Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Juni des Vorjahres - mit 57.600 um 4.000 oder 6,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 7,1 Prozent, im Juni 2021 lag sie bei 7,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Mai ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.800 oder 5,0 Prozent angestiegen.
„Zwei Effekte sind für den saisonal atypischen Anstieg der Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat Mai verantwortlich: Der Anstieg wird hauptsächlich durch den Übergang ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung verursacht. Denn durch die Betreuung in den Jobcentern werden diese seit dem 1. Juni auch in der Arbeitsmarktstatistik erfasst. Hinzu kommt aktuell eine sinkende Einstellungsbereitschaft der Betriebe, in der sich auch die gedämpften wirtschaftlichen Erwartungen widerspiegeln“, betonte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (30. Juni 2022). „So konnten im Juni nicht nur weniger Arbeitslose - im Vorjahres- und Vormonatsvergleich - eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufnehmen, sondern es wurden uns auch – ebenfalls im Vormonats- und Vorjahresvergleich - weniger sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet.“
Auch im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum (Januar-Juni 2022 zu 2021) ging die Zahl der gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen leicht zurück: um -340 oder -1,5 Prozent auf 22.300. „Gesucht werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter speziell von Betrieben des Gesundheits- und Sozialwesens, des Handels und des Gastgewerbes“, so Haupt-Koopmann.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um die April-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 8.600 oder 1,5 Prozent auf 580.900 gestiegen. Insbesondere im Gastgewerbe (+4.400), im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.900), im Handel sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (jeweils +800) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Hauptsächlich in der Metall- und Elektroindustrie (-1.000) und im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-800) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die März-Zahlen vor - so haben im März 15.200 Beschäftigte in 2.600 Betrieben kurzgearbeitet. 32 Betriebe haben im Juni für 260 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Damit liegen wir deutlich unter den Mai-Werten von 66 Betrieben für 547 Beschäftigte“, sagte Haupt-Koopmann. Die Schwerpunkte bei den Anzeigen lagen im Juni in den Bereichen Bau und Handel.
Ausbildungsmarkt
Zum Abschluss ging Haupt-Koopmann auf den Ausbildungsmarkt ein. „Es sind nur noch wenige Wochen bis zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres. Denen, die bisher vergeblich gesucht haben, kann ich empfehlen: Meldet Euch bei der Berufsberatung. Nutzt darüber hinaus die Jobbörse der Arbeitsagentur im Internet unter www.arbeitsagentur.de. Wer noch Tipps rund um das Thema Bewerbung und Ausbildung benötigt, ist auf der Seite https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen genau richtig.“ Diese Website bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass in den nächsten Wochen viele junge Menschen ihre Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern beenden. „Obwohl die meisten Betriebe ihre Auszubildenden übernehmen, ist das - aus unterschiedlichen Gründen - nicht überall möglich. Hier sehe ich für andere Betriebe eine besonders gute Gelegenheit, engagierte Fachkräfte zu gewinnen. Deshalb möchte ich an die Personalverantwortlichen appellieren: Nutzen Sie diese Chance und melden Sie sich bei unserem regionalen Arbeitgeberservice-Team.“
Daten-Info: Ausbildungsmarkt (Juni-Daten 2022)
- aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 5.351 / +478 oder +9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
- aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 2.417 Bewerber/-innen / -141 oder -5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze (Juni-Daten 2022)
- Verkäufer/-in: 480
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 379
- Koch/Köchin: 275
- Hotelfachmann/-frau: 217
- Restaurantfachmann/-frau: 182
- Fachkraft - Lagerlogistik: 171
- Kaufmann/-frau – Büromanagement: 128
- KFZ-Mechatroniker/-in: 122
- Handelsfachwirt/in: 118
- Anlagenmechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 104
Auswahl: BA-Online-Angebote für Jugendliche
- Die Website https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem Ausbildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
- Die Seite bietet nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiterführende Links.
- Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten
Arbeitslosigkeit in den Kreisen
- Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 5,2 Prozent
- Höchste Quote: Mecklenburgische Seenplatte mit jeweils 8,2 Prozent
Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten
- Schwerin: 9,8 Prozent
- Rostock: 6,6 Prozent