Der Arbeitsmarkt im Mai

Verhaltene Entwicklung auf dem hessischen Arbeitsmarkt 

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 14

In Hessen ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Mit rund 192.000 arbeitslosen Frauen und Männern fiel die Arbeitslosigkeit binnen eines Monats um etwa 1.970 Personen. Die Arbeitslosenquote sank zum ersten Mal in diesem Jahr und liegt jetzt bei 5,4 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 5,1 Prozent.

„Wenn die Arbeitslosigkeit wie aktuell sinkt, ist das positiv zu bewerten. Jedoch hatten wir uns einen stärkeren Rückgang erhofft. Die Einstellungsbereitschaft bei den Arbeitgebern ist aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach wie vor zurückhaltend. Dies zeichnet sich auch bei den Stellenmeldungen hessischer Arbeitgeber ab“, kommentiert Eckart Schäfer, Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Hessen, die jetzt veröffentlichen Arbeitsmarktzahlen.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Hessen entwickelte sich weiter positiv:

„Im Vergleich zum Vorjahr können wir ein Plus von knapp 16.000 neuen Beschäftigungsverhältnissen verzeichnen. Damit liegt Hessen beim prozentualen Wachstum über dem des Bundesgebietes. Davon haben zu einem großen Anteil Menschen mit einem Migrationshintergrund profitiert. Beispielsweise sind heute rund 18.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Hessen in einer Beschäftigung, 14.000 in einer sozialversicherungspflichtigen“, so Schäfer.

Aktuell sind rund 18.000 arbeitslose Menschen mit ukrainischem Pass auf der Suche nach einem Job. Perspektivisch wird ihre Zahl weiter steigen, da viele in den nächsten Monaten die Integrationskurse verlassen werden. Dass es anschließend in den nächsten Monaten zu weiteren Arbeitsmarktintegrationen kommen werde, davon ist Schäfer überzeugt. Der Bedarf an Fachkräften in Hessen sei schließlich nach wie vor hoch.

Arbeitslosigkeit in Hessen: Verhaltener Rückgang der Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat Mai (Stichtag 15.05.2024) im Vergleich zum Vormonat gesunken. 191.782 Frauen und Männer waren zum Stichtag arbeitslos gemeldet. Das waren 1.966 (-1,0 Prozent) weniger als im April 2024 und 12.711 (+7,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank zum ersten Mal in diesem Jahr leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Im Mai 2023 lag die Quote noch bei 5,1 Prozent. Saisonbereinigt stieg die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 Personen an. Zum Vorjahr wurde ein saisonbereinigter Anstieg um 14.000 Personen verzeichnet. 
Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat haben alle betrachteten Personengruppen profitiert. Prozentual sank die Zahl junger Menschen unter 25 Jahren (-1,6 Prozent), nominal die der Frauen (-1.036 Personen oder -1,2 Prozent). 
Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen bei allen betrachteten Personengruppen an. Die Personengruppe der über 50-jährigen war davon am stärksten betroffen (+10,5 Prozent). 
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im Mai 2024 auf 259.530 Personen. Das waren 12.832 (+5,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Offene Stellen: Stellenmeldungen leicht über und Bestand unter Vorjahreswerten

Der Bestand an Stellen, die bei den hessischen Arbeitsagenturen gemeldet waren, weist mit 47.638 offenen Stellen weiterhin einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (-2,9 Prozent) auf. Der Stellenzugang lag im Mai mit rund 9.640 gemeldeten Stellen hingegen über dem Vormonats- (+3,3 Prozent) und Vorjahreswert (+3,0 Prozent).

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: 15.000 Beschäftigte mehr

Der hochgerechnete vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten belief sich im März 2024 auf 2.756.300 Personen. Damit ergibt sich ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 15.900 Beschäftigten (+0,6 Prozent). Hessen liegt damit über der Entwicklung des Bundes (+0,4 Prozent). 
Im März verzeichneten mehr Branchen einen Rückgang der Beschäftigung als im Vorjahr: Arbeitnehmerüberlassung (-6,7 Prozent), Baugewerbe (-1,7 Prozent), Verarbeitendes Gewerbe (-1,4 Prozent). Die größten relativen Zuwächse weisen die Wirtschaftszweige Gastgewerbe (+3,5 Prozent), Immobilien, freiberuflich, wissenschaftlich u. technisch Dienstleistungen und Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialvers., Exterritoriale (beide +2,8 Prozent) sowie Heime und Sozialwesen (+2,6 Prozent) auf.

Entwicklung in den Regionen: Niedrigste Arbeitslosenquote im Landkreis Fulda

Nur der Landkreise Fulda (3,6 Prozent) lag hessenweit im Mai mit seiner Arbeitslosenquote unter der 4-Prozent-Marke. Insgesamt sechszehn der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städte lagen mit ihren Arbeitslosenquoten unterhalb der Hessenquote von 5,4 Prozent. Die Kreise Main-Kinzig, Gießen, Lahn-Dill und Groß-Gerau sowie die Städte Frankfurt und Darmstadt lagen mit ihren Arbeitslosenquoten zwischen 5,4 bis 6,4 Prozent und damit über dem Hessenwert. 
Die höchsten Quoten haben die Städte Offenbach (8,9 Prozent), Kassel (8,3 Prozent) und Wiesbaden (8,3 Prozent).

Ausbildungsmarkt: Differenz zwischen Angebot und Nachfrage unverändert groß

Die Zahl der jungen Menschen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, lag im Mai in Hessen bei 28.667. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl um 14 Personen und lag damit nahezu auf gleichem Niveau. Ihnen gegenüber standen im Mai 2024 31.452 Lehrstellen und damit 17 Stellen mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 
Als unversorgt zählten zum Stichtag noch rund 14.400 Bewerber/innen. Etwa 17.100 Ausbildungsplätze waren Mitte Mai noch unbesetzt.


Hinweis:
Im Mai 2024 wurde turnusgemäß die Bezugsgröße angepasst. Die Veränderung der Arbeitslosenquote insgesamt, die allein darauf zurückzuführen ist, beträgt in Hessen -0,1 Prozentpunkte. Bei Ausländern beträgt der bezugsgrößenbedingte Rückgang der Arbeitslosenquote einen Prozentpunkt.