Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: April 2022

-   Aktuell: 78.000 Arbeitslose in Schleswig-Holstein, die Arbeitslosenquote liegt bei4,9 Prozent -   Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum April des Vorjahres um 17.500 oder 18,3 Prozent zurück gegangen -   Im Vergleich zum Vormonat März sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 2.500 -   „Die anhaltende Frühjahrsbelebung sorgte auch im April  -  wie schon im März  -  für weiter sinkende Arbeitslosenzahlen. Nicht nur arbeitslose Männer profitierten im Vor­monatsvergleich überdurchschnittlich, da z.B. in den 'grünen Be­rufen' saisontypisch zusätzliche Mitarbeiter eingestellt wurden. Auch in den touristisch geprägten Kreisen Nordfriesland (-15,7 Prozent) und Ostholstein (-13,6 Prozent) ging die Arbeitslosigkeit im April  -  gegenüber dem Vormonat März nochmals  -  kräftig zurück.“(Margit Haupt-Koopmann) -   21.900 zusätzliche Jobs: Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wächst deutlich -   Personalnachfrage auf hohem Niveau -   Kurz-Infos: Ausbildungsmarktdaten, TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze; Digitale Medienangebote der BA zum Thema Berufswahl; Alo-Quoten der Städte und Kreise

03.05.2022 | Presseinfo Nr. 16

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 78.000. Das ist ein Minus von 17.500 oder 18,3 Prozent gegenüber dem April des Vorjahres und von 2.500 oder 3,1 Prozent gegenüber dem Vormonat März. Die Arbeitslosenquote liegt mit aktuell 4,9 Prozent um 1,2 Prozentpunkte unter dem April-Wert des Vorjahres mit 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat März hat sich die Quote um 0,2 Prozentpunkte reduziert.

Die anhaltende Frühjahrsbelebung sorgte auch im April  -  wie schon im März  -  für weiter sinkende Arbeitslosenzahlen. Nicht nur arbeitslose Männer profitierten im Vormonatsvergleich überdurchschnittlich, da z.B. in den 'grünen Be­rufen' saisontypisch zusätzliche Mitarbeiter eingestellt wurden. Auch in den touristisch geprägten Kreisen Nordfriesland (-15,7 Prozent) und Ostholstein (-13,6 Prozent) ging die Arbeitslosigkeit im April  -  gegenüber dem Vormonat März -  nochmals kräftig zurück“, betonte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (03. Mai 2022) in Kiel.

Alle Alters- und Personengruppen konnten von der insgesamt guten Arbeitsmarktlage in Schles­wig-Holstein profitieren. „Ob Jugendliche (u25) oder Ältere (ü50), ob Ausländer, Menschen mit gesundheitlichem Handicap oder Langzeitarbeitslose  -   bei allen sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat März und gegenüber dem April des Vorjahres.“

Die aktuelle Zahl der Arbeitslosen liegt mit 78.000 unter dem Vorkrisenniveau von 78.700 im April 2019. „Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass auch aktuell die Kurzarbeit noch Be­schäftigung sichert“, so Haupt-Koopmann.

 

Personalnachfrage

Erfreulich sei das hohe Niveau der Personalnachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „So ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen, die unseren Arbeitgeberservice-Teams seit Jahresbeginn gemeldet wurden, um 5.100 oder 27,1 Prozent  -  auf 24.000  -  gegenüber dem Vorjahr angestiegen.“ Insbesondere im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Gast­gewerbe und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

 

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die Februar-Daten - ist im Vorjahresvergleich deutlichen angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem Januar des Vorjahres um 21.900 oder 2,2 Prozent - auf 1.034.000 - an. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+4.300), im Handel (+2.200), im Gastgewerbe (+2.100) sowie im Bereich öffentliche Verwal­tung/Sozialversicherungen (+2.000) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Unter anderem in der Finanz- und Versicherungswirtschaft (-300) und der sonstigen Dienstleistungen/private Haushalte (-200) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze ver­loren.

 

Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Januar-Zahlen vor - so haben im Januar 19.000 Beschäftigte in 3.300 Betrieben kurzgearbeitet. 

182 Betriebe haben im April für 1.193 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit ange­zeigt. „Damit liegen wir deutlich unter den März-Werten mit 325 Betrieben für 2.563 Beschäftigte“, sagte Haupt-Koopmann. Die Schwerpunkte bei den Anzeigen lagen im April in den Bereichen Großhandel, Bau und Gastronomie.

 

Ausbildungsmarkt

Daten-Info: Ausbildungsmarkt (April-Daten 2022)

 April-Daten

  • aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 10.090 / +868 oder +9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
  • aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 7.486 Bewerber/-innen / -526 oder -8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

 

 TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze (April-Daten 2022)

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 833
  • Verkäufer/-in: 746
  • Kaufmann/-frau im Büromanagement: 374
  • Elektroniker/-in - Energie- und Gebäudetechnik: 337
  • Anlagemechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 319
  • Fachkraft - Lagerlogistik: 308
  • Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel: 296
  • Handelsfachwirt/-in: 288
  • Zahnmedizinische Fachangestellte/r: 250
  • Kfz-Mechatroniker/-in: 216

 

Auswahl: BA-Online-Angebote für Jugendliche

  • Die Website https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstal­tungs­datenbank finden die Jugendlichen außerdem virtuelle Ausbildungsmes­sen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
  • Nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis bietet die Seite, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiterführende Links.

 

Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.

 

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (April-Daten 2022)

Kreise

  • Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,2 Prozent
  • Höchste Quote: Dithmarschen mit 5,3 Prozent

kreisfreie Städte

  • Niedrigste Quote: Kiel mit 7,1 Prozent
  • Höchste Quote: Neumünster mit 7,8 Prozent