Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Dezember des Vorjahres - mit 62.000 um 4.800 oder 8,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 7,6 Prozent, im Dezember 2021 lag sie bei 7,0 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat November ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.200 oder 3,7 Prozent gestiegen.
„Insbesondere der Übergang der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in die Grundsicherung sorgt auch im Monat Dezember für eine deutliche Zunahme im Vorjahresvergleich. So sind 4.430 ukrainische Frauen und Männer zurzeit in Mecklenburg-Vorpommern arbeitslos gemeldet, im Dezember 2021 waren es insgesamt 200. Das Plus im Vergleich zum Vormonat November ist saisonal typisch und daher nicht ungewöhnlich. In den Tourismusregionen des Landes steigt die Zahl der Arbeitslosen im Monat Dezember grundsätzlich überdurchschnittlich an, allein im Landkreis Vorpommern-Rügen aktuell um 10,3 Prozent“, betonte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (03. Januar 2023).
Personalnachfrage
Insgesamt liegt die Personalnachfrage über dem Niveau des Vorjahres. Aktuell befinden sich 17.800 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand, im Dezember 2021 waren es 17.300 - ein Plus von 500 oder 3,0 Prozent. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel sowie im Bau- und Gastgewerbe werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um die Oktober-Daten - ist im Vorjahresvergleich minimal (-100/0,0 Prozent) auf 587.300 gesunken. Hauptsächlich im verarbeitenden Gewerbe (-2.300), im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie im Baugewerbe (jeweils -500) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.200), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+800) sowie im Bereich der öffentlichen Verwaltung/ Sozialversicherungen (+600) sind neue Arbeitsplätze entstanden.
Fachkräftepotential: Arbeitslose der Altersgruppe ‚60 und älter‘
„Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern 8.600 Menschen, die ‚60 Jahre und älter‘ sind, arbeitslos gemeldet. 80,9 Prozent von ihnen haben einen beruflichen Abschluss. Damit sind sie besser qualifiziert als der Durchschnitt aller Arbeitslosen (58,5 Prozent)“, so Biercher. Angesichts des demografischen Wandels und des Themas Fachkräftesicherung sollten auch die ‚ungenutzten Arbeitsmarktpotentiale‘ dieser Gruppe gehoben werden. „Ältere Beschäftige werden zwar länger gehalten, jedoch kaum neu eingestellt, wenn sie einmal arbeitslos geworden sind. Denn leider gibt es gegenüber dieser Altersgruppe Vorbehalte, die ihre Wiedereinstellungschancen schmälern. Ich möchte daher für ein ‚neues Altersbild‘ werben, das Lebenserfahrung, Praxiswissen, Engagement und Loyalität besonders gewichtet.“ Dazu gehöre es auch, noch stärker passende Rahmenbedingungen zu schaffen. „Ich nenne nur zwei Stichworte: ‚betriebliches Gesundheitsmanagement‘ und ‚altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung‘.“
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die September-Zahlen vor - so haben im September 397 Beschäftigte in 40 Betrieben kurzgearbeitet. 164 Betriebe haben im Dezember für 2.706 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Der Wert der Beschäftigten liegt damit über dem Niveau des Vormonats November“, so Biercher.
Hinweis:
In einer gemeinsamen Pressekonferenz werden Minister Meyer und RD-Chef Biercher am 24. Januar einen „Rück- und Ausblick 2022/2023“ für den Arbeitsmarkt des Landes Mecklenburg-Vorpommern präsentieren. Die Pressekonferenz findet in der LPK, Schweriner Schloss, Lennéstraße 1, 19053 Schwerin, statt. Beginn: 13:00 Uhr.
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten
Arbeitslosigkeit in den Kreisen
- Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 5,6 Prozent
- Höchste Quote: Vorpommer-Rügen mit 9,6 Prozent
Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten
- Schwerin: 8,6 Prozent
- Rostock: 7,1 Prozent