Im Februar 2024 ist die Zahl der Arbeitslosen in Hessen im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. 195.795 Personen waren bei den Arbeitsagenturen gemeldet, 1.036 mehr als im Vormonat Januar. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 5,6 Prozent. Im Februar vor einem Jahr waren noch gut 16.000 weniger registriert. Die Quote lag seinerzeit bei 5,2 Prozent. Saisonbereinigt stieg die Zahl der Arbeitslosen zum Vormonat um 1.000 Personen, zum Vorjahr um 16.000 Personen.
„Die Arbeitslosigkeit ist geringfügig weiter angestiegen, der Aufschwung zu Jahresbeginn wird voraussichtlich erst nach Ostern einsetzen“, kommentiert Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen. „Gleichzeitig stellen die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund und die Reduzierung des Fachkräftebedarfs nach wie vor die größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt dar. Wir werben dafür, Menschen mit Entwicklungspotenzial einzustellen und parallel alle gebotenen Unterstützungsmöglichkeiten der Agenturen und Jobcenter im Bereich der Weiterbildung zu nutzen. Dies ist eine mittel- und langfristig gewinnbringende Strategie für Unternehmen, aber auch für die Gesellschaft in Hessen.“
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im Februar 2024 auf 254.269 Personen. Das waren 15.645 mehr als vor einem Jahr.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Dezember 2023 um 0,8 Prozent über dem Vorjahresniveau, was einem Zuwachs von 21.300 Personen entspricht. Bei einer Betrachtung nach Branchen ist auffällig, dass die Arbeitnehmerüberlassung die größten Rückgänge verzeichnet. Prozentual ein Minus von 5,3 Prozent im Vorjahresvergleich.
Beschäftigung von Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit
Die Anzahl der Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit, die eine Beschäftigung aufgenommen haben, ist weiter angestiegen. So waren nach den zuletzt ermittelten Daten von Dezember 16.700 Ukrainerinnen und Ukrainer in Beschäftigung, davon rund 13.000 in einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit.
Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat betraf fast alle Personengruppen. Die Ausnahme bildeten Frauen sowie über 50-jährige.
Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der arbeitslosen Personen ohne deutschen Pass (+11,6 Prozent), in erster Linie durch die Zuwanderung aus der Ukraine, weiter an. Auch die Anzahl junger Menschen unter 25 Jahren (+9,9 Prozent), der über 50-jährigen (+10,2) und Männer (+9,9 Prozent) waren von einem Anstieg betroffen.
Auffällig ist der Bestand an arbeitslosen Fachkräften, der im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,3 Prozent stieg.
Dazu sagte Martin: „Diese Entwicklung sowie die Beschäftigtenzahlen bei der Arbeitnehmerüberlassung behalten wir im Blick. Insbesondere die Entwicklung der Zeitarbeit kann traditionell als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung verstanden werden. Geht die Beschäftigung in der Arbeitnehmerüberlassung zurück, schätzen Unternehmen ihre Aussichten für die kommenden Monate schwächer als zuvor ein.“, so Martin.
Entwicklung in den Rechtskreisen: Leichter Anstieg im Rechtskreis SGB III
Insgesamt zählten im Berichtsmonat 33,2 Prozent (65.052) aller Arbeitslosen in Hessen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und 66,8 Prozent (130.743 Personen) zum Rechtskreis SGB II (Grundsicherung).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) stieg die Zahl der Arbeitslosen zum Vorjahr um 12,4 Prozent. In der Grundsicherung (SGB II) wurde ein Anstieg von 7,6 Prozent erfasst.
Offene Stellen: Arbeitskräftenachfrage im Februar gestiegen
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist zwar zum Vormonat saisonbedingt angestiegen, befindet sich jedoch weiterhin auf schwachem Niveau. Der Stellenbestand der hessischen Arbeitsagenturen weist mit 46.385 offenen Stellen einen Rückgang zum Vorjahr um knapp 3.000 Stellen (-5,9 Prozent) aus.
Entwicklung in den Regionen: Landkreis Fulda hält niedrigste Arbeitslosenquote
Nur der Landkreis Fulda (3,8 Prozent) lag hessenweit im Februar mit seiner Arbeitslosenquote unter der 4-Prozent-Marke. Neun der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städte liegen mit ihren Arbeitslosenquoten zwischen 4,4 und 4,7 Prozent. 16 über der 5-Prozent-Marke.
Die höchsten Quoten weisen die Städte Offenbach (9,5 Prozent), Kassel (8,5 Prozent) und Wiesbaden (8,6 Prozent) auf.