Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 87.300. Das ist ein Plus von 1.300 oder 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat Oktober. Im Vergleich zum November des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 4.700 oder 5,7 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,5 Prozent, im November des vergangenen Jahres lag sie bei 5,2 Prozent.
„Die Arbeitsmarktentwicklung hat sich über die vergangenen Monate abgeschwächt. Verglichen mit der gedämpften Konjunktur ist der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein dennoch weiterhin stabil. Erfreulich ist nach wie vor der Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung“, sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (30. November 2023) in Kiel.
Personalnachfrage
„Die Personalnachfrage liegt auch weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 25.800 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand: ein Minus von 3.300 oder 11,2 Prozent gegenüber den Werten im November 2022. Nicht nur in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, im Gesundheits- und Sozialwesen oder im Handel, sondern auch am Bau und im verarbeitenden Gewerbe wird Personal gesucht“, unterstrich Biercher.
Aktionswoche: Menschen mit Behinderung
Am 3. Dezember wird der ‚internationale Tag der Menschen mit Behinderung‘ begangen. Diesen Anlass nutzen die Arbeitsagenturen und Jobcenter schon seit Jahren, um eine Woche lang bundesweit auf die besondere Situation von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt aufmerksam zu machen. Auch in Schleswig-Holstein werben die Arbeitsagenturen und Jobcenter bei Arbeitgebern dafür, das Potenzial dieser Gruppe noch stärker zu nutzen.
„Aktuell sind in Schleswig-Holstein 4.700 Menschen mit Behinderung arbeitslos gemeldet, von denen 52,8 Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können. Sie sind damit besser qualifiziert als der Durchschnitt aller Arbeitslosen (42,1 Prozent)“, so Biercher. „Leider treffen sie noch immer auf Vorbehalte und Vorurteile, die sich nachteilig auf ihre Beschäftigungschancen auswirken. Ich möchte daher besonders die Personalverantwortlichen motivieren: Nutzen Sie unsere vielfältigen Förderangebote und Eingliederungshilfen, die über die Finanzierung einer behinderungsgerechten Arbeitsplatzausstattung bis hin zur Kostenübernahme während einer Probebeschäftigung reichen.“ Speziell an die 1.500 Arbeitgeber mit 20 und mehr Beschäftigten, die keinen Menschen mit Behinderung beschäftigen und stattdessen eine Ausgleichsabgabe zahlen, appellierte er: „Die Einstellung eines motivierten Arbeitslosen mit Behinderung ist eine Investition in die Zukunft, nicht die Zahlung einer Ausgleichsabgabe.“
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um September-Daten - ist im Vorjahresvergleich angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem September des Vorjahres um 7.000 oder 0,7 Prozent auf 1.066.800 an.
Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+3.000), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+1.700) und im Bereich der öffentlichen Verwaltung (+1.500) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Schwerpunktmäßig im Handel (-1.600) und in der Arbeitnehmerüberlassung (-800) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.
Daten-Info: Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein
Struktur-Daten
Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen:
November 2023:
- Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen: 5,4 Prozent
Qualifikationsprofile:
November 2023:
- 52,8 Prozent der schwerbehinderten Arbeitslosen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung
- Bei allen Arbeitslosen sind es 42,1 Prozent
Menschen mit Behinderung: SvB-Beschäftigung in S-H - entsprechend der Meldepflicht
Arbeitgeber - private und öffentliche - mit mindestens 20 Beschäftigten sind gesetzlich verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Arbeitgeber, die ihre Beschäftigungspflicht von Schwerbehinderten nicht erfüllen, müssen eine Ausgleichsabgabe zahlen.
Private und öffentliche Arbeitgeber:
- 25,6 Prozent der verpflichteten privaten und öffentlichen Arbeitgeber - AG mit 20 und mehr Arbeitnehmern - haben keine schwerbehinderten Beschäftigten: 1.536 von 6.008 Arbeitgebern
- 32,9 Prozent der verpflichteten privaten und öffentlichen Arbeitgeber - AG mit 20 und mehr Arbeitnehmern – erfüllen ihre Beschäftigungsquote teilweise: 1.502 von 6.008 Arbeitgebern
- 41,5 Prozent der verpflichteten privaten und öffentlichen Arbeitgeber - AG mit 20 und mehr Arbeitnehmern – erfüllen ihre Beschäftigungsquote: 2.496 von 6.008 Arbeitgebern
Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (November-Daten 2022)
Kreise
- Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,9 Prozent
- Höchste Quote: Dithmarschen mit 5,7 Prozent
Kreisfreie Städte
- Niedrigste Quote: Kiel mit 7,4 Prozent
- Höchste Quote: Neumünster mit 8,2 Prozent