14. Woche der Menschen mit Behinderung - „Inklusion bringt weiter“: 20.000 Chancen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber

Aktuell suchen in NRW rund 20.000 gut qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Behinderung eine Anstellung als Fachkraft. Viele dieser Frauen und Männer mit einer aktuellen Berufsausbildung oder weiterführenden Abschlüssen sind die richtige Wahl für Unternehmen, die qualifiziertes Personal suchen. Unter anderem um Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu unterstützen, die Menschen mit einer Behinderung einstellen wollen, bieten die Agenturen für Arbeit und Jobcenter in NRW noch bis zum 3. Dezember zusätzliche Informations- und Beratungsangebote vor Ort an. Die Aktionswoche für Menschen mit Behinderung läuft unter dem Titel „Inklusion bringt weiter“.
 

25.11.2024 | Presseinfo Nr. 28

Abgerundet wird das Angebot durch die bundesweite digitale Aktionswoche für mehr Teilhabe am Arbeitsleben.

Einen Überblick über die Unterstützungsangebote der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter in NRW bietet der Broschüre „Damit auch Menschen mit einer Behinderung am Arbeitsleben teilnehmen können“ der Regionaldirektion NRW

„Aktuell gibt es in Nordrhein-Westfalen annähernd 20.000 Fachkräfte und höherqualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Behinderung, die einen neuen Arbeitsplatz suchen“, sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Das ist eine große Chance für viele Unternehmen, die in einem zweigeteilten Arbeitsmarkt, an dem es trotz der wirtschaftlich schwachen Entwicklung weiterhin Fachkraft-Engpässe gibt, qualifiziertes Personal suchen.“

Noch im Oktober waren bei den Arbeitsagenturen in NRW 105.592 offene Stellen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer dualen Ausbildung oder höheren Qualifikationen gemeldet. Gleichzeitig suchten 19.086 Menschen eine solche Stelle, die neben einem Grad der Behinderung auch über die passende Qualifikation verfügten.

Kontakte zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmenden ermöglichen

„Für Menschen mit einer Behinderung ist der Zugang zum Arbeitsmarkt häufig schwieriger als für Menschen ohne Einschränkungen“, sagte Schüßler. „Zur gleichen Zeit merken unsere Beraterinnen und Berater häufig, dass, wenn einmal der Kontakt da ist, zwischen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und der qualifizierten Bewerberin, dem qualifizierten Bewerber, schnell Vertrauen und Interesse entsteht. Denn schließlich sprechen wir über Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nicht selten reiche berufliche Erfahrung mitbringen. Vielfach ist es eine Krankheit, die sie vorübergehend aus ihrem Alltag gerissen hat. Und jetzt suchen sie den Weg zurück. Und wenn dann erst einmal der Kontakt da ist, merken Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber schnell, dass es sich um gute Leute handelt.“

Diese Kontakte verstärkt zu ermöglichen, ist eines der Ziele der Inklusionsinitiative NRW, die landesweit die Arbeitsmarktpartner, darunter Landesregierung, Arbeitgeberinnen- und Arbeitgebervertreter, Anfang 2024 ins Leben gerufen haben. „Unser gemeinsames Ziel ist es, nicht auf Stellenangebote zu warten, sondern neue Wege zu gehen und Kontakte zwischen Unternehmen und den Menschen herzustellen. Uns interessiert dabei auch das Feedback, das uns einige Unternehmen zu möglichen Hindernissen geben. Nur so können wir alle lernen und zum Beispiel passende Unterstützungsmöglichkeiten anbieten.“

Mehr Teilhabe im Arbeitsleben ermöglichen

Damit Inklusion gelingt und beide Seiten davon profitieren, verfügen alle Arbeitsagenturen über Expertinnen und Experten, die Menschen mit einer Behinderung wie auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beraten sowie mit zielgerichteter Unterstützung Inklusion möglich machen können. „Aufgabe der Agenturen für Arbeit ist es, mehr Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und den Weg dahin zu begleiten und zu unterstützen. Dazu gehört etwa, dass Arbeitsplätze den notwendigen Anforderungen entsprechend individuell ausgestaltet werden. Das gehört zu den Aufgaben unserer Expertinnen und Experten. Unsere jahrelange Arbeit in unseren etablierten Netzwerke mit erfahrenen Partnern wie den einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und den Integrationsfachdiensten der Landschaftsverbände ermöglichen es uns, den Weg für die Menschen zu bereiten, erfolgreich ihre Potentiale auszuschöpfen und eine gelungene Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“

Für die Arbeitsagenturen und Jobcenter beraten in NRW 265 ausgebildete Reha-Beraterinnen und Berater und über 150 spezialisierte Vermittlungsfachkräfte Menschen und Unternehmen. Dazu kommen über 60 Ärztinnen und Ärzte, mehr als 90 Psychologinnen und Psychologen sowie 17 Technische Beraterinnen und Berater, die vor Ort mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zusammen Arbeitsplätze einrichten.

Online-Infoveranstaltungen für Betriebe am 3. Dezember

Am 3. Dezember können sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber online über die vielfältigen Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten der Agenturen für Arbeit informieren, um Menschen mit Behinderungen einzustellen oder aus- und weiterzubilden. Das beginnt bei Beratung und finanzieller Unterstützung bei der benötigten technischen Ausstattung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen und reicht bis zu Förderungen bei Aus- und Weiterbildung.

Für Arbeitsuchende und Beschäftigte mit Behinderungen besteht vom 25. November bis zum 3. Dezember in Online-Sprechstunden die Möglichkeit, mit bundesweit tätigen Unternehmen ins Gespräch kommen. Im direkten Austausch können sich die Teilnehmenden über Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Einschränkungen in den Unternehmen informieren und Kontakte mit potenziellen Arbeitgebern knüpfen.

Zur Teilnahme an den Online-Veranstaltungen der Digitalen Aktionswoche für mehr Teilhabe am Arbeitsleben ist keine Anmeldung notwendig.

Weitere Informationen:

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