Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum März des Vorjahres - mit 66.400 um 6.300 oder 10,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 8,2 Prozent, im März 2022 lag sie bei 7,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Februar ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 oder 2,9 Prozent gesunken.
„Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern hat von der einsetzenden, jedoch etwas verhaltenen Frühjahrsbelebung profitiert. Insgesamt ist die Lage am Arbeitsmarkt stabil“, sagte Thomas Letixerant, stellvertretender Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31. März 2023). Erfreulich finde er, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vorjahresvergleich deutlich gesunken sei: um 1.700 oder 6,8 Prozent. „Allerdings sind 34,1 Prozent aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos. Ich sehe deshalb besondere in der Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit eine der zentralen arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen. Gerade bei dieser Gruppe wird sichtbar, wie wichtig Prävention und damit das Thema ‚Ausbildung‘ ist, denn 40,0 Prozent der Langzeitarbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern besitzen keinen Berufsabschluss.“
Ausbildungsmarkt: Halbjahresbilanz
„Im März ziehen wir traditionell eine Halbjahresbilanz. Allerdings möchte ich hervorheben, dass es sich hierbei nur um eine landesweite Momentaufnahme handelt.“ Denn vorliegende Daten zeigten - so Letixerant - dass noch vieles in Bewegung sei. „Aktuell kommen in Mecklenburg-Vorpommern auf 3.100 noch unversorgte Bewerber/innen 5.900 freie Ausbildungsplätze. Es gibt freie Ausbildungsplätze in allen Wirtschaftszweigen.“ Daher appelliere er an alle Ausbildungsinteressierten: „Ich lege Euch ans Herz: Nutzt unsere Berufsberatung, die Euch in allen Fragen rund um die Ausbildung gerne unterstützt. Und unsere vielfältigen digitalen Angebote unter „Ausbildung klar machen“ stehen Euch rund um die Uhr zur Verfügung!“.
Gleichzeitig würdigte Letixerant die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe. Er appellierte jedoch an diese: „Auch wenn zurzeit wieder zahlreiche Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler angeboten werden, haben wir das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht. Deshalb meine Bitte: Stellen Sie Praktikumsplätze zur Verfügung! Denn so erhöhen Sie deutlich ihre Erfolgschancen bei der Auswahl und Rekrutierung von Auszubildenden.“ Darüber hinaus empfahl er den Personalverantwortlichen auch den auf den ersten Blick ‚schwächeren‘ Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben. „Wir bieten vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. Unsere Arbeitgeberservice-Teams beraten Sie gerne.“
Personalnachfrage
Der Bestand an offenen sozialversicherungspflichtigen Stellen lag im März mit einem Minus von 980 Stellen oder 4,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Allerdings fällt der Vergleich mit dem Vormonat Februar positiv aus: ein Plus von 420 oder 2,3 Prozent. Aktuell haben die Arbeitsagenturen im Land 18.800 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. „Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, in der Gastronomie, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel und im Baugewerbe bieten sich zahlreiche Beschäftigungschancen“, so Letixerant.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um Januar-Daten(!)- ist im Vorjahresvergleich um 2.400 oder 0,4 Prozent auf 572.800 gesunken. Hauptsächlich im verarbeitenden Gewerbe (-2.900), im Gastgewerbe (-1.000) und in der Bauwirtschaft (-500) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen (+900), im Bereich der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherungen (+600) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+400) sind neue Arbeitsplätze entstanden.
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Dezember-Zahlen vor - so haben im November 812 Beschäftigte in 54 Betrieben kurzgearbeitet. 73 Betriebe haben im März für 467 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Diese Werte liegen deutlich unter dem Niveau des Vormonats Februar“, so Letixerant.
Auswahl: BA-Online-Angebot für Jugendliche
- Die Website (www.arbeitsagentur.de/m/ausbildungklarmachen) bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem Ausbildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
- Nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis bietet die Seite, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiterführende Links.
- Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.
- Arbeitgeber-Infos: Bei Fragen zur ‚assistierten Ausbildung‘, den sogenannten ‚ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH)‘, der ‚Einstiegsqualifizierung (EQ)‘ oder auch zum Programm ‚Zukunftsstarter‘ können Personalverantwortliche die kostenlose Arbeitgeberservice-Rufnummer 0800 4 5555 20 nutzen.
Daten-Info: Ausbildungsmarkt
März-Daten
- aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 5.852 / -643 oder -9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
- aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 3.091 Bewerber/-innen / +71 oder +2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze (März-Daten 2023)
- Verkäufer/-in: 530
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 460
- Koch/Köchin: 181
- Handelsfachwirt/in: 179
- Fachkraft - Lagerlogistik: 178
- Kaufmann/-frau - Büromanagement: 171
- Hotelfachmann/-frau: 146
- Mechatroniker/in: 129
- KFZ-Mechatroniker/-in: 119
- Fachmann/-frau Restaurant- und Veranstaltungsgastronomie: 114
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten
Arbeitslosigkeit in den Kreisen
- Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 6,1 Prozent
- Höchste Quote: Vorpommern-Rügen mit 10,2 Prozent
Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten
- Schwerin: 9,4 Prozent
- Rostock: 7,6 Prozent