Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern: Juli 2023

-   Aktuell gibt es 60.200 Arbeitslose in Mecklenburg-Vorpommern, die Arbeitslosenquote liegt bei 7,4 Prozent. Sie liegt damit auf dem Niveau des Vormonats Juni

-   Gegenüber dem Monat Juli des Vorjahres ist die Arbeitslosigkeit um 0,8 Prozent oder 470 gesunken

-   „Bei uns sind aktuell 4.200 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Ihnen stehen noch 2.000 unversorgte Jugendliche gegenüber. Betonen möchte ich, dass diese Daten selbst zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Momentaufnahme bilden. Denn der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern ist auch weiterhin in Bewegung und hält noch zahlreiche attraktive Ausbildungsangebote bereit. Ich kann den jungen Menschen nur empfehlen: Nutzt sie!“ (Markus Biercher)

-   Von den aktuell 60.200 Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern haben 25.000 keine abgeschlossene Berufsausbildung

-   Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Vorjahresvergleich um 3.100 oder 0,5 Prozent gesunken

-   Kurz-Infos: Ausbildungsmarktdaten, TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze; Alo-Quoten der Städte und Kreise

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 38

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Juli des Vorjahres - mit 60.200 um 470 oder 0,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vormonat Juni ist die Zahl der Arbeitslosen - nur minimal - um 55 oder 0,1 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 7,4 Prozent, im Juli 2022 lag sie bei 7,5 Prozent, im Vormonat Juni bei 7,4 Prozent.

Zum überdurchschnittlichen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat Juni (+310 oder +5,3 Prozent) sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundes­agentur für Arbeit, heute (01. August 2023). „Das ist für den Monat Juli nichts Ungewöhnliches und daher kein Grund zur Besorgnis. In jedem Jahr meldet sich im Juli - nach Abschluss der Berufs­ausbildung oder der Schule - eine größere Zahl junger Menschen vorübergehend arbeitslos. Der weitaus größte Teil von ihnen wird im Herbst nicht mehr arbeitslos sein, denn es handelt sich dabei um ein typisches Übergangsphänomen. Das gilt insbesondere für die frisch ausgelernten Fachkräfte, die von ihren Ausbildungsbetrieben aus unterschiedlichen Gründen nicht übernommen werden konnten. Hier kann ich nur an die Betriebe appellieren, die aktuell Personal suchen: Es ist jetzt der ideale Zeitpunkt, sich diese jungen Fachkräfte zu sichern. Nutzen Sie diese Möglichkeit.“

Ausbildungsmarkt

Aktuell sind bei den Arbeitsagenturen des Landes noch 4.200 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Ihnen stehen 2.000 unversorgte Jugendliche gegenüber. „Betonen möchte ich“ - so Biercher - „dass diese Daten selbst zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Momentaufnahme beschreiben. Denn der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern ist auch weiterhin in Bewegung und bietet noch zahlreiche attraktive Ausbildungsangebote. Ich kann den jungen Menschen nur empfehlen: Nutzt sie!“ Speziell im Einzelhandel, im Handwerk sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt.

Denen, die bisher vergeblich gesucht haben, empfahl er, sich bei der Berufsberatung zu melden. Für diejenigen, die noch wichtige Informationen und professionelle Tipps rund um das Thema ‚Bewerbung und Ausbildung‘ benötigten, sei die Seite www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen genau die richtige.

An die Arbeitgeber gewandt, die noch Ausbildungsplätze zu besetzen haben, sagte Biercher: „Wenn Sie bisher keine oder gänzlich unpassende Bewerbungen erhalten haben, sollten Sie als Anreiz vielleicht -  wie schon von anderen Betrieben praktiziert - noch etwas ‚drauflegen‘: vom Mo­natsbeitrag im Fitness-Studio bis hin zum anteilig finanzierten Führerschein. Hier möchte ich Ihrer Phantasie keine Grenzen setzen.“ Gleichzeitig betonte er auch: „Geben Sie auch schwächeren Jugendlichen eine Chance. Schauen Sie sich diese Bewerber persönlich an und beurteilen Sie deren Kompetenzen nicht nur nach ihren Zeugnisnoten. Wir sind gerne bereit, Sie mit unseren Angeboten - etwa der Einstiegsqualifizierung (EQ) oder der assistierten Ausbildung (AsA flex) zu unterstützen.“

Personalnachfrage
Die Personalnachfrage lag im Juli mit einem Minus von 2.200 Stellen oder 10,9 Prozent unter dem Niveau der Bestandsdaten des Vorjahres. Im Vergleich mit dem Vormonat liegen die Juli-Daten nur geringfügig unter dem Niveau des Vormonats Juni (-300 oder -1,6 Prozent). Aktuell haben die Arbeitsagenturen 18.000 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Besonders das Gesundheits- und Sozialwesen, das verarbeitende Gewerbe sowie der Handel und das Gast­ge­werbe suchen zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die Mai-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 3.100 oder 0,5 Prozent auf 580.500 gesunken. Insbesondere in der Metall- und Elektroindustrie (-1.700), im Gastgewebe (-1.000) sowie in der Bauwirtschaft (-900) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Gesundheits- und Sozial­wesen (+1.100) und im Bereich öffentliche Verwaltung/Sozial­versicherungen (+800) sind neue Arbeitsplätze entstanden.

Daten-Info: Ausbildungsmarkt (Juli-Daten 2023)

  • aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 4.174 / -510 oder -10,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
  • aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 2.036 Bewerber/-innen / -42 oder -2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze

  • Verkäufer/-in: 410
  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 269
  • Koch/Köchin: 146
  • Hotelfachmann/-frau: 128
  • Fachkraft - Lagerlogistik: 123
  • Kaufmann/-frau - Büromanagement: 112
  • Handelsfachwirt/in: 101
  • Fachmann/-frau-Restaurants- und Veranstaltungsgastronomie: 99
  • Mechatroniker/in: 95
  • KFZ-Mechatroniker/-in: 76

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten

Arbeitslosigkeit in den Kreisen

  • Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 5,6 Prozent
  • Höchste Quote: Vorpommern Greifswald, Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte mit jeweils 8,3 Prozent

Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten

  • Schwerin: 9,4 Prozent
  • Rostock: 7,2 Prozent