Männer brauchen die gleichen Chancen! Auf das große Potenzial von Frauen zu verzichten, können wir uns nicht leisten. Das heißt auch: Wir müssen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Damit das gelingt, hat sich die Staatsregierung schon 2014 mit den drei größten Wirtschaftsverbänden zusammengeschlossen und den Familienpakt Bayern gegründet. Die Zahl der familienfreundlichen Unternehmen im Freistaat wächst. Der Familienpakt hat inzwischen knapp 1500 Mitglieder! Außerdem ist eine verlässliche Kinderbetreuung entscheidend, damit Mütter und Väter ihren Beruf ausüben können. Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen! Frauen sind gut ausgebildet und hochmotiviert! Aktionen, wie der Girls´ und Boys´ Day oder die Initiative Klischeefrei für eine gleichberechtigte Erziehung und geschlechterunabhängige Förderung von Talenten und Stärken sind wichtig, um Bewusstsein zu schaffen zu sensibilisieren.“
Dass Chancengleichheit und Fachkräftesicherung untrennbar miteinander verbunden sind, wurde auch in den weiteren Programmpunkten deutlich. Prof. Dr. Paulina Jedrzejczyk von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit nannte in ihrem Vortrag Stolpersteine und Voraussetzungen für erfolgreiche Erwerbsbiografien von Frauen. Volker Baisch, Gründer und Geschäftsführer des Väternetzwerkes conpadres, erläuterte dem Fachpublikum, warum speziell Väter eine wichtige Zielgruppe zur Chancengleichheit und Fachkräftesicherung in Unternehmen sind. Ein Aktionsmarktplatz und die Möglichkeit des gemeinsamen Austausches rundeten die gelungene Veranstaltung ab.
Die Hauptorganisatorin Roswitha Ramge, Leiterin des Stabes Chancengleichheit fördern bei der Regionaldirektion Bayern, zog ein zufriedenes Fazit: „Die Teilnehmenden der Veranstaltung nehmen die Impulse und den Spirit des Events mit in ihren Arbeitskontext und freuen sich auf all die Kundinnen und Kunden, die in schwierigen lebenssituationsbezogenen Phasen die Beratungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter in Anspruch nehmen. Es gibt viele Wege für den Beruf – lassen Sie uns die Chancen dafür gemeinsam erarbeiten.“
BU: Bilder (Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales)