Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: September 2022

-   Aktuell: 81.700 Arbeitslose in Schleswig-Holstein, die Arbeitslosenquote beträgt 5,2 Prozent -   Die Zahl der Arbeitslosen liegt leicht unter dem Niveau des Vorjahres: -200 -   Im Vergleich zum Vormonat August ist sie jedoch um 3.500 oder 4,1 Prozent gesunken -   „Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein profitiert von der saisonal typischen Herbst­belebung. Die Betriebe haben nicht nur nach der Sommerpause Personal eingestellt, sie suchen auch weiterhin zusätzliche Arbeitskräfte.“ (Markus Biercher) -   Bemerkenswert: In allen Alters- und Personengruppen ist die jeweilige Zahl der Arbeitslosen im Vormonatsvergleich gesunken -   Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt weiter zu - ein Plus von 16.900 oder 1,6 Prozent im Vorjahresvergleich -   Kurz-Infos: Alo-Quoten der Städte und Kreise

30.09.2022 | Presseinfo Nr. 34

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 81.700. Das ist ein Minus von 3.500 oder 4,1 Pro­zent gegenüber dem Vormonat August. Gegenüber dem September des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 200 oder 0,2 Prozent verringert. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,2 Prozent, genau wie im September des vergangenen Jahres.

„Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein profitiert von der saisonal typischen Herbstbelebung. Die Betriebe haben nicht nur nach der Sommerpause Personal eingestellt, sie suchen auch weiterhin zusätzliche Arbeitskräfte“, sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (30. September 2022) in Kiel. Bemerkenswert sei auch, dass im Vormonatsvergleich alle Alters- und Personengruppen die insgesamt stabile Arbeitsmarktlage in Schleswig-Holstein für sich nutzen konnten - ob unter 25 oder über 55, ob langzeitarbeitslos, mit gesundheitlichem Handicap oder Ausländer.

„Die Anzahl der jeweiligen Arbeitslosen ging bei allen Gruppen zurück. Speziell die Zahl der jünge­ren Arbeitslosen unter 25 ist überproportional gesunken: im Vor­monatsvergleich um 1.200 (-13,4 Prozent) auf 7.600“, so Biercher. „Die saisonal übliche Einstellungspraxis kam insbesondere den jungen Fachkräften zu Gute, die nach ihrer Ausbildung nicht übernommen wurden und daher vor­übergehend arbeitslos waren. Sie sind nun - nach einer kurzen Phase der sogenannten Über­gangsarbeitslosigkeit - wieder in Arbeit.“ Besonders erfreulich sei darüber hinaus, dass die Langzeitarbeitslosigkeit im Vormonats- (-570) und besonders kräftig im Vorjahresvergleich (-5.000) abgenommen habe.

Personalnachfrage

„Insgesamt liegt die Personalnachfrage über dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeits­agenturen 30.300 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Im September 2021 waren es 27.900 - ein Plus von 2.400 oder 8,7 Prozent. Speziell im Handel, im Gesundheits- und Sozial­wesen sowie im verarbeitenden Gewerbe, am Bau und in der Gastronomie werden Mitar­beiter­innen und Mitarbeiter gesucht“, betonte Biercher.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um die Juli-Daten - ist im Vorjahresvergleich deutlich angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem Juli des Vorjahres um 16.900 oder 1,6 Prozent auf 1.040.500 an.

Insbesondere im Gastgewerbe (+2.700), im Handel (2.300), im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (jeweils +2.100) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Nur in der Arbeitnehmerüberlassung (-900), in der Finanz- und Versicherungswirtschaft (-400) und im Bereich Herstellung von Vorleistungsgütern (-100) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Juni-Zahlen vor - so haben im Juni 4.500 Beschäftigte in 927 Betrieben kurzgearbeitet.  28 Betriebe haben im September für 513 sozialver­sicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Damit liegen wir deutlich unter dem schon niedrigen Niveau des Vormonats.“

Ausblick

Abschließend unterstrich Biercher: „Ich gehe fest davon aus, dass wir im Zuge der anhaltenden Herbstbelebung auch für den Monat Oktober einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein melden können.“

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (September-Daten 2022)

Kreise

  • Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,5 Prozent
  • Höchste Quote: Steinburg mit 5,4 Prozent

kreisfreie Städte

  • Niedrigste Quote: Lübeck und Neumünster mit 7,6 Prozent
  • Höchste Quote: Flensburg mit 8,0 Prozent

Ausbildungsmarkt

Die Ausbildungsmarktdaten werden - zum Abschluss des Berufsberatungsjahres - Anfang November veröffentlicht.