Abenteuer Zukunft: 800 Jugendliche entdecken in Husum ihre Stärken

Der Stärken-Parcours wird als Modul der Beruflichen Orientierung vom Land Schleswig-Holstein und der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit als Maßnahme des SGB III finanziert. Den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern hilft der Parcours beim frühzeitigen Entdecken eigener Stärken und Interessen, er bietet Orientierungs- und Entscheidungshilfe für die Berufs- und Lebensplanung und unterstützt bei der Entwicklung realisierbarer Zukunftsperspektiven. Die Botschaft lautet: „Finde heraus, was dich interessiert! Du kannst viel mehr, als du bislang weißt!“

Als Instrument zur Stärkenentdeckung, Beruflichen Orientierung und Lebensplanung bildet der innovative Erlebnisparcours in Schleswig-Holstein den verbindlichen Auftakt der Beruflichen Orientierung für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 der Gemeinschaftsschulen. Ebenso steht der Parcours ausgesuchten Schülerinnen und Schülern der (Landes-)Förderzentren Geistige Entwicklung, Lernen, Körperlich-Motorische Entwicklung und im nächsten Schuljahr 2023/2024 auch erstmals Gymnasien offen. Dazu ist die Beteiligung jeweils eines Gymnasiums pro Kreis/ kreisfreier Stadt geplant.

Die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit und das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein bewerten den Stärken-Parcours als wichtiges Basis-Instrument zur Beruflichen Orientierung an Schulen in Schleswig-Holstein. Der Parcours ist in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich etabliert und weiterentwickelt worden. Alle Beteiligten sind spürbar daran interessiert, den Parcours qualitativ hochwertig, adressatengerecht und mit nachhaltiger Wirkung für den weiteren Prozess der Beruflichen Orientierung umzusetzen bzw. insoweit perspektivisch noch weiter zu entwickeln. Die Resonanz der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, aber auch der Lehrkräfte und Eltern ist dementsprechend ganz überwiegend ausgesprochen positiv. Gemeinsam mit dem Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur hat sich die Regionaldirektion Nord deshalb entschlossen, den Parcours ab dem Schuljahr 2023/24 auch erstmals für die Zielgruppe der Gymnasien zugänglich zu machen. Der konstruktive und spielerische Ansatz ermöglicht es auch hier den jungen Menschen, sich frühzeitig und kreativ mit den eigenen Stärken und Fähigkeiten zu befassen und diese in den Vordergrund zu rücken. Die so gewonnenen ersten Erkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage bei der weitergehenden Auseinandersetzung mit der zunehmend anspruchsvollen Berufs- und Lebenszielplanung.

Im Mittelpunkt steht der rund 500 Quadratmeter große Erlebnisparcours des Projekts. Landesweit wurden mit dem Stärken-Parcours im Schuljahr 2022/23 rund 14.700 Jugendliche an 232 Schulen erreicht. Im kommenden Schuljahr 2023/2024 wird sich der Parcours an ca. 16.700 Schülerinnen und Schüler in 245 Schulen wenden.

Mit dem Projekt begeben sich die Jugendlichen auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise. Sie lernen sich selbst besser kennen und finden heraus, welche Stärken und Interessen zu ihnen passen. Worin bin ich gut? Was interessiert mich wirklich? Wie möchte ich in Zukunft leben? Zu diesen Fragen erhalten die Jugendlichen erste wertvolle Impulse und Ideen für sich selbst.

„Jeder von euch hat Stärken – vielleicht sogar mehr, als ihr denkt. Heute geht es auf eine Entdeckungsreise und ihr könnt mehr über euch selbst erfahren.“ Mit dieser zentralen Botschaft werden die Jugendlichen an der Auftaktstation, dem Terminal 1, auf eine zweistündige Reise durch vier Spielstationen eingeladen. Je nach Wahl von Aufgabe und Lösungsweg vergeben die Moderierenden und regionalen Reisebegleitungen verschiedene Stärken an die Jugendlichen – ein individuelles Feedback, das zur Selbsteinschätzung anregt.

Während die einen an der Station Sturmfreie Bude ihre Wohnung der Zukunft gestalten, probieren sich andere Teilnehmer an der Bühne in neuen Rollen aus und inszenieren einen spontan improvisierten Sketch. Am Labyrinth erklärt der Moderator, dass das Leben oftmals nicht geradlinig verläuft und zur Orientierung verschiedene Hilfssysteme zur Verfügung stehen. Parallel werden im Zeittunnel die Jugendlichen auf eine Zeitreise geschickt. Die Schülerinnen und Schüler berichten von ihren Träumen und Zielen. Dabei werden auch Rollenbilder und -erwartungen thematisiert. Am Ende des Erlebnisparcours erfahren die Jugendlichen an Stärken-Schränken, welche Tätigkeiten, Berufsbilder und damit welche möglichen Praktika zu ihren Stärken passen. „Ihr könnt mehr, als ihr bislang wisst. Probiert aus, was euch Spaß macht – zu Hause, in der Schule und im nächsten Praktikum!“, verabschiedet die Rahmenmoderation die Jugendlichen.

„Ich finde es total spannend, den Parcours zu erleben. Es hat mir geholfen einen Einblick in meine Zukunft zu bekommen“, berichtet eine 14-jährige Schülerin nach ihrem Besuch im Stärken-Parcours.

Begleitet und unterstützt werden die Jugendlichen bei ihrer „Reise“ durch den Parcours unter anderem durch die Berufsberaterinnen und Berufsberater der örtlichen Agentur für Arbeit. Diese   sowie weitere regionale Partnerinnen und Partner der Beruflichen Orientierung und Lebensplanung sind jeweils in das Projekt eingebunden, können auf den Erfahrungen vom Stärken-Parcours in der individuellen Beratung mit den Jugendlichen aufbauen und gleichzeitig lernen die Jugendlichen die regionalen Anlaufstellen kennen.  „Ich freue mich, dass der Stärken-Parcours für dieses Jahr heute zu einem erfolgreichen Ende gekommen ist. Durch die Ausweitung auf Gymnasien im nächsten Jahr werden noch mehr Jugendliche von diesem Angebot profitieren können.“, so Thorben Sauck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Flensburg.

Aber auch die Erziehungsberechtigten und die Lehrkräfte der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler werden immer mit eingebunden, denn als einflussreiche Begleiter und vertraute Bezugspersonen ihrer Kinder bzw. Schülerinnen und Schüler spielen sie eine entscheidende Rolle: Die Erziehungsberechtigten werden zu einem Hybriden Informationsabend, die Lehrkräfte zu einem begleitendem Workshop eingeladen. Sie lernen in diesen Formaten den Stärken-Parcours selbst kennen und erfahren, wie sie ihre Tochter oder ihren Sohn bzw. ihre Schülerin/ ihren Schüler bei dem Prozess der Berufswahl und Lebensplanung bis zum Schulabgang konkret unterstützen können.  

„Es ist ein super Projekt, weil es die Stärken meines Kindes betont.“, berichtet ein Vater nach dem Informationsabend für Erziehungsberechtigte im Erlebnisparcours.

So fördert der Stärken-Parcours über das Tagesgeschehen hinaus die Zusammenarbeit von Schule, Erziehungsberechtigten und regionalem Netzwerk.

Hintergrundinformationen, einen digitalen Rundgang und Materialien zum Stärken-Parcours finden Sie unter www.staerken-parcours.de.