Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Februar des Vorjahres - mit 68.400 um 6.300 oder 10,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 8,4 Prozent, im Februar 2022 lag sie bei 7,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Januar ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.200 oder 1,8 Prozent gestiegen.
„Die Lage am Arbeitsmarkt ist insgesamt robust“, sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (1. März 2023). Erfreulich finde er, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vorjahresvergleich deutlich gesunken sei: um 1.900 oder 7,7 Prozent.
Allerdings betonte Biercher, dass der Abbau der strukturell verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit eine der größten arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen bleibe. „Deshalb möchte ich vor diesem Hintergrund an die kürzlich beschlossene Reform der Grundsicherung und die damit verbundene Einführung des Bürgergeldes erinnern. Diese Reform ermutigt insbesondere die langzeitarbeitslosen Kundinnen und Kunden der Jobcenter ohne Berufsabschluss, einen ‚neuen Anlauf‘ zu unternehmen. Denn die Verlängerung der Umschulungszeiten auf bis zu drei Jahre und zusätzliche finanzielle Anreize machen eine berufliche Weiterbildung nicht nur attraktiver, sie erleichtern den Kundinnen und Kunden der Jobcenter auch die Entscheidung, sich zu qualifizieren. Gleichzeitig steigen so auch ihre Chancen auf eine ´nachhaltige Vermittlung` in den Arbeitsmarkt. Denn wir wissen aus der Arbeitsmarktforschung, dass ein Berufsabschluss die Integration in Beschäftigung erleichtert und das Risiko einer erneuten Arbeitslosigkeit deutlich reduziert.“
Personalnachfrage
Die Personalnachfrage lag im Februar mit einem Minus von 470 Stellen oder 2,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Allerdings fällt der Vergleich mit dem Vormonat Januar positiv aus: ein Plus von 670 oder 3,8 Prozent. Aktuell haben die Arbeitsagenturen im Land 18.400 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. „Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel, der Gastronomie und im Baugewerbe bieten sich zahlreiche Einstiegschancen“, so Biercher.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um Dezember-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 2.600 oder 0,4 Prozent auf 578.200 gesunken. Hauptsächlich im verarbeitenden Gewerbe (-2.800), in der Bauwirtschaft (-500), im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie im Baugewerbe (jeweils -400) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.000), im Bereich der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherungen (+700) sowie im Bereich Information und Kommunikation und in der Energiewirtschaft (jeweils +300) sind neue Arbeitsplätze entstanden.
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die November-Zahlen vor - so haben im November 805 Beschäftigte in 59 Betrieben kurzgearbeitet. 66 Betriebe haben im Februar für 685 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Diese Werte liegen deutlich unter dem Niveau des Vormonats Januar“, so Biercher.
Wichtiger Hinweis: Woche der Ausbildung vom 13. bis 17. März
Abschließend wies Biercher auf die demnächst stattfindende ‚Woche der Ausbildung‘ hin: „Ich möchte an dieser Stelle nachdrücklich die ‚Woche der Ausbildung‘ ansprechen, die vom 13. bis 17. März stattfinden wird. In dieser Woche werben wir speziell bei Jugendlichen und ihren Eltern für die duale Berufsausbildung. Besonders die große Bandbreite der Ausbildungsberufe und die mit ihnen verbundenen Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten werden im Zentrum ganz unterschiedlicher Veranstaltungsformate stehen. Gleichzeitig informieren wir umfassend über unsere vielfältigen Informations- und Unterstützungsangebote auf dem Weg zu einem Ausbildungsplatz: von unserem digitalen Selbsterkundungstools CheckU bis hin zum individuellen Beratungsgespräch in der regionalen Berufsberatung.“
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten
Arbeitslosigkeit in den Kreisen
• Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 6,2 Prozent
• Höchste Quote: Vorpommern-Rügen mit 11,1 Prozent
Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten
• Schwerin: 9,3 Prozent
• Rostock: 7,6 Prozent