Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern: März 2022

-   Aktuell gibt es 60.100 Arbeitslose in Mecklenburg-Vorpommern, die Arbeitslosen­quote liegt bei 7,3 Prozent -   Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum März des Vorjahres um 9.600 oder 13,8 Prozent und im Vergleich mit dem Vormonat Februar um 2.000 oder 3,1 Prozent gesunken -   „Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern hat von der einsetzenden Frühjahrs­belebung profitiert. So ging die Zahl der Arbeitslosen in allen Alters- und Personen­gruppen nicht nur im Vorjahres-, sondern auch im Vormonatsvergleich zurück.“ (Margit Haupt-Koopmann) -   Halbjahresbilanz am Ausbildungsmarkt: Freie Ausbildungsplätze in allen Branchen -   Kurz-Infos: TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze; Digitale Medienangebote der BA zum Thema Berufswahl; Alo-Quoten der Städte und Kreise

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 13

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum März des Vorjahres - mit 60.100 um 9.600 oder 13,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 7,3 Prozent, im März 2021 lag sie bei 8,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Februar ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 oder 3,1 Prozent gesunken.

„Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern hat von der einsetzenden Frühjahrsbelebung profitiert. So ging die Zahl der Arbeitslosen in allen Alters- und Personengruppen nicht nur im Vor­jahres-, sondern auch im Vormonatsvergleich zurück“, betonte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31. März 2022). „Mit 60.100 liegt die aktuelle Zahl der Arbeitslosen nur gering über dem Vorkrisenniveau von 59.700 im März 2020. Allerdings - so Haupt-Koopmann - dürfe dabei nicht vergessen werden, dass die Kurzarbeit noch immer Beschäftigung sichere.

„Bemerkenswert ist, dass von der insgesamt positiven Arbeitsmarktentwicklung alle Alters- und Personengruppen profitiert haben. Dazu gehört  -  wie schon in den beiden vorherigen Monaten  -  auch wieder die Gruppe der Langzeitarbeitslosen mit einem Minus von 2.000 oder 7,5 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Doch speziell bei dieser Gruppe sind noch immer die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich erkennbar. Zwar geht ihre Zahl zurück, doch noch immer liegt sie mit 24.300 deutlich über dem Vorkrisenniveau von 18.900 im März 2020“, betonte Haupt-Koopmann.

 

Personalnachfrage

Die Zahl der Stellenmeldungen ist im Vorjahresvergleich um 7,7 Prozent gestiegen. So wurden seit Jahresbeginn den gemeinsamen Arbeitgeberserviceteams der Arbeitsagenturen und Jobcenter 11.500 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet: ein Plus von 820 im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. „Insbesondere im Gastgewerbe, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozial­wesen wird Personal gesucht“, so Haupt-Koopmann.

 

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die Januar-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 6.200 oder 1,1 Prozent auf 574.900 gestiegen. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.500), im Gastgewerbe (+1.100), im Handel sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (jeweils +800) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Hauptsächlich im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstlei­stungen (-1.300) und der Metall- und Elektroindustrie (-800) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

 

Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Dezember-Zahlen vor - so haben im Dezember 14.900 Beschäftigte in 2.500 Betrieben kurzgearbeitet. 

174 Betriebe haben im März für 3.590 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit ange­zeigt. „Damit liegen wir deutlich unter den Februar-Werten von 860 Betrieben für 9.180 Beschäftigte“, sagte Haupt-Koopmann. Die Schwerpunkte bei den Anzeigen lagen im März in den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel und Bau.

 

Die aktuelle Situation am Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern - eine Halbjahresbilanz: „Es gibt freie Ausbildungsplätze in allen Branchen“

Haupt-Koopmann ging abschließend auf die Entwicklung am Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern ein. „Im März ziehen wir traditionell eine Halbjahresbilanz. Ich möchte jedoch hervorheben: Das ist nur eine landesweite Momentaufnahme.“ Die vorliegenden Daten zeigen - so Haupt-Koopmann - dass noch vieles in Bewegung sei. „So kommen aktuell in Mecklenburg-Vorpommern auf 3.020 noch unversorgte Bewer­ber/innen 6.495 freie Ausbildungsplätze. Es gibt freie Ausbildungsplätze in allen Branchen.“ Daher sehe sie für junge Menschen vielfältige Chan­cen, sich erfolgreich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben. „Deshalb möchte ich an die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen appellieren, die kommenden Monate zu nutzen. Ich kann nur empfehlen, so schnell wie möglich bei der Berufsberatung der regionalen Arbeits­agentur einen Termin für ein Beratungsgespräch zu vereinbaren, die Berufsinformationszentren (BiZ) ‚vor Ort‘ zu besuchen und unsere zahlreichen digitalen Medienangebote - z.B. unser Selbsterkundungstool Check-U - zu nutzen.“

Haupt-Koopmann appellierte abschließend an die Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern. „Auch wenn zurzeit wieder mehr Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler angeboten werden, haben wir das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht. Deshalb: Stellen Sie bitte Praktikumsplätze zur Verfügung! Denn Betriebe, die bei der Auswahl und Rekrutierung ihrer Nachwuchskräfte erfolgreich sind, setzen besonders auf eine Gruppe: Praktikantinnen und Praktikanten. Und geben Sie darüber hinaus auch den auf den ersten Blick ‚schwächeren‘ Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance. Es gibt vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten.“

 

Auswahl:  BA-Online-Angebot für Jugendliche
  • Die Website (www.arbeitsagentur.de/m/ausbildungklarmachen) bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem Ausbildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
  • Nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis bietet die Seite, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiterführende Links.
  • Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.
  • Arbeitgeber-Infos: Bei Fragen zur ‚assistierten Ausbildung‘, den sogenannten ‚ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH)‘, der ‚Einstiegsqualifizierung (EQ)‘ oder auch zum Programm ‚Zukunftsstarter‘ können Personalverantwortliche die kostenlose Arbeitgeberservice-Rufnummer 0800 4 5555 20 nutzen.

 

Daten-Info: Ausbildungsmarkt

 März-Daten

  • aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 6.495 / +367 oder +6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
  • aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 3.020 Bewerber/-innen / -427 oder -12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

 

 TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze (März-Daten 2022)

  • Verkäufer/-in: 557
  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 433
  • Koch/Köchin: 301
  • Hotelfachmann/-frau: 253
  • Restaurantfachmann/-frau: 235
  • Fachkraft - Lagerlogistik: 216
  • Handelsfachwirt/in: 179
  • KFZ-Mechatroniker/-in: 157
  • Kaufmann/-frau – Büromanagement: 157
  • Anlagenmechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 113

 

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten

Arbeitslosigkeit in den Kreisen

  • Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 5,4 Prozent
  • Höchste Quote: Vorpommern-Rügen mit 9,2 Prozent

Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten

  • Schwerin: 8,5 Prozent
  • Rostock: 7,1 Prozent