Selbstverständliche Integration in den Arbeitsmarkt

Gesamthafenbetrieb Rostock (GHBG) und Euroports beschäftigen vier Ukrainer*innen

Im Oktober 2023 haben die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft den Job-Turbo ins Leben gerufen. Ziel ist es, arbeitsuchende Geflüchtete schneller in Beschäftigung zu bringen. Bereits heute haben viele Geflüchtete ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt Mecklenburg-Vorpommerns gefunden. 

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 25

Aktuell (März 2024) sind 3.700 Frauen und Männer mit ukrainischer Staatsangehörigkeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies ist ein Anstieg um 800 zum Vorjahresmonat (März 23) und ein Plus von 2.500 zum März 2022, als der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine begann. 

„Die öffentlichen Diskussionen rund um Chancen und Notwendigkeit einer Arbeitsaufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge müssen wir führen, aber sachlich, ausgewogen und mit beiderseitigem Respekt. Denn natürlich gibt es Herausforderungen auf beiden Seiten des Arbeitsmarktes: Ukrainische Geflüchtete sind mit Blick auf den Kriegsverlauf verunsichert, suchen hier eine feste Bleibe, vielleicht mit Kinderbetreuung in der Nähe, benötigen ergänzende Sprachlehrgänge und finden seltener Jobs, die ihren beruflichen Qualifizierungen aus der Ukraine entsprechen. Auf der anderen Seite suchen Unternehmen Arbeits- und Fachkräfte, die freie Arbeitsstellen schnell und gut besetzen. Eine schwierige Lage, denn der Arbeitsmarkt hat insgesamt, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, an Dynamik verloren“, erklärt Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord auf der Pressekonferenz mitten im Rostocker Hafen. 

Sehr positiv läuft es bei der Gesamthafenbetriebsgesellschaft Rostock mbH (GHBG), die als 100%ige Tochter der EUROPORTS Germany GmbH & Co.KG Arbeits- und Fachkräfte im Bereich Hafenwirtschaft und Logistik vermittelt. „Wir sind der Personaldienstleister im Hafen und vermitteln gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur an die Kaikante im Rostocker Überseehafen, sondern auch über unsere Hafengrenzen hinaus. Wir sind stets auf der Suche nach guten und motivierten Arbeits-kräften und freuen uns sehr, dass wir vier Ukrainer*innen beschäftigen und ihnen damit eine berufliche Perspektive bieten können“, erklärt GHBG-Geschäftsführerin Anja Melzer

Kein leichtes Unterfangen vor dem Hintergrund der beschriebenen Herausforderungen einer guten und zufriedenstellenden Integration in den Arbeitsmarkt, die mit viel Einsatz und Engagement aller Mitarbeitenden aber gelingen kann. Anja Melzer ergänzt weiter:  „Serhii und Petro sind bei uns als Gesamthafenarbeiter beschäftigt, Lesia in der Buchhaltung und Tatjana in der Disposition. Ob gewerblich oder kaufmännisch, für uns stehen Motivation und der Wille arbeiten zu wollen an erster Stelle. Die vier bringen beides zu 100 Prozent mit, werden beruflich eingearbeitet und fachlich qualifiziert. Zudem erhalten Sie alle zwei Wochen für einen vollen Tag Sprachunterricht durch eine Dozentin, die zu uns ins Unternehmen kommt. Und natürlich helfen wir als Geschäftsführung und im Team, wenn es gilt, auch Dinge des Alltags zu erledigen. Unser Wunsch ist es, dass die vier langfristig unsere Teams verstärken können. Dieses positive Beispiel soll nur der Anfang sein, um uns zukünftig wichtige Arbeitskräfte zu sichern.“ 

Markus Biercher dankt dem Unternehmen, Frau Melzer aber auch allen Kolleg*innen der Gesamthafenbetriebsgesellschaft und der Euroports Germany für diese klare Positionierung und das persönliche Engagement. Er bekräftigt gleichzeitig den Willen der Arbeitsagenturen und Jobcenter, alle Arbeitsuchenden mit den Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik so zu qualifizieren, dass sie von ihrer Arbeit und dem Verdienst eigenständig leben können: „Der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften wird sich in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. Von den derzeit 586.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern werden in den nächsten sieben Jahren über 65.000 in den Ruhestand wechseln. In den kommenden 12 Jahren sind es sogar über 154.000 oder 26,3 Prozent. Diese Lücke werden unsere heutigen Kinder und Jugendlichen nicht ersetzen, deshalb ist es dringend geboten, auch Geflüchtete für den hiesigen Arbeitsmarkt fit zu machen. Gelingt dies parallel zu einer beruflichen Tätigkeit, wie bei der GHBG, sehe ich sehr gute Chancen einer funktionierenden Integration in den regionalen Arbeitsmarkt und in unsere Gesellschaft insgesamt.“  

Das Unternehmen: 

Die GHBG, Gesamthafenbetriebsgesellschaft Rostock mbH ist eine 100%ige Tochter der Euroports Germany GmbH & Co. KG.

Auf Basis des GHB-Gesetzes entstand im Rostocker Hafen im Jahr 1992 der Gesamthafenbetrieb Rostock (GHB). Die Verwaltung für den GHB übernimmt die Gesamthafenbetriebsgesellschaft Rostock mbH (GHBG). Die GHBG erhält vom GHB die Aufgabe der Vermittlung von Hafenarbeitern  an die Hafeneinzelbetriebe in Rostock. Seit der Gründung am 1. Mai 1992 entwickelte sich die GHBG zu einem einer qualifizierten Personaldienstleisterin im Rostocker Hafen.

Sie verwaltet einen Personalpool von ca. 70 Mitarbeitern (Gendern?) und 35 Auszubildenden. (Gendern?) Man spricht hier vom Gesamthafenbetrieb, kurz GHB genannt.

Seit dem 3. März 1998 besitzt die GHBG die unbefristete Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung.

 

Für beide Foto-©:GHBG-Rostock

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für beide Foto-©:GHBG-Rostock