Die Bilanz zum Ende des Berufsausbildungsjahres zeigt: Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind aktuell so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gleichzeitig wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger ihre Ausbildungsstellen zu besetzen.
Zur heutigen Pressekonferenz besuchten Ludwig Held, Vizepräsident der Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main und der Leiter der Regionaldirektion Hessen, Dr. Frank Martin, die Optimus GmbH – das Zentrum für Technische Orthopädie – in Langen. Sie bilanzierten den Ausbildungsmarkt 2022/2023 und informierten sich bei dem Handwerksbetrieb über die aktuelle Situation bei der Suche nach neuen Auszubildenden.
„Die Handwerksbetriebe in Rhein-Main und darüber hinaus bieten großartige Karrierechancen für motivierte junge Menschen. Es liegt an uns allen, die Brücke zwischen den Betrieben und potenziellen Auszubildenden zu schlagen“, betont Ludwig Held. „Das Handwerk bietet nicht nur einen Beruf, sondern eine Berufung, in der man wirklich etwas bewegen kann. Wir müssen den jungen Menschen zeigen, dass das Handwerk vielfältige und sinnerfüllende Möglichkeiten bietet, um erfolgreich zu sein und gleichzeitig einen Unterschied in der Welt zu machen.“
Dr. Frank Martin: „Das Handwerk spürt aktuell den Fachkräftebedarf am stärksten und steht in direktem Wettbewerb mit anderen Branchen um motivierte Bewerberinnen und Bewerber. Es muss uns gelingen noch mehr junge Menschen für die vielfältigen Handwerksberufe zu gewinnen. Das kann uns nur im Verbund von Handwerkskammern, Arbeitsagenturen, Schulen und Elternhäusern gelingen. In Hessen suchen aktuell immer noch rund 2.0000 junge Frauen und Männer über die Agenturen für Arbeit nach einem Ausbildungsplatz. Wenige kommen allerdings auf die Idee, sich für eine Lehrstelle im Handwerk zu entscheiden.“ Deshalb sei es umso wichtiger, bei den Schülerinnen und Schülern für den Wert einer dualen Berufsausbildung im Handwerk zu werben: „Das geht am besten, wenn wir den jungen Menschen die Möglichkeit zu persönlicher Praxiserfahrung bei der Berufsorientierung geben. Die Firma Optimus, die wir heute besuchen, ist in ihrem Engagement dafür ein beispielhaftes Unternehmen.“
Für die die Optimus GmbH – dem Zentrum für Technische Orthopädie – in Langen ist die duale Ausbildung schon seit der Unternehmensgründung vor fast 25 Jahren eine zentrale Säule, um Fachkräfte für das Unternehmen zu gewinnen. Heute arbeiten im Unternehmen rund 25 Mitarbeiter – jeder ein Spezialist mit herausragendem Know-how.
Während die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen dieser Art in einer alternden Gesellschaft weiter steigt, bewerben sich immer weniger junge Menschen für die anspruchsvolle Ausbildung.
„Die Ausbildung hat bei Optimus einen besonderen Stellenwert. Wie fast jede Branche haben auch wir mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen“, sagte Benedikt Preisler, Geschäftsführer von Optimus. Dabei habe ein Orthopädietechnik-Mechaniker ein abwechslungsreiches Arbeitsfeld. „Es ist ein toller Beruf, der technisch anspruchsvoll ist, handwerkliches Geschick und eine große Portion Einfühlungsvermögen erfordert. Denn die Kunden, die zu uns ins Zentrum für technische Orthopädie kommen, haben teilweise schwere Schicksalsschläge hinter sich, etwa Kinder mit angeborener Querschnittlähmung, Menschen mit einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirntrauma.“ Zurzeit werden im Unternehmen 2 junge Menschen zum Orthopädietechnik-Mechaniker ausgebildet.