Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Januar des Vorjahres - mit 62.200 um 8.600 oder 12,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 7,6 Prozent, im Januar 2021 lag sie bei 8,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen um 5.100 oder 8,9 Prozent gestiegen.
„Gelungener Start ins neue Jahr: Mit 62.200 liegt die aktuelle Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern unter dem Vorkrisenniveau. Im Januar 2020 lag der Wert bei 63.500. Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass die aktuelle Arbeitsmarktsituation weiterhin durch Kurzarbeit abgefedert wird“, sagte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (01. Februar 2022). „Besonders erfreulich ist, dass alle Alters- und Personengruppen - darunter auch die Langzeitarbeitslosen - von der positiven Arbeitsmarktentwicklung profitiert haben und ihre jeweilige Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich zurückgegangen ist.“ Doch die aktuelle Zahl der Langzeitarbeitslosen liege noch deutlich über dem Niveau der Vor-Corona-Zeit (Januar 2022: 24.800) / Januar 2020: 19.400).
Der jahreszeitlich typische Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Dezember habe verschiedene Gründe, etwa auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende, das saisonal eingeschränkte Tourismusgeschäft sowie - trotz des milden Winters - witterungsbedingte Auftragsrückgänge im Straßen-, Garten- und Wohnungsbau. „Die erwähnten Auftragsrückgänge sorgen für eine überdurchschnittliche Zunahme der Männerarbeitslosigkeit (Männer: +9,2 Prozent / Frauen: +8,4 Prozent) und das eingeschränkte Tourismusgeschäft hat speziell in Vorpommern-Rügen (+12,3 Prozent) zu wachsenden Arbeitslosenzahlen geführt“, so Haupt-Koopmann.
Personalnachfrage
Die Personalnachfrage liegt im Januar - mit 3.200 gemeldeten offenen sozialversicherungspflichtigen Stellen - zwar unter dem Niveau des Vormonats Dezember (-170/-5,1 Prozent). „Doch im Vergleich mit dem Januar des Vorjahres können wir ein Plus“ - so Haupt-Koopmann - „von 510 oder 19,0 Prozent melden. Aktuell werden speziell im Handel, im Bereich Logistik im verarbeitenden Gewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.“
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die November-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 6.200 oder 1,1 Prozent auf 585.700 gestiegen. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.600), im Gastgewerbe (+1.200), im Handel (+600) sowie in den Bereichen Logistik und Bau (jeweils +500) sind neue Arbeitsplätze entstanden. In der Metall- und Elektroindustrie (-900), im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-500), in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie im Bereich der privaten Dienstleistungen (jeweils -200) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Oktober-Zahlen vor - so haben im Oktober 7.900 Beschäftigte in 1.200 Betrieben kurzgearbeitet.
1.179 Betriebe haben im Januar für 11.703 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Damit bewegen wir uns - bezogen auf die Beschäftigtenzahl - auf dem Niveau des Vormonats“, sagte Haupt-Koopmann. Die Schwerpunkte bei den Anzeigen lagen im Januar in den Bereichen Gastronomie und Beherbergung sowie im Einzelhandel.
Appell an Betriebe
Haupt-Koopmann appellierte abschließend an die Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern. „Auch wenn zurzeit wieder mehr Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler angeboten werden, haben wir das Vor-Corona-Niveau noch lange nicht erreicht. Denn ihre Zahl ist insgesamt um rund 25 Prozent, so unsere Rückmeldungen aus der Berufsberatung und den Schulen, zurückgegangen. Deshalb: Stellen Sie bitte Praktikumsplätze zur Verfügung! Denn Betriebe, die bei der Auswahl und Rekrutierung ihrer Nachwuchskräfte erfolgreich sind, setzen besonders auf eine Gruppe: Praktikantinnen und Praktikanten.“
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (Januar 2021)
Kreise
- Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 5,5 Prozent
- Höchste Quote: Vorpommern-Rügen mit 9,7 Prozent
Städte
- Hansestadt Rostock: 7,1 Prozent
- Schwerin: 8,8 Prozent