Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 88.500. Das ist ein Minus von 1.300 oder 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat Februar. Gegenüber dem März des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 8.000 oder 9,9 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,6 Prozent, im März des vergangenen Jahres lag sie bei 5,1 Prozent.
„Die - wenn auch im Vorjahresvergleich etwas schwächer - einsetzende Frühjahrsbelebung hat für einen Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Februar gesorgt. Alle Alters- und Personengruppen konnten hiervon profitieren“, sagte Thomas Letixerant, stellvertretender Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute in Kiel (31. März 2023). „Erfreulich ist insbesondere, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen darüber hinaus auch im Vorjahresvergleich deutlich gesunken ist: um 2.700. Allerdings sind 32,1 Prozent aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos. Deshalb sehe ich insbesondere in der Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit eine der großen arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen. Speziell bei dieser Gruppe zeigt sich, wie wichtig Prävention und damit das Thema ‚Ausbildung‘ ist, denn 61,4 Prozent der Langzeitarbeitslosen in Schleswig-Holstein haben keinen Berufsabschluss.“
Ausbildungsmarkt: Halbjahresbilanz
„Im März ziehen wir traditionell eine Halbjahresbilanz. Ich möchte jedoch betonen: Das ist nur eine landesweite Momentaufnahme.“ Denn vorliegende Daten dokumentierten - so Letixerant - dass noch vieles in Bewegung sei. „So kommen aktuell in Schleswig-Holstein auf 5.800 noch unversorgte Bewerber/innen 10.900 freie Ausbildungsplätze. Es gibt noch unbesetzte Ausbildungsplätze in allen Branchen.“ Daher appelliere er an alle Ausbildungsinteressierten: „Ich lege Euch ans Herz: Nutzt unsere Berufsberatung, die Euch in allen Fragen rund um die Ausbildung gerne unterstützt. Und auch unsere vielfältigen digitalen Angebote unter „Ausbildung klar machen“ stehen Euch rund um die Uhr zur Verfügung!“.
Gleichzeitig lobte Letixerant die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe, appellierte jedoch an sie. „Auch wenn zurzeit wieder zahlreiche Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler angeboten werden, haben wir das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht. Deshalb meine Bitte: Stellen Sie Praktikumsplätze zur Verfügung! Denn so erhöhen Sie deutlich ihre Erfolgschancen bei der Auswahl und Rekrutierung von Auszubildenden.“ Darüber hinaus empfahl er den Personalverantwortlichen auch den auf den ersten Blick ‚schwächeren‘ Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben. „Es gibt vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. Unsere Arbeitgeberservice-Teams beraten Sie gerne.“
Personalnachfrage
Die Personalnachfrage lag im März - mit einem Minus von 2.300 Stellen oder 7,6 Prozent - unter dem Niveau des Vorjahres. Allerdings fällt der Vergleich mit dem Vormonat Februar positiv aus: ein Plus von 250 oder 0,9 Prozent. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 27.500 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. „Wie schon im Vormonat Februar bieten derzeit das Gesundheits- und Sozialwesen, der Bereich Verkehr und Logistik, der Handel sowie das verarbeitende Gewerbe und die Gastronomie zahlreiche Einstiegschancen“, so Letixerant.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um Januar-Daten - ist im Vorjahresvergleich - auf 1.041.400 angestiegen: ein Plus von 8.200 oder 0,8 Prozent. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.600), im Bereich öffentliche Verwaltung/Sozialversicherungen (+(1.600) sowie im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+1.700) sind neue Beschäftigungsverhältnisse entstanden. Schwerpunktmäßig in der Herstellung von Konsumgütern (-1.300), in der Arbeitnehmerüberlassung (-700) sowie in der Finanz- und Versicherungswirtschaft (-400) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Dezember-Zahlen vor - so haben im Dezember 1.597 Beschäftigte in 190 Betrieben kurzgearbeitet. Im November waren es 1.986 in 251 Betrieben. „Damit liegen wir hier deutlich unter dem Niveau des Vormonats“, unterstrich Letixerant. Angezeigt wurde im März Kurzarbeit für 797 Beschäftigte in 43 Betrieben.
Auswahl: BA-Online-Angebot für Jugendliche
- Die Website (www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen) bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem virtuelle Aus-bildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
- Nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis bietet die Seite, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiterführende Links.
Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.
Arbeitgeber-Infos: Bei Fragen zur ‚Einstiegsqualifizierung (EQ)‘, der ‚assistierten Ausbildung‘ (AsA flex) oder auch zum Programm ‚Zukunftsstarter‘ können Personalverantwortliche die kostenlose Arbeitgeberservice-Rufnummer 0800 4 5555 20 nutzen.
Daten-Info: Ausbildungsmarkt
März-Daten
- aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 10.883 / +433 oder +4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
- aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 5.809 Bewerber/-innen / -221 oder -3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze (März-Daten 2023)
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 1.012
- Verkäufer/-in: 1.010
- Handelsfachwirt/-in: 372
- Kaufmann/-frau im Büromanagement: 371
- Anlagemechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 300
- Fachkraft - Lagerlogistik: 294
- Elektroniker/-in - Energie- und Gebäudetechnik: 293
- Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel: 276
- Zahnmedizinische Fachangestellte/r: 252
- Fleischer/in: 242
Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (März-Daten 2023)
Kreise
- Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,7 Prozent
- Höchste Quote: Dithmarschen mit 6,1 Prozent
Kreisfreie Städte
- Niedrigste Quote: Kiel mit 7,5 Prozent
- Höchste Quote: Neumünster mit 8,3 Prozent