Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern: Juli 2024

-   Aktuell gibt es 63.000 Arbeitslose in Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 2.700 oder 4,6 Prozent. Der Anstieg zum Vormonat Juni fiel mit einem Plus von 1.100 oder 1,8 Prozent geringer aus. 

-   Damit stieg die Arbeitslosenquote im Jahresvergleich um 0,3 und im Monatsvergleich um 0,2 Prozentpunkte auf aktuell 7,7 Prozent. 

-   „In der Ausbildungsvermittlung sind aktuell 3.500 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Ihnen stehen 2.100 Ausbildungsbewerber*innen gegenüber. Damit bieten sich Jugendlichen nicht nur rechnerisch sehr gute Möglichkeiten, ihre Berufsausbildung noch in diesem Herbst zu beginnen. Die Auswahl attraktiver Ausbildungsberufe und interessanter Ausbildungsunternehmen erstreckt sich über alle Branchen und Bereiche des Landes. Natürlich stehen Jugendliche und Unternehmen in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern gleichermaßen vor der Herausforderung der langen Anfahrtswege oder dem Wunsch nach einer günstigen Unterkunft. Aktuell gibt es zahlreiche Ausbildungsangebote im Einzelhandel, der Lagerlogistik, in der Hotellerie und Gastronomie aber auch im Handwerk“, wirbt Markus Biercher für die Besetzung freier Ausbildungsstellen. 

-   Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Vorjahresvergleich um 3.500 oder 0,6 Prozent gesunken, aber zum Vormonat um 2.100 angestiegen. 

-   Kurz-Infos: Ausbildungsmarktdaten, TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze; Alo-Quoten der Städte und Kreise

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 31

Arbeitsmarkt

Die Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen ist im Vergleich zum Juli des Vorjahres um 2.700 oder 4,6 Prozent auf 63.000 gestiegen. Im Vormonatsvergleich erhöhte sich die Arbeitslosigkeit leicht um 1.100 oder 1,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 7,7 Prozent, im Juli 2023 lag sie bei 7,4 Prozent, im Vormonat Juni bei 7,5 Prozent.

Zum überdurchschnittlichen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat Juni (+500 oder +7,9 Prozent) sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundes­agentur für Arbeit (31.07.2024): „Das ist für den Monat Juli nichts Ungewöhnliches und kein Grund zur Besorgnis, da sich im Sommermonat Juli - nach Abschluss der Berufs­ausbildung oder der Schule - eine größere Zahl junger Menschen vorübergehend arbeitslos meldet. Der weitaus größte Teil von ihnen wird im Herbst nicht mehr arbeitslos sein, denn es handelt sich dabei um ein typisches Übergangsphänomen. Das gilt insbesondere für die frisch ausgelernten Fachkräfte, die von ihren Ausbildungsbetrieben aus unterschiedlichen Gründen nicht übernommen werden konnten. Hier appelliere ich an die Betriebe, die aktuell Arbeits- und Fachpersonal suchen: Diese Bewerber*innen sind top ausgebildet und suchen nun ihren schnellen Berufseinstieg. Sie bringen reichlich neues Wissen mit und wollen dies anwenden.“

Ausbildungsmarkt

Aktuell sind bei den Arbeitsagenturen des Landes noch 3.500 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Ihnen stehen 2.100 unversorgte Jugendliche gegenüber. „Betonen möchte ich“, so Biercher, „dass diese Daten zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Momentaufnahme beschreiben. Denn der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern ist weiterhin in Bewegung und bietet zahlreiche attraktive Ausbildungsangebote. Ich kann den jungen Menschen empfehlen, sich in diesen Wochen in eine persönliche Bewerbungsoffensive zu begeben. Die Chancen, noch bis zum Herbst einen Ausbildungsvertrag zu unterzeichnen, stehen wirklich gut! Speziell im Einzelhandel, im Handwerk sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt.“

Denen, die bisher vergeblich gesucht haben, empfiehlt er, sich auch in den Sommerferien in der regionalen Jugendberufsagentur und Berufsberatung zu melden. Für diejenigen, die noch wichtige Informationen und professionelle Tipps rund um das Thema ‚Bewerbung und Ausbildung‘ benötigten, bietet die Seite www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen sehr viel.

Biercher ermutigt aber auch die Ausbildungsbetriebe, die noch freie Lehrstellen haben: „Wenn Sie bisher nicht die richtigen Bewerbungen erhalten haben, sollten Sie vielleicht auch den Jugendlichen ein persönliches Vorstellungsgespräch oder spontanes Praktikum anbieten, die mit ihrer schriftlichen Bewerbung nicht voll überzeugen konnten. Nicht selten überzeugen Bewerber*innen erst in der Praxis mit ihren Talenten und Kompetenzen.“

 

Personalnachfrage
Aktuell haben die Arbeitsagenturen 16.500 sozialversicherungspflichtige Stellen in Mecklenburg-Vorpommern im Bestand. Die Personalnachfrage lag damit im Juli mit 1.500 Stellen oder 8,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Im Vergleich mit dem Vormonat gab es mit Minus 34 (0,2 Prozent) praktisch keine Veränderungen. Besonders im Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen, verarbeitendes Gewerbe, im Handel sowie im Gastgewerbe suchen Unternehmen derzeit zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um die Mai-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 3.500 oder 0,6 Prozent auf 577.200 gesunken. Insbesondere in der Bauwirtschaft (-1.500), der Arbeitnehmerüberlassung (-1.300), im Handel (-1.000) sowie im verarbeitenden Gewerbe (-800) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Gesundheits- und Sozial­wesen (+2.100) und im Bereich öffentliche Verwaltung/Sozial­versicherungen (+400) sind neue Arbeitsplätze entstanden. 

Daten-Info: Ausbildungsmarkt (Juli-Daten 2024)

  • aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 3.459 / -715 oder -17,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
  • aktuell noch suchende Ausbildungsbewerber/-innen: 2.070 Bewerber/-innen / +34 oder + 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze 

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel                                                            286
  • Verkäufer/-in                                                                                           213
  • Fachkraft - Lagerlogistik                                                                         109
  • Koch/Köchin                                                                                           103
  • Handelsfachwirt/in (Ausbildung)                                                             103
  • Hotelfachmann/-frau                                                                                89
  • Fachmann/-frau Restaurants u. Veranstaltungsgastronomie                  76
  • Elektroniker/in Energie-/Gebäudetechnik                                                70
  • Kaufmann/-frau - Büromanagement                                                        68
  • Anlagenmech. - Sanitär-/Heiz. -Klimatechnik                                          63

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten

Arbeitslosigkeit in den Kreisen

  • Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 5,9 Prozent
  • Höchste Quote: Vorpommern Greifswald mit 8,9 Prozent

Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten

  • Schwerin: 10,2 Prozent
  • Rostock: 7,5 Prozent