Offene Personalbedarfe in den eigenen Reihen auf der einen Seite und arbeitssuchende Geflüchtete auf der anderen Seite zusammenzubringen – diesen Ansatz verfolgt die Agentur für Arbeit Nürnberg seit April 2024 erfolgreich beim eigenen Personal. Mit der Einstellung von zwölf Geflüchteten und zusätzlich zwei Integrationspatinnen an deren Seite übernimmt die Agentur für Arbeit Nürnberg eine Vorbildrolle im öffentlichen Dienst in Bayern.
Während der Einarbeitungsphase erhalten die künftigen Kolleginnen und Kollegen durch die Patinnen in ihren Einsatzbereichen in der Agentur für Arbeit über mehrere Monate und bedarfsgerecht Unterstützung inklusive Sprachunterricht.
Durch Unterricht und im Arbeitsalltag sollen die Sprachkenntnisse der neuen Mitarbeitenden im Echtbetrieb verbessert werden, vor allem mit Blick auf die täglichen Anforderungen bei der Arbeit in einer Behörde. Gerade bei schwierigen deutschen Begriffen im beruflichen Alltag – Stichwort „Amtssprache“ – ist diese Unterstützung umso wertvoller und gerade darauf zielt die Unterstützung der Patinnen ab. Denn: Arbeit führt zu Sprache.
Die Ideengeber freuen sich gemeinsam: „Der Öffentliche Dienst geht voran: Wir als Bundesagentur für Arbeit in Bayern zeigen am eigenen konkreten Beispiel, was auch in privaten Unternehmen umsetzbar ist: Geflüchteten Menschen eine berufliche Perspektive in Deutschland ermöglichen. Arbeit fördert den Spracherwerb und gute Sprachkenntnisse befördern die Integration am Arbeitsplatz und in der Stadtgesellschaft. Wir zeigen am eigenen Beispiel in der Nürnberger Agentur für Arbeit, dass sich Sprachkenntnisse durch praktische Anwendung und betriebliche PatenschaftsModelle weiter vertiefen lassen. Ich heiße unsere neuen Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine herzlich willkommen bei uns! Sie sind eine Bereicherung für die Bundeagentur für Arbeit, in der bereits heute Menschen aus über 100 Nationen arbeiten“, so Dr. Markus Schmitz, Vorstandsvorsitzender der 23 bayerischen Arbeitsagenturen und 83 bayerischen Jobcenter.
Oleksii Kravets, amtierender Generalkonsul der Ukraine unterstützt das Projekt der Bundesagentur für Arbeit: „Ich danke der Bundesagentur für Arbeit, dass sie die arbeitsmarktliche und gesellschaftliche Integration meiner Landleute so engagiert in die Hand nimmt und auch bereit ist, neue Wege zu gehen! Etwas Vergleichbares habe ich im Öffentlichen Dienst hierzulande noch nicht gesehen. Hoffentlich findet es Nachahmer!“
Antje Rempe, Vorsitzende des Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg: „Wir freuen uns sehr, dass die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit so konstruktiv auf die ukrainische Community zugeht und individuelle Zugangswege in den Öffentlichen Dienst bereitstellt, in dem diese Menschen wichtige Erfahrungen und Qualifikationen mit auf den Weg gebracht bekommen. Wir werden das Projekt in der Community aktiv bewerben!“
Die Tätigkeiten der neuen Mitarbeitenden verteilen sich über unterschiedliche Einsatzbereiche von den Eingangszonen, der Leistungsgewährung in Agenturen und Jobcenter über die Familienkasse bis hin zu internen Dienstleistungen.