Mit den Sommerferien hat der Endspurt am Ausbildungsmarkt begonnen. „Der Ausbildungsmarkt in NRW gestaltet sich aktuell je nach Berufsbild sehr unterschiedlich“, sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Der Ausbildungsatlas 2024 zeigt deutlich die Unterschiede, die sich regional aber auch durch die Beliebtheit einzelner Berufsbilder bei jungen Menschen ergeben.“
Deutlich wird durch die 62 Landkarten des Ausbildungsatlas auch, wie wichtig eine gute Orientierung und Beratung für junge Menschen ist, so der Ausbildungsmarktexperte: „Über 340 Ausbildungsberufe stehen für Jugendliche bereit. Die kann man selbstverständlich gar nicht alle kennen. Doch ohne Beratung geht man das Risiko ein, sich nur auf die Berufe zu konzentrieren, die in aller Munde sind. Etwa, weil man sie durch Social Media kennt oder dadurch, dass alle auf dem Schulhof davon sprechen.“ Beispiele sind Berufe in der Mediengestaltung oder im Veranstaltungsmanagement, hier gibt es landesweit weniger Angebote als interessierte Jugendliche. „Wie sehr sich Angebot und Nachfrage von Region zu Region unterscheiden können, wird durch den Atlas anschaulich. Nicht selten gibt es diese Unterschiede auch schon vor Ort, in den Landkreisen. Dadurch ergeben sich riesige Chancen für junge Menschen.“ Sein Tipp: „Es gibt immer mehrere Berufe, in denen ich meine Interessen, mein Talent und meine Motivation erfolgreich und mit tollen Entwicklungsperspektiven einbringen kann. Welche sind das und wo gibt es die passenden Ausbildungsangebote? Informationen zur Orientierung vor Ort sowie Beratung und Vermittlung bieten die Berufsberatungen der Agenturen für Arbeit.“
Viele Chancen am Ausbildungsmarkt: Jetzt informieren und beraten lassen!
Während der Sommerferien veranstalten die Agenturen für Arbeit in NRW den „Sommer der Berufsausbildung“. Unter diesem Titel gibt es viele Informationen und Beratungsangebote für junge Leute, die einen Ausbildungsplatz suchen oder sich auch erst einmal in der Welt der Berufe orientieren wollen. Auf den Internetseiten der Regionaldirektion NRW finden Sie Informationen und einen Überblick zum Sommer der Berufsausbildung. Wer schon einen Schritt weiter ist, findet hier auch den direkten Kontakt, um persönliche Beratungstermine mit den Berufsberatungen der Agenturen für Arbeit zu vereinbaren.
Einstieg auch noch im Herbst möglich
Nicht zögern und lieber heute als morgen einen Termin machen, rät Schüßler – gute Chancen gibt es noch bis in den Herbst: „Zwar fällt der Startschuss für die Ausbildung traditionell schon am 1. August, viele neue Auszubildende beginnen in diesem Jahr jedoch erst am 2. September. Wer bis dahin noch keine Ausbildung gefunden hat, kann auch noch später im Herbst einsteigen. Diese Chance, in Zeiten von Fachkräfteengpässen auch noch etwas später Nachwuchs zu finden, nutzen auch viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.“
In welchen Branchen und wo in NRW gibt es viele freie Ausbildungsstellen?
Mit 62 Landkarten stellt der Ausbildungsatlas die Situation am NRW-Ausbildungsmarkt zum Beginn der Sommerferien 2024 dar. Die Grafiken sind hochaktuell und zeigen, wie sich aktuell die freien Stellen im Land regional verteilen und in welchen Branchen und wo viele Jugendliche einen Ausbildungsplatz suchen.
Die Situation wird farblich für Berufe und Berufsgruppen dargestellt. Ist eine Region für eine Berufsgruppe blau eingefärbt, gibt es hier mehr Ausbildungsangebote als Bewerberinnen und Bewerber. Ein Beispiel ist der Metallbau – hier kamen Anfang Juli landesweit 764 unbesetzte Ausbildungsstellen auf 300 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber. Im Metallbau sind daher alle Regionen blau dargestellt. Flächendeckend rot ist hingegen die Situation für die Berufe in der Körperpflege. Die Nachfrage nach eine Ausbildung als Frisörin und Frisör, Kosmetikerin und Kosmetiker und Maskenbildnerin und Maskenbildern überschreitet landesweit das Angebot – auf 1.211 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber kommen aktuell noch 375 unbesetzte Ausbildungsstellen.
Uneinheitlich ist dagegen die Landkarte für die Elektrotechnik. In Süd- und Ostwestfalen sowie im Münsterland gibt es Besetzungslücken (blau), im Ruhrgebiet mehr Bewerberinnen und Bewerber als Angebote (rot) – und im Rheinland gibt es lokale Ungleichgewichte bzw. die sogenannten Passungsprobleme (gelb). Rechnerisch gibt es zwar ausreichend Stellen und ausreichend Bewerberinnen und Bewerber. Faktisch bleiben aber Ausbildungsstellen unbesetzt und interessierte junge Menschen ohne Ausbildungsplatz. Gründe können zum Beispiel die Entfernung und fehlende Mobilität der jungen Menschen sein, aber auch die Anforderungen der Unternehmen, die vielleicht nicht mit der schulischen Qualifikation oder den Wünschen der Bewerberinnen und Bewerber zusammenpassen.
Download
Den NRW-Ausbildungsatlas 2024 finden Sie auf der Website der Arbeitsmarktbeobachtung unter Informationen in der rechten Spalte.
Weitere Informationen:
- Detaillierte statistische Daten und Grafiken zum Ausbildungsmarkt finden Sie auf der Website der Statistik der Bundesagentur für Arbeit.
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