Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 89.600. Das ist ein Plus von 5.300 oder 6,3 Prozent gegenüber dem Vormonat Dezember. Gegenüber dem Januar des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 5.900 oder 7,0 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,7 Prozent, im Dezember des vergangenen Jahres lag sie bei 5,3 Prozent.
„Die sinkenden Gästezahlen in den Tourismusregionen des Landes, die ebenfalls typischen Auftragsrückgänge im Wohnungs-, Straßen- und Gartenbau sowie quartalsbedingte Kündigungen sorgen im aktuellen Monat Januar für den jahreszeitlich üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Dezember. Insgesamt kann man jedoch - bedingt durch den vergleichsweise milden Winter und die bislang stabile konjunkturelle Lage - von einem guten Start ins neue Jahr sprechen“, sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31. Januar 2023).
Bemerkenswert sei, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vorjahresvergleich deutlich gesunken ist: um 3.800. Doch Biercher unterstrich: „Speziell die Bekämpfung der strukturell verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit ist für mich eine der größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Hier bietet nicht nur das ‚Teilhabechancengesetz‘, sondern auch das neue Bürgergeld und die mit ihm verbundenen Qualifizierungsanreize besondere Möglichkeiten, Brücken in den ersten Arbeitsmarkt zu bauen.“
Die Personalnachfrage liegt im Januar - mit einem Minus von 1.400 Stellen oder 5,1, Prozent - unter dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 25.800 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. „Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel sowie im verarbeitenden Gewerbe, am Bau und in der Gastronomie werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht“, sagte Biercher.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um November-Daten - ist im Vorjahresvergleich deutlich gestiegen. So wuchs ihre Zahl im Vergleich mit dem November des Vorjahres um 11.000 oder 1,1 Prozent auf 1.055.400 an. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.100), im Bereich der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherungen (+1.800) sowie im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleitungen (jeweils +1.600) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Schwerpunktmäßig in der Finanz- und Versicherungswirtschaft und in der Arbeitnehmerüberlassung (jeweils -500) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.
Ausbildungsmarkt
Anschließend ging Biercher auf das Thema Ausbildung ein: „Ich weiß, dass das Thema ‚Studien- und Berufswahl‘ für angehende Abiturientinnen und Abiturienten viele Fragen aufwirft: Soll ich studieren? Welche Alternativen gibt es? Sind diese Alternativen attraktiv? Es ist daher sinnvoll, sich nicht nur intensiv über Studienangebote, sondern auch über die große Zahl an interessanten und zukunftssicheren Ausbildungsberufen zu informieren. Denn gerade sie sind häufig mit Entwicklungs- und Karrierechancen verbunden, die nicht immer bekannt sind. So werden allein in Schleswig-Holstein in den kommenden Jahren mehrere Tausend Betriebsinhaber eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger suchen. Ich kann daher nur an die Abiturientinnen und Abiturienten des aktuellen und des kommenden Jahres appellieren: Beschäftigen Sie sich intensiv mit diesem Thema. Nutzen Sie nicht nur unsere Selbsterkundungstools im Internet, sondern auch unsere weiteren digitalen Informationsangebote. Vereinbaren Sie darüber hinaus so schnell wie möglich mit der Berufsberatung Ihrer regionalen Arbeitsagentur einen Termin für ein Beratungsgespräch.“
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Oktober-Zahlen vor - so haben im Oktober 1.784 Beschäftigte in 211 Betrieben kurzgearbeitet. 128 Betriebe haben im Januar für 1.815 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Damit liegen wir unter dem Niveau des Vormonats“, so Biercher.
Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (Januar-Daten 2023)
Kreise
- Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,7 Prozent
- Höchste Quote: Dithmarschen mit 6,2 Prozent
Kreisfreie Städte
- Niedrigste Quote: Kiel mit 7,6 Prozent
- Höchste Quote: Neumünster, Flensburg und Lübeck mit 8,2 Prozent