Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, betonte heute (8. November 2023) in Kiel: „Die vorliegenden Zahlen dokumentieren die hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe. Das Plus bei den gemeldeten Ausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahreszeitraum zeigt, dass für die Betriebe das Thema ‚Nachwuchssicherung‘ von zentraler Bedeutung ist. Gleichzeitig ist jedoch in Schleswig-Holstein die Zahl der jungen Menschen, die sich auf Ausbildungsplätze bewerben, abermals zurückgegangen.“
Mit Blick auf die 2.000 noch ‚unversorgten Bewerber/innen‘ appellierte Biercher an die Jugendlichen: „Gebt nicht auf! Viele Betriebe suchen aktuell noch Auszubildende. Deshalb möchte ich Euch bitten: Vereinbart schnellstmöglich einen Termin mit der Berufsberatung. Wir vermitteln - gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungsmarkt - noch weiter bis in den Winter. Die momentan laufenden Nachvermittlungsaktionen von Arbeitsagenturen und Kammern zeigen, dass es beste Chancen gibt, bis zum Jahresende einen Ausbildungsplatz zu finden.“
An die Betriebe gewandt sagte Biercher: „Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist und bleibt eine zentrale Herausforderung. Es sollten daher keine Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Geben Sie hierbei auch - auf den ersten Blick - ‚schwächeren‘ Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance. Sie bilden ein Potenzial, dass ‚gehoben‘ werden kann. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie die hierfür bereitstehenden Unterstützungsangebote der Arbeitsagenturen und Jobcenter nutzen, etwa die ‚assistierte Ausbildung‘ (AsA), die zusätzliche Unterstützung in Form von Coaching oder Nachhilfe in bestimmten Fächern bietet.“
Bildungsministerin Karin Prien hob die vielfältigen Karriere-Chancen einer betrieblichen Ausbildung hervor: „90 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die in Deutschland eine berufliche Ausbildung absolvieren, haben einen direkten Zugang zu höherqualifizierenden Weiterbildungen. Eine duale Ausbildung in Kombination mit einer beruflichen Weiterbildung ist eine gute Alternative zum Studium.“ Prien wies in diesem Zusammenhang auch auf die Woche der Beruflichen Bildung hin, die vom 27. November bis zum 3. Dezember unter dem Motto ‚Chancen und Perspektiven mit beruflicher Ausbildung‘ in Schleswig-Holstein stattfinde. „Gemeinsam mit allen Partnern der dualen und beruflichen Bildung bieten die Schulen dann viele Informationsangebote für die Schülerinnen und Schüler aber auch für die Eltern, die wichtige Ratgeber für ihre Kinder sind bei der Berufsfindung.“
Fachkräfte würden in allen Branchen benötigt. Da sei für jedes Interesse und jedes Talent ein passender Beruf dabei. „Es gibt auch viele alternative Wege zum Ziel – wichtig ist den ersten Schritt zu wagen und anzufangen“, sagte die Ministerin und appellierte an die Betriebe: „Geben Sie dem Nachwuchs eine Chance und bilden Sie aus. Nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung können wir den Fachkräftemangel begrenzen.“
Kurz-Infos
Daten
Ausbildungsmarkt S-H: Berichtsjahr 2022/2023
- Insgesamt gemeldete Bewerber/innen im Berichtsjahr 2022/2023:
13.123 / Vorjahr 2021/2022: 13.662 / -539 / -3,9 Prozent - Insgesamt gemeldete Ausbildungsstellen im Berichtsjahr 2022/2023:
19.954 / Vorjahr 2021/2022: 19.568 / +386 / +2,0 Prozent
Stand: Ende September 2023
- Unversorgte Bewerber/-innen: 2.032 / Vorjahr: 1.407 / +625 / +44,4 Prozent
- Unbesetzte Ausbildungsplätze: 2.865 / Vorjahr: 2.902 / -37 / -1,3 Prozent
Top 10 der unbesetzten Ausbildungsplätze
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 218
- Anlagenmechaniker/in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 155
- Verkäufer/in: 122
- Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r: 116
- Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk - Bäckerei: 115
- Kaufmann/-frau Büromanagement: 96
- Elektroniker/in - Energie- und Gebäudetechnik: 91
- Koch/Köchin: 69
- Medizinische/r Fachangestellte/r: 69
- Fachkraft - Lagerlogistik: 67
BA-Online-Angebot für Jugendliche
Die Website (www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen) bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem virtuelle Ausbildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.