Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 83.700. Das ist ein Minus von 15.200 gegenüber dem Januar des Vorjahres und ein Plus von 4.500 gegenüber dem Vormonat Dezember. Die Arbeitslosenquote liegt mit aktuell 5,3 Prozent um 1,0 Prozentpunkte unter dem Januar-Wert des Vorjahres. Im Vormonat Dezember betrug die Quote 5,0 Prozent.
„Guter Start ins neue Jahr: Die Zahl der Arbeitslosen liegt mit 83.700 unter dem Vorkrisenniveau. Im Januar 2020 lag sie bei 85.800. Doch diese erfreuliche Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die aktuelle Arbeitsmarktsituation weiterhin durch Kurzarbeit abgefedert wird“, betonte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (01. Februar 2022) in Kiel. „Auch der jahreszeitlich übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat Dezember ist - mit einem Plus von 5,7 Prozent - geringer ausgefallen als in den Vorjahren.“
Der typische Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar habe verschiedene Ursachen, etwa auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende sowie - trotz des milden Winters - witterungsbe-dingte Auftragsrückgänge im Straßen-, Garten- und Wohnungsbau. „Diese Auftragsrückgänge sorgen für eine überproportionale Zunahme der Männerarbeitslosigkeit (Männer: +6,3 Prozent / Frauen: +5,0 Prozent).“
Besonders erfreulich sei jedoch, dass alle Alters- und Personengruppen - darunter auch die Langzeitarbeitslosen - von der insgesamt positiven Arbeitsmarktentwicklung profitiert haben und ihre jeweilige Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich zurückgegangen ist. „Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass die aktuelle Zahl der Langzeitarbeitslosen noch immer deutlich über den Werten vor der Pandemie liegt ( Januar 2022: 32.400 / Januar 2020: 25.300).“
Personalnachfrage
Die Personalnachfrage liegt im Januar - mit 4.900 gemeldeten offenen sozialversicherungspflichtigen Stellen - zwar unter dem Niveau des Vormonats Dezember (-400/-7,5 Prozent). „Doch im Vergleich mit dem Januar des Vorjahres können wir ein Plus“ - so Haupt-Koopmann - „von 1.400 oder 40,2 Prozent melden. Hervorheben möchte ich, dass der aktuelle Wert von 4.900 um 500 über dem Januar-Wert 2020 - der Vor-Corona-Zeit - liegt.“ Damals wurden den gemeinsamen Arbeitgeberserviceteams der Arbeitsagenturen und Jobcenter 4.400 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gemeldet. Aktuell werden speziell im Handel, im Bereich Logistik, im verarbeitenden Gewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die November-Daten - ist im Vergleich zum Vormonat Oktober um 700 oder 0,1 Prozent zurückgegangen. Doch im Vorjahresvergleich können wir einen Anstieg um 2,0 Prozent melden. So stieg ihre Zahl im Vorjahresvergleich um 20.600 - auf 1.044.700 - an. So sind u.a. im Gesundheits- und Sozialwesen (+3.900), im Handel (+2.400), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+1.800) sowie im Bereich öffentliche Verwaltung/Sozialversicherungen (+1.700) neue Arbeitsplätze entstanden. Hauptsächlich in der Metall- und Elektroindustrie und in der Finanz- und Versicherungswirtschaft (jeweils -400) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Oktober-Zahlen vor - so haben im Oktober 13.700 Beschäftigte in 2.900 Betrieben kurzgearbeitet.
863 Betriebe haben im Januar für 14.389 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Damit liegen wir über den Dezember-Werten von 305 Betrieben für 8.800 Beschäftigte“, sagte Haupt-Koopmann. Die Schwerpunkte bei den Anzeigen lagen im Januar in den Bereichen Gastronomie, Beherbergung und Einzelhandel.
Appell an Betriebe
Haupt-Koopmann appellierte abschließend an die Arbeitgeber in Schleswig-Holstein. „Auch wenn aktuell wieder mehr Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt werden, ist das Vor-Corona-Niveau noch lange nicht erreicht. Das Angebot ist - je nach Branche und Unternehmensgröße - um 30 bis 40 Prozent, so unsere Rückmeldungen aus der Berufsberatung und den Schulen, zurückgegangen. Deshalb: Stellen Sie Praktikumsplätze zur Verfügung. Denn Betriebe, die bei der Auswahl und Rekrutierung ihrer Nachwuchskräfte erfolgreich sind, setzen besonders auf eine Gruppe: Praktikantinnen und Praktikanten.“
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (Januar-Daten 2022)
Kreise
- Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,3 Prozent
- Höchste Quote: Dithmarschen mit 5,8 Prozent
kreisfreie Städte
- Niedrigste Quote: Kiel mit 7,3 Prozent
- Höchste Quote: Neumünster mit 7,8 Prozent