Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 90.200. Das ist ein Plus von 3.000 oder 3,5 Prozent gegenüber dem Vormonat Juli. Gegenüber dem August des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 5.000 oder 5,9 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,7 Prozent, im August 2022 lag sie bei 5,4 Prozent.
„Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat Juli kommt für uns nicht überraschend, da sich die jahreszeitlich übliche Sommerflaute im August fortsetzt. Wer aktuell Personal sucht, hat nun die besten Chancen, sich Fachkräfte zu sichern,“ betonte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31.08.2023) in Kiel. „Wenden Sie sich bitte an die gemeinsamen Arbeitgeberserviceteams der Arbeitsagenturen und Jobcenter - wir unterstützen Sie bei der Personalsuche und beraten Sie bei Bedarf zu beruflichen Weiterbildungen und Qualifizierungen.“
Mit Blick auf die im Vorjahresvergleich angestiegene Jugendarbeitslosigkeit bei den unter 20-jährigen (+ 200 / + 9,1 Prozent) sagte er: „Dieser Anstieg resultiert aus der jahreszeitlich typischen Sommerpause. So melden sich jedes Jahr im August zahlreiche Jugendliche nach Abschluss der Schule vorübergehend arbeitslos.“ Dies sei kein Grund zur Besorgnis. Die Betriebe forderte er auf, insbesondere frisch ausgelernte Fachkräfte, die von ihren Ausbildungsbetrieben aus unterschiedlichen Gründen nicht übernommen werden konnten, eine Chance zu geben. „Nutzen Sie diese Möglichkeit“, so Biercher. Mit Blick auf die typische Einstellungspraxis der Betriebe nach der Sommerpause sagte er: „Ich gehe bei allen Unsicherheiten davon aus, dass wir bereits im September - im Rahmen der typischen ‚Herbstbelebung‘ - wieder einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen melden können.“
Personalnachfrage
Insgesamt liegt die Personalnachfrage über dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 27.300 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Im August 2022 waren es 30.700 - ein Minus von 3.400 oder 11,1 Prozent. Speziell im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen, in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um die Juni-Daten - ist im Vorjahresvergleich angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem Juni des Vorjahres um 8.900 oder 0,9 Prozent auf 1.052.500 an. Insbesondere im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+2.000), in der öffentlichen Verwaltung (+1.600) sowie in den unternehmensnahen Dienstleistungen (+1.500) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Nur im Bereich des Handels (-900), im Bereich der Kunststoffverarbeitung (-500) und in der Arbeitnehmerüberlassung (-400) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.
Ausbildungsmarkt
Zum Abschluss ging Biercher auf den Ausbildungsmarkt ein. „Trotz des offiziellen Ausbildungsbeginns sind die aktuellen August-Daten nur eine Momentaufnahme. Der Ausbildungsmarkt in Schleswig-Holstein ist nach wie vor in Bewegung. So werden derzeit noch viele Bewerbungsgespräche geführt und Ausbildungsverträge unterschrieben. Bei uns sind aktuell noch 6.200 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Speziell im Einzelhandel und im Handwerk sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt.“ Er forderte die jungen Menschen auf, die sich bisher erfolglos beworben haben: „Gebt nicht auf! Meldet euch bei der Berufsberatung für einen kurzfristigen Beratungstermin. Nutzt unsere Jobbörse im Internet unter wwww.arbeitsagentur.de und besucht die Ausbildungsplatzbörsen, die wir in den nächsten Wochen gemeinsam mit den Kammern im Rahmen der so genannten Nachvermittlung veranstalten.“
Ausbildungsmarkt
Daten-Info: Ausbildungsmarkt (August-Daten 2023)
- aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 6.227 / +169 oder +2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
- aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 3.166 Bewerber/-innen / +326 oder +11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze (August-Daten 2023)
Verkäufer/in: 696
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 532
- Handelsfachwirt/-in: 238
- Anlagemechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 217
- Fleischer/-in: 208
- Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r: 192
- Kaufmann/-frau im Büromanagement: 178
- Elektroniker/-in - Energie- und Gebäudetechnik: 168
- Fachverkäufer/-in Lebensmittelhandwerk Bäckerei: 142
- Fachkraft - Lagerlogistik: 139
Auswahl: BA-Online-Angebote für Jugendliche
- Die Website https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem virtuelle Ausbildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
- Die Seite bietet nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiterführende Links.
Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.
Arbeitgeber-Infos: Bei Fragen zur ‚assistierten Ausbildung‘ (AsA flex), der ‚Einstiegsqualifizierung‘ (EQ) oder auch zum Programm ‚Zukunftsstarter‘ können Personalverantwortliche die kostenlose Arbeitgeberservice-Rufnummer 0800 4 5555 20 nutzen.
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (August-Daten 2023)
Kreise
- Niedrigste Quote: Stormarn mit 4,0 Prozent
- Höchste Quote: Steinburg mit 6,0 Prozent
kreisfreie Städte
- Niedrigste Quote: Kiel mit 7,9 Prozent
- Höchste Quote: Neumünster mit 8,6 Prozent