Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern: Mai 2022

-   Aktuell gibt es 54.800 Arbeitslose in Mecklenburg-Vorpommern, die Arbeitslosen­quote liegt bei 6,7 Prozent -   Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 11.600 und im Vergleich mit dem Vormonat April um 2.000 gesunken -   „Der Endspurt am Ausbildungsmarkt hat begonnen: Ich kann daher an die Schü­lerinnen und Schüler der Abschlussklassen nur appellieren: Nutzt die kommenden Wochen bis zum Beginn der Sommerferien! Nutzt die Chancen, die sich in Eurer Heimatregion bieten! Es gibt noch freie Ausbildungsplätze in vielen Branchen.“ (Margit Haupt-Koopmann) -   Plus bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Vorjahresvergleich: 7.300 zusätzliche Jobs -   Kurz-Infos: Ausbildungsmarktdaten, TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze; Digitale Medienangebote der BA zum Thema Berufswahl; Alo-Quoten der Städte und Kreise

31.05.2022 | Presseinfo Nr. 21

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Mai des Vorjahres - mit 54.800 um 11.600 oder 17,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 6,7 Prozent, im Mai 2021 lag sie bei 8,1 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat April ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 oder 3,6 Prozent gesunken.

„Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern hat - wie schon in den Vormonaten März und April - auch im Mai von der anhaltenden Frühjahrsbelebung profitiert. Die Zahl der Arbeitslosen ging wiederum in allen Alters- und Personengruppen zurück“, betonte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31. Mai 2022). „Ob Jugendliche (u25) oder Ältere (ü50), ob Ausländer, Menschen mit gesundheitlichem Handicap oder Langzeitarbeitslose  -   bei allen sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat April und gegenüber dem Mai des Vorjahres.“

„Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 3.900 oder 14,3 Prozent gegenüber dem Mai des Vorjahres weiter gesunken ist. Jedoch speziell für die Gruppe der Langzeitarbeitslosen gilt: Die aktuelle Zahl liegt mit 23.300 noch immer deutlich - Plus 3.300  -  über dem Mai-Wert (2019) vor der Pandemie.“

Bemerkenswert sei insgesamt, dass die aktuelle Zahl der Arbeitslosen mit 54.800 nicht nur unter dem Vorkrisenniveau von 56.400 im Mai 2019 liege, sondern damit auch der niedrigste Wert in einem Mai seit der Wiedervereinigung erreicht werde. (Höchster Mai-Wert: 2005: 183.900). “Allerdings“ - so Haupt-Koopmann - „darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Kurzarbeit noch immer Beschäftigung in Mecklenburg-Vorpommern sichert.“


Personalnachfrage
Den gemeinsamen Arbeitgeberserviceteams der Arbeitsagenturen und Jobcenter wurden seit Jahresbeginn 18.800 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet: ein Plus von 580 im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. „Speziell im Gastgewerbe, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht“, so Haupt-Koopmann.


Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die März-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 7.300 oder 1,3 Prozent auf 577.700 gestiegen. Insbesondere im Gastgewerbe (+2.300), Gesundheits- und Sozialwesen (+2.200), im Handel (+1.000) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+1.000) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Hauptsächlich im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstlei­stungen (-1.100) und der Metall- und Elektroindustrie (-800) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.


Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Februar-Zahlen vor - so haben im Februar 19.500 Beschäftigte in 3.200 Betrieben kurzgearbeitet. 

54 Betriebe haben im Mai für 506 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit ange­zeigt. „Damit liegen wir deutlich unter den April-Werten von 94 Betrieben für 1.493 Beschäftigte“, sagte Haupt-Koopmann. Die Schwerpunkte bei den Anzeigen lagen im Mai in den Bereichen Bau, Einzelhandel und Verkehr/Logistik.


Ausbildungsmarkt

Zum Abschluss ging Haupt-Koopmann auf die Entwicklung am Ausbildungsmarkt ein. „Am Aus­bildungsmarkt ist wenige Monate vor Beginn des Ausbildungsjahres noch vieles in Bewegung. Aktuell sind 6.000 gemeldete Ausbildungsplätze unbesetzt. Ihnen stehen 2.800 unversorgte Be­werberinnen und Bewerber gegenüber. Die Differenz zwischen den angebotenen Stellen und den verfügbaren Bewerbern am Ausbildungsmarkt ist und bleibt eine zentrale Herausforderung in Mecklenburg-Vorpommern. Wir können es uns angesichts dieser ‚Ausgangslage‘ nicht erlauben, auch nur einen Jugendlichen zu ‚verlieren‘. Deshalb möchte ich bei den Personalverantwortlichen für unsere speziellen Angebote werben. Mit der ‚assistierten Ausbildung‘, der Einstiegs­qualifi­zierung (EQ) und unseren ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) wollen wir gerade kleinere Betriebe motivieren, Jugendlichen mit ‚Ecken und Kanten‘ eine betriebliche Ausbildungschance zu geben. Darüber hinaus möchte ich das Programm ‚Zukunftsstarter‘ (25-35-Jährige) erwähnen. Denn auch junge Menschen zwischen 25-35 kommen noch für eine Ausbildung in Frage, und es ist im Interesse der Betriebe, wenn wir über dieses Programm gemeinsam junge Ungelernte für eine Ausbildung gewinnen.“

Für die die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen sei die Lage ausgesprochen positiv. „Der Endspurt am Ausbildungsmarkt hat begonnen: Ich kann daher an die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen nur appellieren: Nutzt die kommenden Wochen bis zum Beginn der Sommerferien! Nutzt die Chancen, die sich in Eurer Heimatregion bieten! Es gibt noch freie Ausbildungsplätze in vielen Branchen.“

„Nicht nur die Aussichten auf einen Ausbildungsplatz, sondern auch auf eine spätere Übernahme waren noch nie so gut. Speziell die Abiturientinnen und Abiturienten des aktuellen und des kommenden Jahres“ - so Haupt-Koopmann weiter - „möchte ich ermutigen, sich nicht nur intensiv über Studienangebote, sondern auch über die große Zahl an attraktiven und zukunftssicheren Ausbildungsberufen zu informieren. Gerade sie sind häufig mit kaum bekannten Entwicklungs- und Karrierechancen verbunden. So werden in Mecklenburg-Vorpommern in den kommenden Jahren zahlreiche Betriebsinhaber eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger suchen. Ich kann daher nur empfehlen, so schnell wie möglich bei der Berufsberatung der regionalen Arbeitsagentur einen Termin für ein Beratungsgespräch zu vereinbaren, die Berufsinformationszentren (BiZ) ‚vor Ort‘ zu besuchen und unsere zahlreichen digitalen Medienangebote zu nutzen.“


Ausbildungsmarkt
Daten-Info: Ausbildungsmarkt (Mai-Daten 2022)

  • aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 6.011 / +630 oder +11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
  • aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 2.776 Bewerber/-innen / -215 oder -7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze (Mai-Daten 2022)

  • Verkäufer/-in: 535
  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 428
  • Koch/Köchin: 294
  • Hotelfachmann/-frau: 239
  • Fachkraft - Lagerlogistik: 206
  • Restaurantfachmann/-frau: 200
  • Handelsfachwirt/in: 168
  • Kaufmann/-frau – Büromanagement: 151
  • KFZ-Mechatroniker/-in: 143
  • Anlagenmechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 110


Auswahl: BA-Online-Angebote für Jugendliche

  • Die Website https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem Ausbildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
  • Die Seite bietet nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiterführende Links.
     
  • Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.

 

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten

Arbeitslosigkeit in den Kreisen

  • Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 4,9 Prozent
  • Höchste Quote: Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seen­platte mit jeweils 7,8 Prozent

Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten

  • Schwerin: 8,4 Prozent
  • Rostock: 6,7 Prozent