Eine besondere Herausforderung bietet in Nordrhein-Westfalen der Strukturwandel und seine Auswirkungen. Die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen, die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter fördern in enger Zusammenarbeit mit ihren regionalen und lokalen arbeitsmarktpolitischen Partnern den Ausgleich am Arbeits- und Ausbildungsmarkt und leisten damit einen wichtigen Beitrag bei der Entwicklung und Gestaltung starker, zukunftsfähiger Strukturen des Bundeslandes.
Die Grenzen der 30 Agenturbezirke decken sich mit den Gebietsgrenzen der Landkreise und kreisfreien Städte. Dies vereinfacht die Kommunikation der lokalen Agenturen für Arbeit mit der Kommunalpolitik und bildet die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit vor Ort.
35 Jobcenter nehmen in gemeinsamer Trägerschaft von Kommune und Agentur für Arbeit die Aufgaben nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) wahr. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) ist Gewährleistungsträger der „Grundsicherung für Arbeitslose“ des Sozialgesetzbuches II (SGB II). Daneben haben sich in NRW 18 zugelassene kommunale Träger für die Umsetzung des SGB II in alleiniger Verantwortung entschieden.
Die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Düsseldorf ist Bindeglied zwischen den Agenturen für Arbeit, den Jobcentern und der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg und arbeitet eng mit der Landesregierung sowie den Sozialpartnern auf Landesebene zusammen.
NRW ist vielfältig
Jeden Arbeitsmarkt, den es in Deutschland gibt, gibt es auch bei uns in NRW. Die sechs Arbeitsmarktregionen Münsterland, Ruhrgebiet, Rheinland, Bergisches Land, Südwestfalen und Ostwestfalen-Lippe könnten kaum unterschiedlicher sein.
Das Münsterland ist mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit der Primus von NRW. Die Region verfügt über einen guten Branchenmix mit großen Anteilen an verarbeitendem Gewerbe und verhältnismäßig hoher Beschäftigung im Baubereich.
Die herausfordernde Region von NRW ist das Ruhrgebiet. Hier ist der Strukturwandel noch im Gang, zuletzt ohne Beschäftigungsverluste. Die demografische Entwicklung ist vorgezogen. Es leben relativ viele ältere Menschen im Ruhrgebiet, die aufgrund vielfacher Sozialpläne die geringste Beschäftigungsquote in NRW aufweisen. Stark vertreten ist im Ruhrgebiet die Dienstleistungsbranche, vor allem das Gesundheitswesen.
Das Rheinland, der Think-Tank von NRW, verfügt über einen sehr hohen Anteil an Höher-Qualifizierten. Es besteht ein heterogener Arbeitsmarkt ohne dominierende Branche. Hier treffen Grenzregionen auf Regionen im Strukturwandel sowie auf Regionen mit sehr hohem Tertiarisierungsgrad.
Das Bergische Land ist eine vielfältige Region. Die Arbeitsmarktregion ist stark von der Automobilindustrie abhängig. Die Beschäftigung geht vor allem im Bergischen Städtedreieck Remscheid, Solingen und Wuppertal zurück. Dominiert durch die Metallbranche, aber auch durch den Handel, verfügt das Bergische Land über einen heterogenen Arbeitsmarkt.
Südwestfalen gilt aufgrund der hohen Abhängigkeit vom verarbeitenden Gewerbe als „Konjunkturbarometer“ für NRW. Die Arbeitsmarktregion ist Sitz vieler Weltmarktführer (Hidden Champions) und zeichnet sich durch hohe Ausbildungsquoten aus.
Ostwestfalen-Lippe verfügt über ein starkes verarbeitendes Gewerbe mit ansonsten gutem Branchenmix. Namhafte Unternehmen haben vor allem in Bielefeld und Gütersloh ihren Hauptsitz.