Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Januar des Vorjahres - mit 67.200 um 5.000 oder 8,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 8,3 Prozent, im Januar 2022 lag sie bei 7,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen um 5.200 oder 8,4 Prozent gestiegen.
„Im Januar sorgen die gesunkenen Gästezahlen in den Urlaubsgebieten des Landes, die saisonal typischen Auftragsrückgänge im Wohnungs-, Straßen- und Gartenbau sowie quartalsbedingte Kündigungen und das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge für den jahreszeitlich üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Dezember“, betonte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31. Januar 2023). „Im Vorjahresvergleich ist der Übergang der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in die Grundsicherung maßgeblich für die deutliche Zunahme der Arbeitslosigkeit. So waren im Januar 2023 4.600 ukrainische Frauen und Männer in Mecklenburg-Vorpommern arbeitslos gemeldet, im Januar 2022 lag ihre Zahl bei 220.“
Personalnachfrage
Insgesamt liegt die Personalnachfrage auf dem Niveau des Vorjahres. Aktuell befinden sich 17.700 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand, im Januar 2022 waren es 14 oder 0,1 Prozent weniger. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel sowie im Bau- und Gastgewerbe werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um November-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 2.000 oder 0,3 Prozent auf 583.500 gesunken. Hauptsächlich im verarbeitenden Gewerbe (-2.500), im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-600) und im Baugewerbe (-400) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.000), im Bereich der öffentlichen Verwaltung/ Sozialversicherungen (+800) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+500) sind neue Arbeitsplätze entstanden.
Ausbildungsmarkt
Biercher ging auch auf das Thema Ausbildung ein: „Ich weiß, dass das Thema ‚Studien- und Berufswahl‘ für angehende Abiturientinnen und Abiturienten viele Fragen aufwirft: Soll ich studieren? Welche Alternativen bieten sich an? Sind diese Alternativen attraktiv? Es ist daher sinnvoll, sich nicht nur intensiv über Studienangebote, sondern auch über die große Zahl an anspruchsvollen und gleichzeitig zukunftssicheren Ausbildungsberufen zu informieren. Denn gerade sie sind häufig mit Entwicklungs- und Karrierechancen verbunden, die nicht immer bekannt sind. So werden in Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten Jahren mehrere Tausend Betriebsinhaber eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger suchen. Ich kann daher nur an die Abiturientinnen und Abiturienten des aktuellen und des kommenden Jahres appellieren: Beschäftigen Sie sich intensiv mit diesem Thema. Nutzen Sie nicht nur unsere Selbsterkundungstools im Internet, sondern auch unsere weiteren digitalen Informationsangebote. Vereinbaren Sie darüber hinaus so schnell wie möglich mit der Berufsberatung Ihrer regionalen Arbeitsagentur einen Termin für ein Beratungsgespräch.“
Kurzarbeit
Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Oktober-Zahlen vor - so haben im Oktober 658 Beschäftigte in 48 Betrieben kurzgearbeitet. 98 Betriebe haben im Januar für 1.287 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Der Wert der Beschäftigten liegt deutlich unter dem Niveau des Vormonats Dezember“, so Biercher.
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten
Arbeitslosigkeit in den Kreisen
- Niedrigste Quote: Landkreis Rostock und Ludwigslust-Parchim mit 6,1 Prozent
- Höchste Quote: Vorpommern-Rügen mit 10,8 Prozent
Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten
- Schwerin: 9,2 Prozent
- Rostock: 7,6 Prozent